Montag, 20. Februar 2012

ASSITEJ tagte im Theater Nordhausen

Zu den Ereignissen der vergangenen Woche gehörte u.a. auch die Sitzung der AG Musiktheater für Kinder und Jugendliche der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche (ASSITEJ). Deren hohe Bedeutung diesen Beitrag begründet.

Für den Berichterstatter erschloss sich mit dieser Veranstaltung ein besonderer Teil der Theaterwelt, hat er dem Kinder- und Jugendtheater bisher doch eher beiläufige Aufmerksamkeit zugewendet. Und sah sich durch die spezielle Themenbehandlung durch die hochrangigen VertreterInnen dieser Theatersparte erst einmal genötigt, sich mit den Aufgaben der Vereine und Vereinigungen bekannt zu machen, deren VertreterInnen im Foyer des Theaters zusammengekommen waren um dem vorgegebenen Thema Vernetzung und Perspektiven des Musiktheaters für junges Publikum das rechte Verständnis entgegenbringen zu können. Nach wie vor aber soll es den qualifizierten Ressort-MitarbeiterInnen des Theaters Nordhausen vorbehalten sein, über inhaltliche Verläufe zu berichten.

Dass diese Veranstaltung im Theater Nordhausen stattfand, ging auf Einladung des Vorsitzenden der ASSITEJ, Wolfgang Schneider und des Intendanten des Nordhäuser Theaters, Lars Tietje zurück. Ihr waren u.a. gefolgt der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Prof. Klaus Zehelein und der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, Gerald Mertens. Vom Netzwerk Junge Ohren war Christoph Nimz gekommen, um nur einige der Spitzen Deutscher Theatervereine bzw. -Vereinigungen und -Verbände zu nennen.

Als Einstimmung dieses AG-Treffens sahen die TeilnehmerInnen zunächst die Kinderoper "Prinzessin Anna oder Wie man einen Helden findet", um sich dann ihrer eigentlichen Sacharbeit zuzuwenden. Dem Informationsmaterial war dazu zu entnehmen, dass im Grunde neue Formen für ein zeitgenössisches Musiktheater für Kinder gefunden bzw. entwickelt werden sollen, weil das die traditionelle Oper nicht (mehr) sein kann. Deren Werke des klassisch -romantischen Repertoires aus dem 18. und 19. Jahrhundert hätten kaum noch Bezug zur aktuellen Lebensrealität und dem Erfahrungshorizont von Kindern. Nur ein zeitgenössisches Kindertheater kann an den Erfahrungen der Kinder anknüpfen und in neuen Werken experimentelle Erzählweisen und zeitgenössische Klangsprachen entwickeln.
Die der Sacharbeit folgende Diskussion die von der Leiterin der Jungen Oper und des Schnawwl (kurpfälische Aussprache des Wortes Schnabel) Kinder- und Jugendtheaters am Nationaltheater Mannheim moderiert wurde, ließ erkennen, dass der zuvor behandelte Themenkomplex, auf den hier – wie oben bemerkt - nicht näher eingegangen wird - noch weiterer Erörterung bedarf.

Das Theater Nordhausen hat sich mit dieser Veranstaltung jedenfalls einmal mehr als geeigneter Tagungsort fachspezifischer Veranstaltungen erwiesen. Und für den Berichterstatter gleichzeitig Anreiz, sich weiter kundig zu machen und zu engagieren.

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