Gestern besuchte der Landtagsabgeordnete Egon Primas gemeinsam mit dem Ellricher CDU-Bürgermeisterkandidaten Daniel Holzhause die Regelschule in Ellrich. Sie kamen mit der Schulleitung, der Schülersprecherin, der Elternsprecherin und dem Vorsitzenden des Ellricher Familienvereins ins Gespräch.
Die Schulleiterin Carola Böck betonte, das Hauptanliegen der Regelschule Ellrich sei, sich als Zentrum der Region zu sehen. Derzeit besuchen 215 Schüler die Einrichtung. Die Schule kooperiert mit örtlichen Vereinen, dem Nordhäuser Theater, den Kirchen sowie mit Berufsschulen und Unternehmen der Region. An der Schule wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt, zuletzt erfolgte energetische Sanierung mit Mitteln des Konjunkturpaketes.
„ Die Regelschule Ellrich ist gut aufgestellt. Durch die Zusammenarbeit mit Betrieben und Einrichtungen vor Ort schafft sie optimale Voraussetzungen für die Schüler in den Berufseinstieg. Dies ist dem Engagement der Schulleitung und der Lehrer zu verdanken“, äußert sich Primas lobend.
Anlässlich seines Besuches gab Primas Erläuterungen zu den Schulmodellen Oberschule und Gemeinschaftsschule:
Die Oberschule ist durch spezielle Unterrichtsfächer praxisbezogen, fördert individuell, weckt Begabungen und kann Entwicklungsverzögerungen ausgleichen. Die Oberschule hat eine individuelle Schulausgangsphase, die den Schüler mit praktischer Arbeit und Förderangeboten am Ende der Schullaufbahn auf den für ihn optimalen Schulabschluss vorbereitet. Durch Kooperation mit beruflichen Gymnasien eröffnet sich auch der anschließende Weg zum Abitur. Die Oberschule ist im Anschluss an die Grundschule und umfasst die Klassenstufen 5-10
Die Gemeinschaftsschule umfasst die Klassen 1-10 oder 12. Dort lernen alle Schüler vom Förderschüler bis zum Hochbegabten bis zur Klasse 8 gemeinsam in einer Klasse. Im Idealfall gibt es bis zur 8. Klasse keine Noten und das Sitzenbleiben wird weitestgehend abgeschafft. Da bei der Gemeinschaftsschule auch ein Abitur angeboten wird, müssen alle Kinder eine höhere Stundenzahl absolvieren.
Die Etablierung einer Gemeinschaftsschule hat, da sie die Klassenstufen 1-12 umfasst, Schließungen umliegender Grund-, Regelschulen oder Gymnasien zur Folge, weil dann Schüler von dort abgezogen werden. „Kleine Schulen in Wohnortnähe sind die Verlierer. Es entstehen große zentrale Schulkomplexe“, so Primas.
Für den Schulstandort Ellrich würde sich die die Weiterentwicklung zur Oberschule aufgrund ihrer schon jetzt bestehenden Zusammenarbeit mit regionalen Einrichtungen und Betrieben anbieten. Die Oberschule verbessert nochmals die Möglichkeiten der Schüler nach der Schulausbildung. „Ihnen stehen damit alle Wege offen“, betonte Primas.
Eine Gemeinschaftsschule ist für den Schulstandort Ellrich keine Alternative. Dies hätte zur Konsequenz, dass mehrere Schulen der Region zusammengeführt und Standorte geschlossen werden müssten, was weder für Schüler noch für Lehrer förderlich ist. Auch der Erhalt des Ilfelder Schulteils des Herdergymnasiums kam zur Sprache. Ilfeld ist ein wichtiger Gymnasialstandort für den nördlichen Landkreis. „Eine Etablierung einer Gemeinschaftsschule an diesem Standort hätte wiederum Schulschließungen zur Folge, die niemand wirklich will. Das Gymnasium in Ilfeld ist ein wichtiger Standortfaktor“, so Primas.
Daniel Holzhause, der die Regelschule Ellrich früher selbst besuchte, unterstrich den Vorteil einer regionalen Schule. Lösungen auf kleinem Weg sind oft wirksamer. Positiv ist aus seiner Sicht auch die enge Zusammenarbeit der Lehrer mit den Eltern.
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