„Kunst & Kaffee“ im Kunsthaus Meyenburg verlief diesmal
nicht wie geplant und angekündigt, es musste improvisiert werden.
Und doch verließen die Teilnehmerinnen den Themennachmittag überaus
zufrieden, was gewiss nicht allein am Kaffee und
selbstgebackenen und
beigesteuerten Kuchen lag.
Ursächlich war ja eine Führung durch die am Samstag eröffnete
Ausstellung EBENBILD / GEGENSTÜCK vorgesehen, auf die auch ich mich
gefreut hatte. Durfte man doch erwarten, dass den TeilnehmerInnen
nähere Aufschlüsse und Einblicke in die textile Kunst vermittelt
werden würde, die nun bis zum 25.01.2015 in den Räumen des
Kunsthauses zu sehen ist.
Indessen: Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, Leiterin des
Kunsthauses, war überraschend erkrankt und es war nicht einmal
möglich,
InteressentInnen noch rechtzeitig zu informieren. Und so
bot Dr. Wolfgang Pientka, Vorsitzender des Kunsthaus
Meyenburg-Fördervereins, in ihrer Vertretung alternativ Streifzug
durch die Ausstellung oder Lesung aus Kindheitserinnerungen des
Autors an. Die kürzlich schon in einem Bericht aus
dem Senioren- und Pflegeheim “Asternhof“ Ellrich (Eintrag am
14.11.) durch Dr. Pientka Thema einer Lesung waren. Und offenbar bei
einigen Teilnehmerinnen eigene Erinnerungen weckten, die sie sich
auffrischen lassen wollten, denn mehrheitlich entschieden sie sich
für die Lesung. Wohl auch, nachdem ihnen versichert wurde, dass die
Führung durch die Ausstellung ganz sicher noch zu einen Zeitpunkt
alsbald stattfinden würde.
Und
nun erwies sich Dr. Pientka auch als Autor eigener
Kindheitserlebnissen als ausgezeichneter Vorleser und Erzähler, der
unterhaltend und kurzweilig vortrug, was man in der eigenen
Kinderzeit für Streiche – zum Beispiel im Versuch einer
Katzendressur zu einen Jagdkater (analog
einem Jagdhund) ausführte.
Erinnerungen wurden aber auch angeregt, als Pientka von
schneereichen, bitterkalten Winterzeiten vorlas, die es damals noch
gab. Und die Art, wie man sich einerseits in den heimischen vier
Wänden davor schützte, und andererseits als Kinder den Schnee und
die oft heftigen Flockenwirbel begrüßte, den Rodel vom Dachboden
holte, um jeden halbwegs geeigneten Hügel zum Rodeln nutzte.
Es
war ein überaus anregender Nachmittag, der sich auch nach der Lesung
im Kellercafè noch lange mit (Erinnerungs-) Unterhaltungen bei
Kaffee und Kuchen fortsetzte. Und dabei doch auch den einen und
anderen Gedanken in Richtung Susanne Hinsching gehen ließ, der
baldige Genesung gewünscht wurde. Wohl nicht ganz uneigennützig,
die Hoffnung auf eine Führung durch die Ausstellung blieb als
Reminizenz. Dank aber galt gleichzeitig Dr. Pientka, der es in seiner
gewinnenden Art verstand, den Nachmittag höchst anregend und
erinnerungsträchtig zu gestalten.
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