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Die ärztliche Beihilfe zum Suizid künftig unter Strafe zu
stellen, dagegen spricht sich der neue Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, aus.
Gerade weil es um Gewissensentscheidungen gehe, müssten die Ärzte
in Ruhe abwägen können, ohne dabei mit einem Fuß im Gefängnis
zu stehen. Anders sieht das die Arbeitsgemeinschaft christlicher
Mediziner. Bleibe der assistierte Suizid erlaubt, könne das
gerade bei älteren Menschen Druck aufbauen, sich selbst
"entsorgen" zu müssen, um den Angehörigen nicht weiter
zur Last zu fallen. Ein Verbot muss her, so die Forderung des
christlichen Ärzteverbands. Auch der Bundesminister für
Ernährung und Landwirtschaft und Vorsitzender des evangelischen
Arbeitskreises der CDU/CSU, Christian Schmidt, spricht sich für
ein solches Verbot aus. Schließlich hätten die Ärzte einen Eid
geleistet, Leben zu retten. Ob nun verboten oder erlaubt, die
Diskussion um den ärztlich assistierten Suizid befinde sich in
einer Schieflage, meint die bayerische Landesvorsitzende des
Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), Elfriede Schießleder:
"Ich stelle wirklich die Grundsatzfrage. Was sind wir für
eine Gesellschaft, die darüber nachdenkt, das Sterben zu
beschleunigen anstatt darüber nachzudenken, wie wir Sterbende
begleiten." Gestern hatte der deutsche Bundestag über das
Thema Sterbehilfe eine Grundsatzdebatte geführt. Ende November
steht das Thema beim deutschen Ethikrat auf der Tagesordnung. Aber
nicht nur in Gremien wird diskutiert, sondern auch in Schulen.
Schüler des Camerloher Gymnasiums in Freising beispielsweise
haben sich in einem P-Seminar ein Jahr lang mit dem Thema
Sterbehilfe beschäftigt.
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