Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2014
Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2014 erinnert der
Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), an die
Millionen von Menschen, die immer noch von der Immunschwächekrankheit
betroffen sind: „Weltweit leben ca. 35 Millionen Menschen mit HIV.
Allein in diesem Jahr gab es schätzungsweise zwei Millionen
Neuinfektionen. Ich denke auch an die zahllosen Menschen, die
indirekt von dieser Epidemie betroffen sind: an die Kinder, die ihre
Eltern verloren haben, an die Großeltern, die sich aufopferungsvoll
um ihre Enkelkinder kümmern, an die vielen Frauen und Männer, die
den Kranken beistehen.“ Die Sorge um die Gesundheit der Menschen
und die Heilung der Kranken sei der Kirche von Jesus für alle Zeit
auf die „To-do-Liste“ geschrieben worden.
Erzbischof Schick mahnt, trotz Erfolgen bei der Vorbeugung und
Behandlung von HIV, im Einsatz nicht nachzulassen: „Die Tatsache,
dass die Zahl der Neuinfektionen insgesamt abnimmt und dass immer
mehr Menschen Zugang zu antiretroviralen Therapien erhalten, darf
nicht den Eindruck erwecken, dass das Problem bereits gelöst sei.
Weltweit hat derzeit nicht einmal jeder zweite HIV-Infizierte die
Möglichkeit einer antiretroviralen Therapie. In einigen Gegenden der
Welt, beispielsweise in Zentralasien, nimmt die Zahl der
Neuinfektionen immer noch zu. In den kommenden Jahren müssen von der
Weltgemeinschaft noch enorme Anstrengungen unternommen werden, um den
Kampf gegen HIV und Aids endgültig zu gewinnen.“
Hierbei komme auch der Kirche eine entscheidende Rolle zu, so
Erzbischof Schick: „In vielen Ländern des globalen Südens bilden
kirchliche Einrichtungen immer noch eine tragende Säule des
Gesundheitssystems. Katholische Krankenhäuser, Kliniken und
Gesundheitsstationen sind unverzichtbar bei der Behandlung von
HIV-Patienten. Gleichzeitig dürfen wir diese Pandemie aber nicht nur
als medizinische Herausforderung begreifen. HIV hat oftmals
Auswirkungen auf alle Dimensionen des Menschen – körperlich,
seelisch, spirituell, sozial. Als Kirche sind wir herausgefordert,
dem Beispiel Jesu zu folgen und den Kranken in all diesen Bereichen
zur Seite zu stehen.“
Die Sorge um die Kranken dürfe nicht zu einer Aufgabe allein für
Spezialisten werden, fordert der Bamberger Erzbischof. „Die Kirche
als Ganze mit allen Gläubigen muss sich noch stärker als
‚Heilsgemeinschaft‘ begreifen, in der die Menschen mit HIV und
Aids Heimat haben. HIV/Aids ist eine Realität auch innerhalb der
Kirche. Dies gilt es noch stärker ernst zu nehmen.“
Der Welt-Aids-Tag wird auf Initiative der Vereinten Nationen seit
1988 jährlich am 1. Dezember begangen. Weltweit wird so zu
einer stärkeren Solidarität mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken
aufgerufen.
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