Donnerstag, 23. Februar 2012

Agentur für Arbeit Nordhausen:

Erste Fachtagung zu Gesundheits- und Pflegeberufen

Der Personalbedarf in den Gesundheits- und Pflegeberufen ist hoch. Mit dem demografischen Wandel verstärkt sich dieser Prozess zusätzlich. Der Ruf nach qualifiziertem Personal wird immer lauter, das bestätigen auch die meisten Pflegeeinrichtungen in Nordthüringen. Bis 2020 werden in Deutschland rund 220.000 Pflegekräfte gebraucht. Hier gibt es gute Berufschancen.
Aus diesem Grund hatte die Agentur für Arbeit Nordhausen am vergangenen Donnerstag zu einer Fachtagung für Gesundheits- und Pflegeberufe eingeladen. Das Ziel: Wirksame Strategien zur Personalgewinnung und ein offensives Ansprechen der Problematik. Rund 70 Gäste, darunter Vertreter von Schulen, Pflegeeinrichtungen, des Thüringer Gesundheitsministeriums, Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Bundesverbandes privater Anbieter waren der Einladung gefolgt. In diversen Vorträgen und der anschließenden Diskussion kamen zahlreiche Problemstellungen und Themen wie Pflegesätze, Bezahlung, Fachkraftquote, Arbeitszeitmodelle und Qualifizierung zu Tage. „Jeder sechste Arbeitnehmer ist über fünfundfünfzig und geht in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand“, verdeutlicht Karsten Froböse, Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur die angespannte Situation. In den letzten zehn Jahren habe es zwar einen Anstieg der Beschäftigung um zehn Prozent gegeben, allerdings sei der Anteil der Älteren mit über 15 Prozent verhältnismäßig hoch. Vor allem fehlende Attraktivität und schlechtes Image des Pflegeberufes seien nach Meinung der Fachleute Grund, für mangelhaftes Interesse bei den Jugendlichen. Eine eher unverständliche Tatsache. Habe man es doch mit Berufen zu tun, die eine geringe Arbeitslosigkeit, guten Zukunftsperspektiven und entsprechenden Übernahmechancen aufweisen. Ein wesentlicher Aspekt, der auch aus Sicht des Geschäftsführers Christian Döring vom „Seniorenwerk“ gemeinnützige Heimträgergesellschaft mbH zum Handeln aufruft: „Wir müssen das Richtige richtig und jetzt tun.“ Es sei an der Zeit dem Negativtrend ein Ende zu bereiten und das Ansehen des Berufsbildes zu verbessern. Aus Sicht des Agenturchefs sei entscheidend, den Blick nach vorn zu richten und Chancen zu verdeutlichen: „Der Pflegesektor bietet jetzt und auf längere Sicht gerade für junge Leute gute Perspektiven. Wir werden unsere Berufsorientierung verstärkt auf diese Branche ausrichten.“
Anlässlich des nächsten Treffens Ende März will man beginnen, konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten.

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