Dienstag, 21. Februar 2012

Schelenhaus fordert Sachlichkeit in die Schuldiskussion

SPD-Landratskandidat Arndt Schelenhaus wünscht sich, dass bei der Schulpolitik sachliche Argumente und größtmögliche Bildungschancen für Kinder im Mittelpunkt der Diskussion stehen sollen. Eltern und Pädagogen wünschten doch gleichermaßen allen Kindern die bestmögliche Ausbildung. Dem und nur dem habe die Politik zu folgen.

"Bedrohungszenarien aufzubauen ist daher das letzte was zu einer seriösen Schulpolitik gehört. Herr Primas spielt ohne Sachkenntnis mit den Ängsten der Eltern und der Pädagogen, indem er Schulstandorte dem Untergang weiht," konterte Arndt Schelenhaus (SPD) die Äußerungen seines CDU-Mitbewerbers.

Der SPD-Kandidat, der selber als Kommunalbeamter für Schulentwicklungsplanung zuständig war, wundert sich über die Vergesslichkeit mancher Politiker: "Zig Jahre lang wurde das eingliedrige DDR-Schulsystem minus Rotlichtbestrahlung international gelobt und kopiert. Da wurde nicht nach der 4. Klasse zementiert, was die Kinder für Chancen im Leben haben."

Gerade die skandinavischen Staaten, die sich an dem gemeinsamen längeren Lernen in der DDR orientiert hatten, sind heute führend in der Pisa-Studie.

In der neuen Bundesrepublik aber haben zunehmend nur noch Akademikerkinder eine Chance, selber einen Hochschulabschluss zu erreichen. Hinzu komme, dass auffällig oft, Schüler mit familiären Problemen wie Ehescheidungen der Eltern, den Sprung von der 4. Klasse ins Gymnasium nicht schaffen, weil in diesem Alter Kinder viel stärker ihre häuslichen Probleme in die Schule übertragen. "Hier wurden bildungspolitische Fehler des Westens importiert," analysiert Schelenhaus.

Um diesen Erkenntnissen Rechnung zu tragen, wurde die Gemeinschaftsschule als zusätzliche Schulform im Thüringer Schulgesetz eingeführt.

Gemeinschaftsschulen fördern den Wettbewerb unter den Schulformen. Sie stehen für längeres gemeinsames Lernen von der 1. bis zur 8. Klasse und geben auch jugendlichen Spätstartern eine Chance auf höhere Bildung in unserem verkrusteten Schulsystem, so Schelenhaus.

Aber: "Mit mir als Landrat gibt es eine Gemeinschaftsschule nur, wenn die Eltern diese Schulform wünschen. Gegen deren Willen geht gar nichts! Außerdem könne durch die Gemeinschaftsschule Schulstandorte gesichert und nicht gefährdet werden, weil Gebäude und Pädagogen effizienter eingesetzt werden können.

Im Übrigen ist durch die bestehenden Schülerzahlen der Gymnasien im Landkreis kein einziges Gymnasium durch eine Gemeinschaftsschule in der Fläche gefährdet." Ausschließlich rückläufige Geburtenzahlen würden Schulstandorte gefährden und nicht die sachliche Diskussion über die geeignete Schulform, so der studierte Verwaltungswissenschaftler Schelenhaus.

Der SPD-Landratskandidat möchte nun in einen Dialog mit den Eltern über die Schulpolitik im Landkreis eintreten. Er lädt daher am 12. März um 17:00 Uhr nach Sülzhayn in das Haus des Gastes ein. Für diese Veranstaltung hat auch der für das Schulwesen zuständige Staatssekretär im Thüringer Kultusministerium, Prof. Dr. Roland Merten, sein Kommen zugesagt.

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