Sonntag, 16. November 2014

„Dreierlei“ in der Kulturbibliothek Nordhausen




Am Freitag waren es die Nordhäuser Wirtschaftsjunioren, die Hildegard Seidel, Leiterin der Kulturbibliothek am Nikoleiplatz als Gäste im Lesesaal begrüßte. Und dabei bemerkte, dass gerade zuvor die Pestalozzischule den Lesesaal nutzte. Und gestern waren es Musiker und
Literaten der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., die von Hildegard Seidel im Lesesaal begrüßt wurden. Ein weiterer Beweis dafür, dass sich diese Bibliothek sogar überraschend schnell zu dem Kommunikationszentrum entwickelt, das den Impulsgebern und Initiatoren dieser herausragenden Kultureinrichtung einst als Vision vorschwebte.


Zu diesem „Dreierlei“ als Motto dieser gestrigen, hoch einzuschätzenden Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen (LGT), gehört allerdings auch als Zusatz „Neue Lyrik, Grafik und Musik aus Thüringen“ womit Inhalt und Verlauf dieses Nachmittags schon umrissen ist. Christian Rosenau von der LGT
ließ die gekommenen Teilnehmer der Veranstaltung nach der Begrüßung durch die Bibliotheksleiterin wissen, was sie danach erwarten würde. Und stellte die Mitwirkenden vor, teilweise sogar ausführlicher, als diese dann ihre Vorträge offerierten.


Nun schreibe ich auch hier nicht als Berichterstatter, sondern als Blogger zur eigenen Kenntnis und späteren Erinnerung. Und das lässt mir das Eingeständnis leicht fallen, auch auf dem Gebiete von Musik und Lyrik nicht mehr „up to date“ zu sein. Und was hier geboten wurde, war in allen drei Bereichen modern, zukunftsweisend, progressiv. Und für mich sowohl
gewöhnungsbedürftig wie interessant.

Da war zunächst als musikalischer Auftakt "Klangwelle" von Reinhard Wolschina,geboten von Mitgliedern des OsterburgQuartetts: Antje Donath (Violine) und Prerag Tomic (Akkordeon). Und schon diese Klangwelle empfand ich als absolut innovativ, mehr aber noch ungewohnt. 


Die danach folgende Lesung von Hubert Schimeck richtete sich vor allen an Kinder und junge Menschen, von denen auch tatsächlich einige unter den Teilnehmern auszumachen waren, die den Versauszügen Schimecks aufmerksam folgten.


Nun folgten weitere Musikstücke des OsterburgQuartetts und
Leseauszüge der Autoren Moritz Gause und Bärbel Klässner. Zunächst Musik von Thomas Nathan Krüger „anlagen, ablegen“ ein Musikstück, geboten von Antje Donath (Violine), Eugen Mantu (Violoncello)), Heiner Donath (Gitarre) und Predrag Tomic (Akkordeon). Auch da fand ich die Virtuosität der musikalischen Gestaltung höchst beeindruckend, in der Kompositionswiedergabe ausgesprochen progressiv.


Gauses Vorträge hatten dann mehrheitlich die osteuropäischen Länder zum Thema während Bärbel Klässner aus einigen ihrer Werke zitierte, von denen ich ihren Absichten „Wenn ich mal alt bin“ besonders aufmerksam folgte. Insgesamt waren es Gedichte, Verse und Erzählungen, die geistige Aufgeschlossenheit fürs Moderne erforderten, um richtig verstanden zu werden.


Den musikalischen Schlusspunkt setzte noch einmal das
gesamte OsterburgQuartett mit der Uraufführung von „Zerfall“ von Johannes K. Hildebrandt, passend zum Gedicht „salza“ von Thomas Spaniel, vorgetragen von Moritz Gause.


Schließlich stellte die Geschäftsführerin der LGT und Projektleiterin, Sigrun Lüdde, eine Mappe mit den ersten drei Arbeiten der auf zehn Editionen angelegten und von Walter Sachs und Jens Henkel gestalteten Reihe „Dreierlei“ vor. Sie beinhaltet insgesamt Arbeiten von Erik Buchholz, Ullrich Panndorf und Sabine Sauermilch, entstanden nach Gedichten von Bärbel Klässner, Moritz Gause und Hubert Schimeck.



Zum Abschluss nahmen die versammelten Mitwirkenden noch einmal den nachhaltigen Beifall der Teilnehmer und je eine weiße Rose als kleine Anerkennung entgegen. Mit dem die hoch interessante Veranstaltung ausklang, die mich persönlich außerordentlich ansprach und neugierig machte auf Mehr an Moderne in Lyrik, Grafik und insbesondere für Musik. Hildegard Seidel bedankte sich sehr herzlich bei Sigrun Lüdde und den Akteuren in der Hoffnung, dass die Literarische Gesellschaft Thüringen mit ihrem Sitz in Weimar die Kulturbibliothek Nordhausen auch fortan als Veranstaltungsort in ihre Programme behält.  

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