Mittwoch, 19. November 2014

"Qualitätsweg Wanderbares Deutschland": Infotafeln allein tun's nicht

Wie die Landkreisverwaltung Nordhausen kürzlich ankündigte, wurde in Steigertal eine neue Informationstafel zum Thema Wildkatze errichtet, die nun symbolisch an die Stadt Nordhausen,
Mitglied des Fördervereins, übergeben wurde. Gleichzeitig wurde an die Vertreter der
Mitgliedskommunen die Zertifizierungsurkunden des Deutschen Wanderverbandes für den Karstwanderweg übergeben, der zum zweiten Mal als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ bis zum Jahr 2017 ausgezeichnet wurde.


Nun wird in den Zeitungsberichten ausdrücklich bemerkt, dass diese Tafel am Ende der Wandersaison am Ortseingang von Steigertal errichtet und eingeweiht wurde. Also scheinbar

schon in Erwartung vieler Touristen im nächsten und den folgenden Jahren. Nun weiß ich natürlich nicht, ob die Informationstafel zu Wildkatzen im Südharz einen lebhafteren Tourismusbetrieb auf dem Karstwanderweg auslösen kann. Die bisherigen 12 Infotafeln allein zwischen Steigertal und Flehmüllers Eiche oberhalb Krimderode bewirkten das nämlich bisher nicht. Ich zähle sie gern auf, um sie aus Verhältnisgründen zum Text nicht auch noch alle bildlich darzustellen:


Die Glockensteine oberhalb Steigertal
Blick Helmetal
Standort Pfaffenköpfe
Standort Hohnsdorfer Schlotte
Standort Roßmannsbachtal
Standort Oberes Rosßmannsbachtal
Infotafel „Reptilien“ (Am Pfaffenberg)
Standort Harzfelder Holz
Blick nach Harzungen
Blick auf den Mühlberg
Historische Schneitelwirtschaft
Blick zum Kohnstein


Die Landschaft entlang dieses Teiles des
Karstwanderweges ist damit meines Erachtens samt einiger Naturerscheinungen hinreichend gut beschrieben. Einen nennenswerten Tourismus hat das bisher nicht bewirken können. Zumindest begegnete ich bisher in den vergangenen Jahren außer gelegentlich einer Wandergruppe, hin und wieder auch einem Jogger oder Radfahrer, keinen Menschen. Ganz im Gegensatz zum Harzer Hexenstieg. Den ich zwar nur in Teilstücken von Hasselfelde zur Rapp-Bode-Talsperre – kenne, doch schon auf diesem kurzen Teilstück traf ich auf mehr Wanderer als in Jahren auf dem Karstwanderweg. Und wenn in
der Pressemitteilung zur Einweihung der vorerwähnten Infotafel in Steigertal darauf hingewiesen wir, dass der Karstwanderweg, dessen Träger in der Region Nordhausen der Landkreis ist, mit dem Harzer Hexenstieg weiter zu den beiden einzigen zertifizierten Qualitätswegen im gesamten Harzgebiet gehört, dann bleibt demgegenüber festzustellen, dass der Hexenstieg sehr viel offensiver und intensiver beworben wird wie der Karstwanderweg im Landkreis Nordhausen. Der ganz allgemein für sich in Anspruch nimmt, wie kein anderer Fernwanderweg in Deutschland eine Menge an
Geschichte zu bieten hat. Dazu kommen noch viele Sagen und Mythen aus dem Mittelgebirge im Dreiländereck Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (das nicht auf der Strecke liegt ).



Umso mehr müsste doch von Landratsamt, dem Förderverein und Tourismusverein für den Karstwanderweg geworben werden. Die Informationstafeln geben Wanderern Aufschlüsse. Die aber müssen doch erst mal kommen!?

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