Donnerstag, 20. November 2014

Der rot-rot-grüne Koalitionsvertrag verspricht deutliche Verbesserungen im Bildungsbereich

"In diesem Koalitionsvertrag stecken viele gute Versprechen", kommentiert die GEW-Landesvorsitzende Kathrin Vitzthum den heute vorgestellten Koalitionsvertrag. "Wir werden sehr genau beobachten, dass daraus keine leeren Versprechungen werden."
Die GEW Thüringen begrüßt die zum Themenbereich Bildung getroffenen Aussagen und Vorhaben. Einige seit langem geäußerte Forderungen der GEW Thüringen haben den Weg in das Regierungsprogramm gefunden und dienen als Grundlage der Schaffung eines im Vergleich zum jetzigen Stand besseren Thüringer Bildungssystems. 

Das betrifft insbesondere 
*       das Bekenntnis zu Qualität von Bildung in allen Bereichen (Fachkräftegebot, schulstufenbezogene Lehrer/innenausbildung, Stärkung der Aus- und Weiterbildung für alle pädagogischen Bereiche),
*       die angekündigte Neueinstellung von mindestens 500 Lehrer/innen pro Jahr und den zusätzlichen Aufbau einer Personalvertretungsreserve,
*       die baldige Verabschiedung eines Bildungsfreistellungsgesetzes,
*       das Ziel einer tariflichen Annäherung von Beschäftigten im Kita-Bereich sowie einer tariflichen Regelung für studentische Beschäftigte, 
*       die Aufstockung der Mittel für Hochschulen und die Sicherung aller Hochschulstandorte,
*       die zielgenaue Finanzierung der Kindereinrichtungen.

"Wir werden mit besonderem Interesse die zu entwickelnden Maßnahmen jenseits der Verbeamtung von Lehrkräften beobachten und uns für bessere Arbeitsbedingungen im Schulbereich stark machen. Wir brauchen dringend engagierten Nachwuchs, dazu müssen Voraussetzungen auch jenseits von Verbeamtungen geschaffen werden. Besonders freut uns, dass mit dem 'Herrschinger Kodex' die GEW-Forderungen für gute Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sogar namentlich Eingang gefunden haben", erklärt Vitzthum.

"Auch wenn die GEW Thüringen sich an Mutmaßungen um die Zuschnitte von Ministerien nicht beteiligen will, die zunehmenden Gerüchte um eine Herauslösung des Wissenschaftsbereiches aus dem Bildungsministerium erfüllen uns mit Sorge", ergänzt Vitzthum. Sollte es zur Umsetzung dieser Idee kommen, ist zu befürchten, dass Hochschulbildung und Wissenschaft noch stärker als bisher wirtschaftlichem Verwertungsinteresse untergeordnet werden sollen. Damit wäre die Wissenschaftsfreiheit ernsthaft gefährdet. Die GEW Thüringen spricht sich hingegen dafür aus, Bildung und Wissenschaft unter einer Verantwortlichkeit zu belassen. Die notwendigen Übergänge zwischen dem Schul- und dem Hochschulwesen können so noch besser gestaltet werden und die in den letzten zehn Jahren entstandenen Synergien zwischen den beiden Bereichen fortgesetzt werden. 

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