Sonntag, 23. November 2014

Statt Operettenpremiere After-Work-Spezial-Konzert

Die bösen Banditen, die seit Tagen die Stadt in Atem halten (gemeint ist die vielfach angekündigte Premiere der gleichnamigen Operette von Jacques Offenbach im Theater Nordhausen), haben doch tatsächlich fertig gebracht, auch noch die Hauptdarstellerin außer Gefecht zu setzen. Aber nun im Ernst: Besagte Premiere musste wegen Erkrankung besagter Person am vergangenen Freitag ausfallen. Die Mitarbeiter des Theaters waren dankenswerterweise bemüht, in persönlichen Telefonaten bzw. durch die Presse die Premierengäste von der traurigen Tatsache zu informieren. Darüber hinaus wurde für alle nicht erreichten Besucher und als kleine „Entschädigung“ für interessierte Premierengäste, ein After-Work- Spezial-Konzert angeboten, mit freiem Eintritt natürlich. Leider kamen nur wenige Zuhörer. Die aber hatten allen Grund zur Freude.

Es wurde ein wunderschöner, entspannter und musikalisch hochkarätiger Abend.

GMD Markus L. Frank war nicht nur perfekter Begleiter am Cembalo und Dirigent, sondern auch witziger und wortgewandter sowie fachkundiger Moderator. Mit so mancher Anekdote und Wissenswertem über die
Komponisten und ihre Werke wusste er das Publikum zu unterhalten. Die stimmungsvolle Atmosphäre beflügelte auch die Musiker, die ausgewählten Werke taten ihr Übriges. In Erinnerung an den 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach, einem der berühmtesten Söhne Johann Sebastian Bachs, erklang einleitend dessen Sinfonie in D-Dur. Lustig musizierend von Oboe, Klarinette und Sopranino (die Kleinste der Blockflöten) ließen dann Orchester und Solisten in der Grillen- Sinfonie von Georg Philipp Telemann eben diese Tierchen durch die Reihen des Theaters schwirren. Im Doppelkonzert für 2 Flöten, ebenfalls von Telemann, bewiesen Christian Schildmann, Querflöte, und Elisabeth Neuser, Blockflöte, höchste Perfektion als Solisten an ihren Instrumenten, aber auch im Zusammenspiel mit den Orchestermusikern. In der abschließenden romantischen Serenade von Robert Fuchs, einem weitgehend unbekannt gebliebenen Zeitgenossen von Johannes Brahms, glänzten die beiden Hörner.
Danke noch einmal allen Beteiligten auf und hinter der Bühne für diesen zwar nicht so geplanten, aber dennoch unterhaltsamen Abend. Wir wünschen der erkrankten Sängerin gute Besserung und der auf Samstag, den 29. 11.2014, verschobenen Premiere der Operette
„Die Banditen“ einen vollen Erfolg.

Christel Laude

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