Die Zeit des kostenlosen Surfens durch
die Zeitungslandschaft im Internet scheint vorbei zu sein. Es gibt
inzwischen kaum noch eine Print-Zeitung, die ihre Internet-Ausgaben
noch kostenlos lesen lässt. Mit unterschiedlich verbliebenen frei
zugänglichen Angeboten. Das war zu erwarten, denn schließlich
müssen die Redaktionen unterhalten und Journalisten angemessen
bezahlt werden, die die Redaktionen mit Artikeln versorgen. Und
müssen deren Abonnements bei den Nachrichtenagenturen bezahlt
werden.
Dabei frage ich mich, ob es von
vornherein Strategie der Verlage war, den Internet-Nutzern ihre
Netz-Ausgaben kostenlos zur Lektüre anzubieten, um – entsprechend
der „Anfütterungs“-Theorie - nach einer Zeit der Eingewöhnung
diese kostenlose Zeit zu beenden und in Form bezahlter Abos
fortzusetzen. Oder dem ursprünglichen Vorstellungen andere
Überlegungen zugrunde lagen. Wenn ich an die Einführung dieses
ursprünglich kostenlosen Internet-Angebotes denke, fallen mir
unwillkürlich die 60er Jahre in den Bergregionen der Alpen ein. Als
man damals die Klettersteige anlegte, beteiligten sich daran sogar
die Bergführer, weil sie sich davon ein höheres Aufkommen an
Touristen erhofften, die sich über diese Klettersteige führen
lassen würden. Das Aufkommen nahm zwar zu, aber die Bergwanderer
nutzten diese Klettersteige zunehmend, ohne einen Bergführer zu
engagieren. Dort ließ sich der ursprüngliche Zustand nicht mehr
herstellen, im Falle der Zeitungen im Internet aber hat man nun mit
den bezahlbaren Abonnements einen Weg gefunden, das ganze Projekt
wieder „auf die Beine zu stellen“. Für die bisherigen Surfer
durch die Internet-Zeitungslandschaft wird es demzufolge Einschnitte
geben, denn dass die von den Abo-Angeboten in entsprechend großen
Umfang Gebrauch machen, ist eher zu bezweifeln. Man wird sich auf das
eine oder andere Angebot beschränken und dann eben auf die Vielfalt
(und Vergleichbarkeit) verzichten. Ich bin neugierig, wie die
Fernsehanstalten mit ihren Internet-Angeboten reagieren werden.
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