Freitag, 19. Juli 2013

Verlage rudern zurück

Die Zeit des kostenlosen Surfens durch die Zeitungslandschaft im Internet scheint vorbei zu sein. Es gibt inzwischen kaum noch eine Print-Zeitung, die ihre Internet-Ausgaben noch kostenlos lesen lässt. Mit unterschiedlich verbliebenen frei zugänglichen Angeboten. Das war zu erwarten, denn schließlich müssen die Redaktionen unterhalten und Journalisten angemessen bezahlt werden, die die Redaktionen mit Artikeln versorgen. Und müssen deren Abonnements bei den Nachrichtenagenturen bezahlt werden.


Dabei frage ich mich, ob es von vornherein Strategie der Verlage war, den Internet-Nutzern ihre Netz-Ausgaben kostenlos zur Lektüre anzubieten, um – entsprechend der „Anfütterungs“-Theorie - nach einer Zeit der Eingewöhnung diese kostenlose Zeit zu beenden und in Form bezahlter Abos fortzusetzen. Oder dem ursprünglichen Vorstellungen andere Überlegungen zugrunde lagen. Wenn ich an die Einführung dieses ursprünglich kostenlosen Internet-Angebotes denke, fallen mir unwillkürlich die 60er Jahre in den Bergregionen der Alpen ein. Als man damals die Klettersteige anlegte, beteiligten sich daran sogar die Bergführer, weil sie sich davon ein höheres Aufkommen an Touristen erhofften, die sich über diese Klettersteige führen lassen würden. Das Aufkommen nahm zwar zu, aber die Bergwanderer nutzten diese Klettersteige zunehmend, ohne einen Bergführer zu engagieren. Dort ließ sich der ursprüngliche Zustand nicht mehr herstellen, im Falle der Zeitungen im Internet aber hat man nun mit den bezahlbaren Abonnements einen Weg gefunden, das ganze Projekt wieder „auf die Beine zu stellen“. Für die bisherigen Surfer durch die Internet-Zeitungslandschaft wird es demzufolge Einschnitte geben, denn dass die von den Abo-Angeboten in entsprechend großen Umfang Gebrauch machen, ist eher zu bezweifeln. Man wird sich auf das eine oder andere Angebot beschränken und dann eben auf die Vielfalt (und Vergleichbarkeit) verzichten. Ich bin neugierig, wie die Fernsehanstalten mit ihren Internet-Angeboten reagieren werden.

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