Das 8. Studienheft des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) in Zusammenarbeit mit der GEW, dem Studierendenrat der Uni Jena und der Österreichischen HochschülerInnenschaft erschienen
"Die Mitarbeiterinnen an den Thüringer Hochschulen und Forschungseinrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag für den Wissenschaftsstandort. Im Bereich der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun sie das häufiger als ihre männlichen Kollegen befristet und in Teilzeit. Wir sind noch lange nicht an einem Punkt, wo von tatsächlicher Gleichberechtigung in der Wissenschaft gesprochen werden kann", sagte der GEW-Landesvorsitzende Torsten Wolf anlässlich der Vorstellung des 8. Studienheftes des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, welches dieser u. a. zusammen mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft herausgegeben hat. Das 8. Studienheft widmet sich dem Thema "Wissenschaft und Geschlecht".
Rund 100 Jahre ist es her, dass sich Frauen in Deutschland den Zugang zu den Universitäten erkämpft haben. Mittlerweile ist die Zahl der Mädchen, die Abitur machen, höher als die der Jungen. Die Studierquote der jungen Frauen ist zwar niedriger als die der jungen Männer, ihre Absolven/innenquote bei den Hochschulabschlüssen aber wieder höher. Danach stoßen Frauen allerdings an eine gläserne Decke, ihr Anteil an den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter/innen bis hin zu den C4- bzw. W3-Professuren sinkt stetig. 2009 sah das Verhältnis bundesweit wie folgt aus (Angaben: Statistisches Bundesamt, in Prozent):
* wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter/innen Frauen : Männer = 39 : 61
* Professuren insgesamt Frauen : Männer = 18,2 : 81,8
* C4-/W3-Professuren Frauen : Männer = 13,6 : 86,4
Die Beteiligung von Frauen in Hochschulbereichen oberhalb der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter/innen steigt nur langsam an. Ein Grund dafür sind die strukturellen Rahmenbedingungen, die daher auch einen Themenschwerpunkt des Studienheftes darstellen. Ein Überblick über die Geschichte der Gleichstellung an den Hochschulen findet sich ebenso wie Beiträge zu den Inhalten von Geschlechter- bzw. feministischer Forschung.
"Zwar arbeiten mehr Frauen als Männer an den Hochschulen in Thüringen, aber sie haben häufig weniger gut dotierte Stellen z. B. in der Verwaltung inne. Professorinnen sind in Thüringen immer noch in einer deutlichen Minderzahl. Hier gilt es noch Einiges an Gleichstellungsarbeit zu leisten, um gut ausgebildete Frauen auf dem Weg zu einer akademischen Karriere nicht mehr in Größenordnungen zu verlieren", so der Landesvorsitzende abschließend.
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