Freitag, 14. November 2014

Kirchliche Reaktionen auf Bundestagsdebatte zum Thema Sterbehilfe am Beispiel Bayern




Die ärztliche Beihilfe zum Suizid künftig unter Strafe zu stellen, dagegen spricht sich der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, aus. Gerade weil es um Gewissensentscheidungen gehe, müssten die Ärzte in Ruhe abwägen können, ohne dabei mit einem Fuß im Gefängnis zu stehen. Anders sieht das die Arbeitsgemeinschaft christlicher Mediziner. Bleibe der assistierte Suizid erlaubt, könne das gerade bei älteren Menschen Druck aufbauen, sich selbst "entsorgen" zu müssen, um den Angehörigen nicht weiter zur Last zu fallen. Ein Verbot muss her, so die Forderung des christlichen Ärzteverbands. Auch der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft und Vorsitzender des evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Christian Schmidt, spricht sich für ein solches Verbot aus. Schließlich hätten die Ärzte einen Eid geleistet, Leben zu retten. Ob nun verboten oder erlaubt, die Diskussion um den ärztlich assistierten Suizid befinde sich in einer Schieflage, meint die bayerische Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), Elfriede Schießleder: "Ich stelle wirklich die Grundsatzfrage. Was sind wir für eine Gesellschaft, die darüber nachdenkt, das Sterben zu beschleunigen anstatt darüber nachzudenken, wie wir Sterbende begleiten." Gestern hatte der deutsche Bundestag über das Thema Sterbehilfe eine Grundsatzdebatte geführt. Ende November steht das Thema beim deutschen Ethikrat auf der Tagesordnung. Aber nicht nur in Gremien wird diskutiert, sondern auch in Schulen. Schüler des Camerloher Gymnasiums in Freising beispielsweise haben sich in einem P-Seminar ein Jahr lang mit dem Thema Sterbehilfe beschäftigt.

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