Montag, 6. Februar 2012

Dreierkonstellation ruft Sondershäuser Kompositionsstipendium ins Leben

Große Chance für junge Komponisten – Loh-Orchester führt in Sondershausen entstandene Werke bei Erfolg auf


Zukünftig werden in der Musik- und Bergstadt Sondershausen junge Komponisten verstärkt gefördert. Die Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH, die Landesmusikakademie Sondershausen und die Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft rufen gemeinsam das Sondershäuser Kompositionsstipendium ins Leben und machen so dem Beinamen Sondershausens, „Musik- und Bergstadt“, alle Ehre. Das Konzept wurde in der vergangenen Woche bei einem Pressegespräch vorgestellt.

Das Sondershäuser Kompositionsstipendium in Höhe von 5.000 Euro soll die neue Musik fördern und jungen Komponisten die Gelegenheit geben, sich in der Musik- und Bergstadt intensiv mit einer Komposition zu befassen. Für drei Monate werden in jedem Jahr zwei junge Komponisten in Sondershausen residieren und intensiv an einer Komposition arbeiten. Für den Aufenthalt ist ein Teil des Stipendiums vorgesehen. Am Ende dieser Zeit soll ein fertiges Werk eingereicht werden. Eine Jury wird begutachten, ob es den Ansprüchen zur Auszahlung des Preisgeldes, des zweiten Teils der Stipendiumssumme, entspricht. Wenn die Qualität und der Umfang des Werks entsprechend sind, wird das Loh-Orchester Sondershausen das Werk im Rahmen eines seiner Sinfoniekonzerte selbst zur Uraufführung bringen.

Die Aufgaben der Partner, die das Kompositionsstipendium gemeinsam auf die Beine stellen, sind klar verteilt. Für die Organisation des Stipendiumsaufenthalts in Sondershausen ist die Landesmusikakademie verantwortlich „So etwas geht erst jetzt, da unser Gästehaus fertiggestellt ist“, freut sich Professor Eckart Lange, Leiter der Landesmusikakademie.

Geldgeber ist die Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft, von deren Geschäftsführer Dr. Jan-Henrich Florin auch die Anregung ausging. Gemeinsam mit der Landesmusikakademie und der Theater Nordhausen/Loh-Orchester GmbH wurden verschiedene Ideen beraten, bis das Kompositionsstipendium geboren war.

Mit künstlerischem Rat und der Möglichkeit zur Uraufführung in Sondershausen entstandener Werke steht die Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH den Stipendiaten zur Seite. „Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, junge Komponisten zu fördern“, erklärte Generalmusikdirektor Markus L. Frank, unter dessen Leitung das Loh-Orchester erst im letzten Sinfoniekonzert ein Werk der jungen Schweizerin Cécile Marti zur Uraufführung brachte. Auch im Verlauf der Kompositionsarbeit könne die Nähe zu einem Orchester sehr nützlich für den jungen Künstler sein, betonte Markus L. Frank, so könne beispielsweise bereits während der Arbeit an der Komposition das Loh-Orchester während einer Orchesterprobe dem Stipendiaten einzelne Passagen vorspielen, was natürlich für die weitere Arbeit sehr hilfreich ist.

„Ich freue mich über diese Dreieckskooperation, die zeigt, was in der Region möglich ist“, so Lars Tietje, Intendant der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Das Stipendium habe eine ganz andere Qualität als ein Kompositionsauftrag, denn durch den Aufenthalt in Sondershausen entstehe ein Bezug zur Region.

Die Nähe zu einem Orchester ist ein absoluter Alleinstellungsmerkmal für das Sondershäuser Kompositionsstipendium. Aufenthaltsstipendien für Komponisten gebe es sonst in der Musikszene nicht, und erst recht nicht in unmittelbarer Nähe zu einem dem Loh-Orchester vergleichbaren Klangkörper, betonten die Akteure, bevor sie den Dreiecksvertrag über das Sondershäuser Kompositionsstipendium unterzeichneten.

Bis zum ersten April 2012 haben nun junge Komponistinnen und Komponisten die Möglichkeit, sich um einen der beiden diesjährigen Stipendiatenplätze zu bewerben. Und schon bald werden zwei vielversprechende Stipendiaten in der Musik- und Bergstadt leben und mit dem Loh-Orchester arbeiten.

Foto: v. li. Dr. Jan-Henrich Florin, Lars Tietje, Prof. Dr. Eckart Lange, Markus L. Frank (Foto Birgit Susemihl)

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