Montag, 20. Februar 2012

Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt:

Schon bis jetzt große Schäden durch tarifeinheitswidrigen Streik

Anlässlich des Streiks der Vorfeldlotsen am Flughafen Frankfurt erklärt Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt:

200 streikende Vorfeldlotsen und damit nicht einmal ein Prozent der Belegschaft am Frankfurter Flughafen verursachen derzeit gewaltige gesamtwirtschaftliche Schäden. Betroffen sind nicht nur das bestreikte Unternehmen Fraport, sondern auch die Fluggesellschaften, andere Flughäfen und bisher weit mehr als hunderttausend Passagiere, die geschäftliche und private Termine nicht wahrnehmen können. Allein bei den betroffenen mehr als hunderttausend Passagieren, den Flughäfen und Fluggesellschaften, ist seit Donnerstag ein Schaden von mindestens 100 Millionen Euro entstanden.

Die Arbeitskämpfe am Frankfurter Flughafen sind nur möglich, weil das Bundesarbeitsgericht vor anderthalb Jahren die Tarifeinheit als zentrales Ordnungsprinzip unseres Tarifsystems aufgegeben hat. Die Vorfeldlotsen können streiken, obwohl im betroffenen Betrieb für alle Arbeitnehmer ein Tarifvertrag besteht.

Dieser Fall beweist erneut, dass durch tarifeinheitswidrige Streiks eine kleine Minderheit jederzeit versuchen kann, Sonderinteressen durchzusetzen, indem sie einen ganzen Betrieb mit Auswirkungen auf Dritte lahmlegt.

Der Fall in Frankfurt zeigt, dass die ersten Streiks von Spartengewerkschaften nach Aufgabe der Tarifeinheit bereits Nachahmer finden. Nachdem im letzten Jahr zahlreiche Streiks bei privaten Regionalbahnen erfolgten, obwohl für die betroffenen Arbeitnehmer ein repräsentativer Tarifvertrag bestand, finden nun tarifeinheitswidrige Arbeitskämpfe am Flughafen Frankfurt statt.

Der Streik der Vorfeldlotsen zeigt einmal mehr, dass die Tarifeinheit schnellstens gesetzlich geregelt werden muss. Der von BDA und DGB ursprünglich gemeinsam erarbeitete Vorschlag bietet eine verfassungsgemäße, rechtssichere Grundlage, um unsere bewährte Tarifautonomie für die Zukunft zu sichern.

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