Nordhausen (pln 201/14).
Auch in diesem Jahr lenkt der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember global die
Aufmerksamkeit auf diese Erkrankung. „AIDS – das sind eigentlich zwei
Krankheiten. Die eine befällt das Immunsystem und führt bei
Nichtbehandlung zu lebensgefährlichen Infektionen. Die andere befällt
die Gesellschaft und führt zu Hysterie und Diskriminierung, zu Angst und
Verunsicherung. Beide kann man derzeit nicht heilen, aber man kann
etwas dagegen tun“, so Kathrin Wolff von der Aids-Beratung im
Gesundheitsamt des Landkreises Nordhausen. Nach Schätzungen der
Vereinten Nationen leben zurzeit weltweit rund 35 Millionen Menschen mit
HIV und 1,5 Millionen Menschen starben im vergangenen Jahr an den
Folgen der Infektion. Weltweit gab es 2013 etwa 2,1 Millionen
HIV-Neuinfektionen. Auch wenn die Zahlen leicht gesunken sind, so haben
von den 35 Millionen Betroffenen noch immer nur etwa 13 Millionen
Menschen Zugang zu den erforderlichen Medikamenten. Deutschland liegt im
weltweiten und auch westeuropäischen Vergleich auf einem relativ
niedrigen Niveau - nicht zuletzt aufgrund einer guten Präventionsarbeit.
In Deutschland lebten 2013 etwa 80.000 HIV-positive Menschen und es gab
rund 3.200 festgestellte Neuinfektionen. Davon wurden über 90 Prozent
auf sexuellem Weg übertragen. „Beim Sex lässt sich das Risiko einer
Ansteckung fast auf null senken - durch die richtige Anwendung von
Kondomen und eine erfolgreiche HIV-Therapie“, sagt Kathrin Wolff. „Der
Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erinnert uns daran: Es ist wichtig, sich
vor Ansteckung zu schützen und Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids
zu zeigen – im Bekanntenkreis, in der Familie, im Arbeitsleben und in
der Freizeit. Wir alle können dazu beitragen, dass HIV-positive,
HIV-negative und ungetestete Menschen positiv zusammen leben. Nicht nur
am 1. Dezember, sondern immer. Zum Beispiel, indem wir uns informieren,
andere aufklären, aufeinander zugehen, über Ängste sprechen und
dazulernen, Ausgrenzung von Menschen mit HIV entgegentreten – wo auch
immer sie stattfindet.“
Die
Kampagne zum Welt-Aids-Tag „Positiv zusammen leben“ bringt viele
Menschen zusammen, die sich für Respekt, Toleranz und Unterstützung
engagieren. Auch im Landkreis Nordhausen organisiert die Aidsberaterin
Kathrin Wolff in Zusammenarbeit mit vielen Schulen und Einrichtungen
Aktionen und Veranstaltungen, um auf den Welt-Aids-Tag aufmerksam zu
machen. So werden in vielen Schulen Spendenaktionen durchgeführt. Es
sind auch an vier Tagen insgesamt zehn Gesprächsrunden mit einem HIV
betroffenen Mann geplant, die eine sehr persönliche und intensive
Auseinandersetzung mit der Problematik HIV und Aids, aber auch mit
Themen wie Liebe, der Umgang miteinander, Verantwortung sich selbst und
anderen gegenüber ermöglichen. Außerdem sind alle Mitarbeiter des
Landratsamtes aufgerufen, Schleife zu zeigen. Die Rote Aidsschleife ist
das weltweit bekannte Symbol für Solidarität mit HIV-Positiven und
Aidskranken, aber auch für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit.
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