Montag, 1. Juli 2013

Symbolik bestimmte den „Tag der Rose“

Hätte ich die Ankündigung zu diesem „Tag der Rose“ in der Kemenate der Burg Großbodungen von vornherein sinngemäß verstanden – wozu ich ja im Vorfeld dieser Veranstaltung genügend Zeit gehabt hätte - wäre ich sicher besser eingestimmt ins Eichsfeld gefahren. Denn nur dann kann man die Bedeutung dieser Veranstaltung richtig verstehen, die ja gestern zum 14. Male stattfand. Für mich allerdings war es eine Premiere.

Dem will ich zum besseren Verständnis vorausschicken, dass ich ja alle paar Tage hier in Nordhausen durch den Rosengarten laufe – jeweils auf dem Weg zum Südharzklinikum – und mir Zeit nehme, diesen wunderschönen Garten mit seiner Rosen- und Blumenvielfalt auf mich wirken zu lassen. Und wohl unter diesem sich wiederholenden Eindruck fuhr ich mit dem Bus nach Großbodungen. Was mir Zeit ließ, unterwegs noch über die Bedeutung der Rosen in der Literatur zu sinnieren. Und in der (Wunsch-)Vorstellung, dass sich diese Art der
Bedeutung durch den so motivierten Tag in der Burg ziehen werde.
Er tat es nicht. Vielmehr zeigte sich, dass sich unter dem Motto „Tag der Rose“ ein Geschehen entfaltete, das in einer Ausstellung und in einem Programm Ausdruck fand, das zwar nur wenig mit meinen mitgebrachten Vorstellungen zu tun hatte, aber sich genau so entwickelte, wie es in der Vorschau angekündigt worden war. Mit Rosen aus der Baum- und Rosenschule August aus Ellrich, die schon durch ihre Platzierung dem Ganzen ihren Stempel aufdrückte, ohne aber wirklich das Terrain zu beherrschen. Es zeigte sich vielmehr, dass der Begriff der Rose in ihrer symbolischen Bedeutung zu verstehen war, sich also auf
alles richtete, das die menschlichen Sinne in angenehmster und eindrucksvollster Weise anspricht. Und das neben den Rosen in ihren duftenden und farbigen Varianten durch eine kunsthandwerkliche Palette, die sich ausnahmslos durch Qualität auszeichnete und damit auch weitgehend dem Niveau der Burg entspricht. Diese Vielfalt beschreiben zu wollen, würde viel, viel Platz und Zeit in Anspruch nehmen. In diesem speziellen Falle wären meines Erachtens Bilder sicher aufschlussreicher, die hier nur Beispiele bilden können. Dabei fand ich interessant, dass die Vielzahl der
Aussteller und Anbieter durchweg aus der Region kamen und auf eine sorgfältige Auswahl schließen ließ. Tradition also, die mit stetem Anspruch verbunden ist.


In der Aufzählung bediene ich mich der Einfachheit halber der Ankündigung aus der Burg:

Ausstellung: Rosen und Rosenbegleitstauden, Rosenschule August (Ellrich)
Kalligraphisch gestaltete Glückwunschkarten und Lichthüllen sowie handgeschöpftes
Papier
Seiden-Filz-Schals von Karin Esztermann (Großbodungen)
Handgefertigte Glasperlen aus Murano- und LauschaGlas, Judith Weber (Steinbach)
Florales Patchwork von A. Grebe, B. Jung und U. Nödler (Helsa)
Goldschmiedehandwerk von Alexander Gottwald (Worbis)
Gartenkeramik von Martin Gottwald (Worbis)
Keramikkunst von Petra Arndt (Volkenroda)
Seifenkonfekt und Luftballons von C. Schwerdt (Dingelstädt
Farbenspielwiese: Bemalte Seide und farbenfrohe Malerei auf Porzellan,
Glas und Keramik von Sigrid-Anne Reuß (Witzenhausen)
Wanderführer und Heimatliteratur von Wanderbuchautor Roland Geißler, Leinefelde
Filzblüten, über Naturwesen und praktische Dinge wie Taschen, Handytaschen,
Sternschalen, Filzschmuck von Petra Marion Scherz (Bad Sachsa)
Informationen rund um die Rosen von der Gesellschaft
Deutscher Rosenfreunde

Ich vermag nicht zu sagen, ob diese Aufzählung der beteiligten Aussteller vollzählig ist, sie verteilten sich ja über den gesamten Innen- und Außenbereich der Kemenate, die sich mir als sehr viel weitläufiger erschloss, als ich bisher kannte.

Und diese Bereiche wurden zunehmend bevölkert durch
Besucher, die in ihrer Weise ein ebenso buntes Bild boten. Unter denen ich auch Gäste aus Nordhausen ausmachen konnte, die den Weg nach Großbodungen dieses schönen Anlasses halber nicht gescheut hatten. Und sich allerdings zunächst in einem der größeren Ausstellungsräume versammelten, um den Vortrag der Edelsteintherapeutin Petra-Marion Scherz (Bad Sachsa) über „Die Wirkkraft von Heilsteinen und ihre Anwendung“ zu hören. Für einen Laien wie mich (und wahrscheinlich auch für manche andere Zuhörer) war es schon erstaunlich, wieviel Arten Edelsteine es da gibt – allein der Quarz , mit dem die Vortragende begann, bietet eine ganze Vielfalt - und wie sie sich auf den
menschlichen Organismus anwenden lassen. Vom Achat über Bernstein, Onyx bis zum Türkis reichte die Beschreibung samt deren Wirkungen. Der von mir mitgeschnittene Vortrag wird mir Anlass sein, mich noch eingehender mit dem Thema zu beschäftigen. Dr. Gerlinde Gräfin von Westphalen, die das Geschehen eröffnet und die Gäste begrüßt hatte, überreichte der Referentin als Präsent für ihren Vortrag – natürlich – einen Rosenstock. Danach entwickelte sich ein typisches Ausstellungstreiben im gesamten Gelände, das sich allmählich in den hinteren Gartenteil verlagerte, denn dort bot das Burgforum, der gemeinnützige Förderverein der Galerie in der Burg,
Kulinarisches. Wer es stilvoller haben wollte, zog das Café vor und wurde bedient. Die Ankündigung verhieß schon, was zur Wahl stand. Und auch das versprach Gaumenfreuden.


Inzwischen war es Mittag geworden, bis zum Beginn des Live-Konzertes noch viel Gelegenheit, sich umzusehen, für mich aber Zeit, den Bus nach Nordhausen zu erreichen. Also machte ich mich auf den Weg mit den besten Eindrücken vom „Tag der Rose“ in der Burg und der zwiespältigen Erfahrung, dass zwar der ÖPNV von Nordhausen aus die Möglichkeit bietet, bequem nach Großbodungen und zurück zu kommen; aber der dortigen Teilnahme an Veranstaltungen zeitliche Grenzen setzt.


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