Hannover
(EKD) - Mit einem festlichen Gottesdienst in der Dresdener
Kreuzkirche wurde am heutigen Sonntagmorgen (9. November) die 7.
Tagung der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
eröffnet. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Sachsens und stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Jochen
Bohl (Dresden) legte seiner Predigt Verse aus dem 1. Brief des Paulus
an die Thessalonicher (1. Thess. 5, 4-6 und 11) zugrunde.
Landesbischof
Bohl erinnerte an die Öffnung der Grenzen der damaligen DDR heute
vor genau 25 Jahren. In den Jahren, die dem Herbst 1989 vorangingen,
seien die umstürzenden Ereignisse unter dem Dach der Kirche
vorbereitet worden. "In einer Situation, in der ... niemand
sonst dem Protest hätte Raum und Stimme geben können, standen die
Türen der Kirchen offen", sagte Bohl. Der Landesbischof äußerte
sich dankbar, dass zahlreiche unerschrockene Christenmenschen
"wachsam und nüchtern" (1. Thess. 5,6) geblieben seien,
dass die Hoffnung sie stark gemacht und unter Bedrückung getragen
habe. "Es war eine friedliche und auch eine protestantische
Revolution, denn zu einem guten Teil wurde sie von evangelischen
Christinnen und Christen gemacht", so Jochen Bohl wörtlich.
1989 sei eine "angefochtene Kirche" ihrem Herrn treu
geblieben.
"Wachen
und nüchtern sein", das sei der Kirche auch heute und für alle
Zeit aufgetragen, betonte der Landesbischof unter Verweis auf
aktuelle Ereignisse wie die furchtbaren Verbrechen des "Islamischen
Staates" in Irak und Syrien, den Konflikt im Heiligen Land, den
Krieg in der Ostukraine oder die politische Krise der EU. Längst sei
unser Wohl und Ergehen untrennbar verknüpft "mit dem der
anderen in der Einen Welt". Das sei keine Zumutung, "sondern
die Perspektive des Glaubens - die Erde ist des Herrn (Psalm 24,1)",
erklärte Bohl.
Der
Gottesdienst wurde live im Zweiten Deutschen Fernsehen übertragen.
Im Anschluss an den Gottesdienst beginnt die Tagung der EKD-Synode
mit dem Bericht des scheidenden Vorsitzenden des Rates der EKD,
Nikolaus Schneider. Die 126 Synodalen aus den 20 Gliedkirchen der EKD
beraten bis Mittwoch, 12. November das Schwerpunktthema
"Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft"
und werden verschiedene Berichte, Gesetzesvorlagen und
Beschlussanträge diskutieren und verabschieden. Dazu kommen die
anstehenden Wahlen eines
neuen Ratsmitglieds und eines oder einer neuen Ratsvorsitzenden.
Am
heutigen Nachmittag folgt der Bericht des Präsidiums der Synode, den
Präses Irmgard Schwaetzer erstatten wird. Über beide Berichte ist
eine Aussprache vorgesehen. Weiter auf der Tagesordnung steht am
Sonntag auch die Fortentwicklung des Verbindungsmodells zwischen der
EKD, der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
(VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Weiter auf der
Tagesordnung steht am Sonntag auch die Fortentwicklung des
Verbindungsmodells zwischen der EKD, der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union
Evangelischer Kirchen (UEK).
Am
Sonntagabend stellt sich der Kandidat für die Nachwahl in den Rat
der EKD vor. Zur Wahl vorgeschlagen ist der Bischof der Evangelischen
Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge
(Berlin). Die Nachwahl ist erforderlich, weil das bisherige
Ratsmitglied Nikolaus Schneider auf dieser Synodaltagung aus
persönlichen Gründen aus dem Rat ausscheiden wird. Die Wahl ist für
Dienstag, 11. November, vormittags angesetzt. Weil mit Nikolaus
Schneider zugleich der Vorsitzende des Rates der EKD ausscheidet,
muss auch diese Position neu besetzt werden. Die Wahl für den
Vorsitz des Rates der EKD ist für Dienstagnachmittag vorgesehen.
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