Donnerstag, 27. November 2014

In "Kunst & Kaffee" Kindheitserinnerungen wachgerufen

„Kunst & Kaffee“ im Kunsthaus Meyenburg verlief diesmal nicht wie geplant und angekündigt, es musste improvisiert werden. Und doch verließen die Teilnehmerinnen den Themennachmittag überaus zufrieden, was gewiss nicht allein am Kaffee und
selbstgebackenen und beigesteuerten Kuchen lag.


Ursächlich war ja eine Führung durch die am Samstag eröffnete Ausstellung EBENBILD / GEGENSTÜCK vorgesehen, auf die auch ich mich gefreut hatte. Durfte man doch erwarten, dass den TeilnehmerInnen nähere Aufschlüsse und Einblicke in die textile Kunst vermittelt werden würde, die nun bis zum 25.01.2015 in den Räumen des Kunsthauses zu sehen ist.


Indessen: Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, Leiterin des Kunsthauses, war überraschend erkrankt und es war nicht einmal möglich,
InteressentInnen noch rechtzeitig zu informieren. Und so bot Dr. Wolfgang Pientka, Vorsitzender des Kunsthaus Meyenburg-Fördervereins, in ihrer Vertretung alternativ Streifzug durch die Ausstellung oder Lesung aus Kindheitserinnerungen des Autors an. Die kürzlich schon in einem Bericht aus dem Senioren- und Pflegeheim “Asternhof“ Ellrich (Eintrag am 14.11.) durch Dr. Pientka Thema einer Lesung waren. Und offenbar bei einigen Teilnehmerinnen eigene Erinnerungen weckten, die sie sich auffrischen lassen wollten, denn mehrheitlich entschieden sie sich für die Lesung. Wohl auch, nachdem ihnen versichert wurde, dass die Führung durch die Ausstellung ganz sicher noch zu einen Zeitpunkt alsbald stattfinden würde.


Und nun erwies sich Dr. Pientka auch als Autor eigener Kindheitserlebnissen als ausgezeichneter Vorleser und Erzähler, der unterhaltend und kurzweilig vortrug, was man in der eigenen Kinderzeit für Streiche – zum Beispiel im Versuch einer Katzendressur zu einen Jagdkater (analog
einem Jagdhund) ausführte. Erinnerungen wurden aber auch angeregt, als Pientka von schneereichen, bitterkalten Winterzeiten vorlas, die es damals noch gab. Und die Art, wie man sich einerseits in den heimischen vier Wänden davor schützte, und andererseits als Kinder den Schnee und die oft heftigen Flockenwirbel begrüßte, den Rodel vom Dachboden holte, um jeden halbwegs geeigneten Hügel zum Rodeln nutzte.



Es war ein überaus anregender Nachmittag, der sich auch nach der Lesung im Kellercafè noch lange mit (Erinnerungs-) Unterhaltungen bei Kaffee und Kuchen fortsetzte. Und dabei doch auch den einen und anderen Gedanken in Richtung Susanne Hinsching gehen ließ, der baldige Genesung gewünscht wurde. Wohl nicht ganz uneigennützig, die Hoffnung auf eine Führung durch die Ausstellung blieb als Reminizenz. Dank aber galt gleichzeitig Dr. Pientka, der es in seiner gewinnenden Art verstand, den Nachmittag höchst anregend und erinnerungsträchtig zu gestalten.

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