Der Zeit hinterher
Diese Woche war – gemessen an meinen Interessen – recht ereignisreich und interessant.Und ich habe wieder einmal den Fehler gemacht, Berichte zu diesen Themen zu lesen und zu sammeln, statt ein Thema gleich beim ersten Auftauchen zum Anlass zu nehmen, mir darüber eigene Gedanken zu machen und diese in gewohnter Form zu konservieren, also ins Archiv zu stellen. Oder sie hier zum Besten geben.
Zum Beispiel die Bundespräsidentenentscheidung für Joachim Gauck. Wie aber sollte ich mich da mit dem Bericht aus einer einzigen Zeitung zufrieden geben, wenn ich doch von vornherein davon ausgehen kann, dass etwa die FAZ das Thema unter einem anderen Gesichtspunkt behandelt als etwa die taz? Und Neues Deutschland diese Entscheidung anders sieht als die Rheinische Post? Und dabei Gesichtspunkte vorgetragen und offenkundig wurden, an die ich in meiner Einfalt bis dahin gar nicht dachte?
Und dann war da auch noch der Politische Aschermittwoch: In Passau (CSU) ging man anders zu Werke als etwa in Vilshofen (SPD) oder Demmin (CDU) bzw. Wallerfangen (LINKE). Nahezu den ganzen Mittwoch brachte ich vor dem Fernseher zu und hörte mir auf Phoenix an, was die Redner zu sagen hatten. (Beiläufig: zwei Mal war ich in den sechziger Jahren in Vilshofen, wo die CDU vor ihrem Wechsel nach Passau begann und hörte FJS donnern. Und Stoiber erlebte ich einmal in Passau und weiß um die Unterschiede in den Ansprachen. Und mehr noch über die jeweilige Stimmung in Saal und Halle). Im übrigen bin ich der Meinung, dass in Wallerfangen von Lafontaine und Gysi die intelligentesten, sachdienlichsten und rhetorisch besten Reden gehalten wurden.
Schließlich kam in der EU-Politik das zweite Hilfspaket für Griechenland zustande, dessen Ablehnung Gregor Gysi in seiner vorerwähnten Ansprache sehr deutlich zum Ausdruck brachte. Und man kann ja mE wirklich nur besorgt sein über den weiteren Verlauf, wobei der deutsche Fiskus keine gute Rolle zu spielen scheint. Man sollte über diese Hilfen mal das Volk über das Für und Wider vernünftig informieren und es dann in einem Referendum befinden lassen. Man redet derzeit so viel von direkter Demokratie – gerade im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl - nur hat Stuttgart 21 ja wohl deutlich gezeigt, wie mit solchen Ergebnissen von jenen umgegangen wird, die damit nicht zufrieden sind.
Hier könnte ich auch noch anmerken, - alles ohne einen Zusammenhang - dass ich bei den Meldungen über Bilanzen bei den Verkehrstoten immer neugierig war, wie man begründen würde, wenn sich die bisher stetig sinkende Zahl mal nicht fortsetzen würde. Jetzt weiß ich es: das Wetter war schuld. Ich muss mal nachsehen, was die Polizeigewerkschaft dazu sagt.
Und dann war da doch im lokalen Geschehen erst gestern der Einstieg des Nordhäuser Bürgermeisters Matthias Jendricke in die langsam heißer werdende Phase im Bewerb um den Oberbürgermeister. Ich könnte es mir leicht machen und einfach auf den Bericht der nnz verweisen, dem ich inhaltlich zustimme. Aber einige eigene Gedanken dazu habe ich doch noch. Dazu aber im nächsten Eintrag mehr.
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