Donnerstag, 20. November 2014

Überlegungen zum Südharzer Tourismus

Dass in Steigertal jüngst eine neue Infotafel (zur Wildkatze) errichtet wurde, war für mich Anreiz, mich den meist schon seit langer Zeit bestehenden Infotafeln entlang des Karstwanderweges von Steigertal bis Flehmüllers Eiche oberhalb Krimderode zuzuwenden. Mein gestriger Eintrag ist diesem Thema gewidmet. Um für mich festzustellen, dass die Landschaft entlang dieses zertifizierten Wanderweges hinreichend gut beschrieben ist, samt deren jeweiliger geologischer Beschaffenheit. Ob sie ebenso Flora und Fauna ausreichend beschreiben, will und kann ich nicht beurteilen, das bliebe einem Fachmann vorbehalten.


In der TA las ich dazu am 19.11.(Auszug): „Oberbürgermeister Klaus Zeh (CDU), der im Namen der Stadt Nordhausen zur symbolischen Übergabe der Informationstafel über die Wildkatze gekommen war, sprach von einem "touristischen Highlight" und einer "einzigartigen Flora und Fauna". So ein Karstwanderweg stelle etwas Besonderes dar.“(Ende des Auszugs). Ob er damit auch die entsprechenden Informationen auf den Tafeln meinte, geht aus dem Auszug nicht hervor.


Nun sind solche Infotafeln die eine Seite der Qualität eines solchen zertifizierten Wanderweges, von dem es neben dem Karstwanderweg im Harz noch den Hexenstieg gibt. Zu dem die TA vor fast genau einem Jahr feststellte (Auszug): „Im Gegensatz zum nahen Harzer Hexenstieg zwischen Osterode und Thale fristet der Karstwanderweg ein Schattendasein - obgleich auch er vom Deutschen Wanderverband als "Qualitätswanderweg" zertifiziert wurde. Obgleich er eine tragende Säule des Naturparks Südharz ist. Der Karstwanderweg ist kaum bekannt - dies zu ändern, dafür wird zu wenig getan.“(Ende des Auszugs).


Die Meinungen über die Vermarktung dieses Karstwanderweges gehen beträchtlich auseinander. Und nicht weniger die Meinungen der Wanderer.zum Weg selbst. Im Januar etwa ergab eine Umfrage: Als Trends der ersten Befragungsrunde in den Herbstferien zeichnet sich ab, dass die Wanderer insgesamt zufrieden sind (TA am 20.01.14) 96 Prozent der Befragten würden den Südharz zum Wandern weiterempfehlen und fast 90 Prozent sind mit der Erreichbarkeit der Wege zufrieden. Allerdings findet rund ein Drittel der Befragten die Wegweisung und
den Zustand vieler Wege verbesserungswürdig. Eine eindeutige Meinung äußerte am 12.02.14 in der TA der Nordhäuser Chef der Gästeführergilde (Auszug): „Wir Südharzer und speziell wir Nordhäuser können uns drehen, wie wir wollen: Der große Tourismus geht an uns vorbei. Wir sollten daher immer wieder unsere gewählten Vertreter in Erfurt nerven, bis sie begriffen haben, welches kulturelle und landschaftliche Erbe wir im Norden Thüringens bieten.“(Ende des Auszugs). Und aus dem Landtagswahlkampf berichtet die TA von einer Podiumsdiskussion des „Nordhäuser Unternehmerverbandes am 14.07.14, während
der ein Teilnehmer die Landtagskandidaten gefragt haben soll, „Wie weiter mit dem Tourismus?“ Rüdiger Neitzke von den Grünen bedauerte in seiner Antwort, dass der Harz völlig zersplittert vermarktet werde, was sich ändern müsse. Weil sonst diese ganze Debatte oberflächlich bleibe (NA am 15.07.). Ein klärendes Wort in der Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes zwei Tage später wäre hilfreich gewesen. Es geschah nichts.



Damit soll es hier sein Bewenden haben. Nachdem die bisherige Geschäftsführerin des Südharzer Tourismusverbandes ihren Posten in der erwähnten Mitgliederversammlung aufgab, bleibt abzuwarten, wie der Südharz und insbesondere der Karstwanderweg weiter vermarktet wird. Auch von den Anrainergemeinden, deren Vertreter bei der oben erwähnten Veranstaltung in Steigertal jeweils ein Urkunde der erneuten Zertifizierung erhielten. Also doch wohl nicht nur dafür, dass dieser Wanderweg durch ihre Gemarkung führt, sondern auch als Anerkennung für die Instandhaltung und Pflege des Weges. Und ihrer Werbung für dieses „touristische Highligt“!?



In meinem Wanderprogramm war der Karstwanderweg am 13.11. vorgesehen, und diesmal das Teilstück vom Pfaffenberg (Höhe Buchholz) bis Rüdigsdorf. Ein interessanter Abschnitt, wie die Bilder zeigen.

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