Mittwoch, 3. Juli 2013

Sommerfest der Nordhäuser FDP mit einem Gastpolitiker, der glaubwürdig und authentisch wirkt

Gestern feierte die Nordhäuser FDP in der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei ihr Sommerfest. Für den offiziellen Teil konnte man sich vorteilhafter Weise der Bühne und Sitzreihen bedienen, die im Innenhof des historischen Museums eigentlich der Theateraufführung von Molières „Der eingebildete Kranke“ bedienen, die trotzdem kaum ausreichten, Akteuren und Gästen ausreichend Platz zu bieten. Ich will hier keine Betrachtung anstellen, ob die vielen Gäste wegen der FDP als Partei oder des Ehrengastes halber, Wolfgang Kubicki, seines Zeichens Vorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein, gekommen waren. Schon deshalb nicht, weil ich lediglich wegen des Pressegespräches mit dem Gast aus dem hohen Norden die Traditionsbrennerei besuchte, die vor dem Sommerfest anberaumt war. Und seitens der Medien denkbar spärlich besucht war.


Mit Wolfgang Kubicki kam erstmals ein wirklich profilierter, vielleicht der profilierteste Politiker der FDP nach Nordhausen, den man hier bisher nur aus den Medien kannte. Gerade aber deshalb war ich neugierig auf den Mann, der ja mitunter als „schillernd“ (lt. Duden u.a. schwer durchschaubar, undurchsichtig) bezeichnet wird, bei mir jedenfalls den Eindruck eines versierten, abgeklärten Politikers hinterließ, der keiner der an ihn gerichteten Fragen auswich, und sie in einer Ausführlichkeit beantwortete, die ich mir auch von anderen Politikern wünsche. Dass er die Frage eines Kollegen, nach der vermutlichen Prozenthöhe seiner Partei im Ergebnis der Bundestagswahl im September nicht klar beantwortete, halte ich für korrekt. Ich jedenfalls erhielt auf alle meine Fragen – teilweise auch im Zusammenwirken mit dem FDP-MdB Patrick Kurth (zum Beispiel bei der Neujustierung des EEG-Gesetzes und der Strompreisbremse) Antworten in einer Ausführlichkeit, die mich freute. Dazu gehörte u.a. seine Antwort zur Abhöraffäre der USA gegenüber der Bundesrepublik ebenso, wie der zunehmende Fachkräftemangel, das Aufstockerpoblem bei der Bezahlung
von Arbeitnehmern oder dem Protektionismus gegenüber China bei den Solarmodulen und einiges mehr. Ich fand die Gesprächspartner der FDP – ob Kubicki oder auch Kurth – in ihren Antworten und Aussagen jedenfalls überzeugend. Man kennt zwar als Medienkonsument die Positionen der Parteien, die persönlichen Auffassungen ihrer Vertreter aber wirken jedenfalls sehr viel unmittelbarer. Und im Falle Kubicki absolut authentisch. Und das zählt. Dass darüber die stellvertretende Thüringer Landesvorsitzende der FDP, MdL Franka Hitzing und der Kreisvorsitzende Claus-Peter Roßberg, die in das Pressegespräch einführten und die Politiker vorstellten, ansonsten im Hintergrund blieben, war nicht verwunderlich, aber auch so gewollt. Nach meinem Eindruck jedenfalls befindet sich die FDP auf einem guten Weg zu einer erneuten Koalition mit der Union nach dem 22. September.

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