Gestern feierte die Nordhäuser FDP in
der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei ihr Sommerfest. Für den
offiziellen Teil konnte man sich vorteilhafter Weise der Bühne und
Sitzreihen bedienen, die im Innenhof des historischen Museums
eigentlich der Theateraufführung von Molières „Der eingebildete
Kranke“ bedienen, die trotzdem kaum ausreichten, Akteuren und
Gästen ausreichend Platz zu bieten. Ich will hier keine Betrachtung
anstellen, ob die vielen Gäste wegen der FDP als Partei oder des
Ehrengastes halber, Wolfgang Kubicki, seines Zeichens Vorsitzender
der FDP in Schleswig-Holstein, gekommen waren. Schon deshalb nicht,
weil ich lediglich wegen des Pressegespräches mit dem Gast aus dem
hohen Norden die Traditionsbrennerei besuchte, die vor dem Sommerfest
anberaumt war. Und seitens der Medien denkbar spärlich besucht war.
Mit Wolfgang Kubicki kam erstmals ein
wirklich profilierter, vielleicht der profilierteste Politiker der
FDP nach Nordhausen, den man hier bisher nur aus den Medien kannte.
Gerade aber deshalb war ich neugierig auf den Mann, der ja mitunter
als „schillernd“ (lt. Duden u.a. schwer durchschaubar,
undurchsichtig) bezeichnet wird, bei mir jedenfalls den Eindruck
eines versierten, abgeklärten Politikers hinterließ, der
keiner der an ihn gerichteten Fragen auswich, und sie in einer
Ausführlichkeit beantwortete, die ich mir auch von anderen
Politikern wünsche. Dass er die Frage eines Kollegen, nach der
vermutlichen Prozenthöhe seiner Partei im Ergebnis der
Bundestagswahl im September nicht klar beantwortete, halte ich für
korrekt. Ich jedenfalls erhielt auf alle meine Fragen – teilweise
auch im Zusammenwirken mit dem FDP-MdB Patrick Kurth (zum Beispiel
bei der Neujustierung des EEG-Gesetzes und der Strompreisbremse)
Antworten in einer Ausführlichkeit, die mich freute. Dazu gehörte
u.a. seine Antwort zur Abhöraffäre der USA gegenüber der
Bundesrepublik ebenso, wie der zunehmende Fachkräftemangel, das
Aufstockerpoblem bei der Bezahlung
von Arbeitnehmern oder dem
Protektionismus gegenüber China bei den Solarmodulen und einiges
mehr. Ich fand die Gesprächspartner der FDP – ob Kubicki oder auch
Kurth – in ihren Antworten und Aussagen jedenfalls überzeugend.
Man kennt zwar als Medienkonsument die Positionen der Parteien, die
persönlichen Auffassungen ihrer Vertreter aber wirken jedenfalls
sehr viel unmittelbarer. Und im Falle Kubicki absolut authentisch.
Und das zählt. Dass darüber die stellvertretende Thüringer
Landesvorsitzende der FDP, MdL Franka Hitzing und der
Kreisvorsitzende Claus-Peter Roßberg, die in das Pressegespräch
einführten und die Politiker vorstellten, ansonsten im Hintergrund
blieben, war nicht verwunderlich, aber auch so gewollt. Nach meinem
Eindruck jedenfalls befindet sich die FDP auf einem guten Weg zu
einer erneuten Koalition mit der Union nach dem 22. September.
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