Samstag, 20. Juli 2013

Korruption und Marketing im Medienbereich

Und was kostet das?“beginnt in der jüngsten Ausgabe des Erfurter IHK-Wirtschaftsmagazins ein Bericht, in der es um ein Plädoyer für eine professionelle Pressearbeit der Unternehmen geht. Eine Frage, die Journalisten manchmal zu hören bekommen, wenn sie bei mittelständischen Unternehmen anrufen und mitteilen, gern eine Geschichte über die Firma schreiben zu wollen. Wie es in dem Bericht heißt, glaubt das Unternehmen dann tatsächlich, es verberge sich dahinter vordringlich eine Marketingaktion des Verlages. Und eine solche Reaktion würde jeden echten Journalisten schmerzen. (Wenn es denn um solche geht.)
Das Magazin will mit seinem Bericht den Unternehmen die Bedeutung guter Pressearbeit bewusst machen und gibt Hinweise, wie die erreicht und eingesetzt werden kann. Auf diese Weise würde das Unternehmen aus seiner passiven Position gegenüber einem Journalisten („Und was kostet das?“)und gegenüber den Medien zumindest in eine Position „auf Augenhöhe“ kommen.
Der Bericht mit seinem Hinweis auf Bedeutung und Anleitung zu professioneller Pressearbeit der Unternehmen liest sich sehr gut, nur stellt sich das ganze sehr vereinfacht dar. Schön, wenn es so wäre.
Um zunächst auf Augenhöhe zu dem IHK-Bericht zu bleiben, sei nur als Beispiel auf das „Korruptionsbarometer 2013“ hingewiesen, in dem es heißt (Zitat): „Medien werden als korrupter wahrgenommen als die Öffentliche Verwaltung“. (Ende des Zitats). Und Edda Müller, Vorsitzende von Transparency Deutschland, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die kritische Berichterstattung durch die Medien eine wichtige Rolle bei der Korruptionsbekämpfung spiele. Es sei daher ein alarmierendes Zeichen, wenn das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien zunehmend sinkt. Sie betont: „Wir brauchen eine Diskussion darüber, wie die Unabhängigkeit und Qualität der Medien langfristig gewährt werden kann.“ (Auszug aus „Absatzwirtschaft“ vom 10.07.13). Zunehmende wirtschaftliche Probleme, vor allem bei den Printmedien, prekäre Arbeitsverhältnisse von Journalisten und Abhängigkeiten von Anzeigekunden könnten in der Praxis immer wieder zu Interessenkonflikten führen, heißt es da. Ein Hinweis darauf aber findet sich in dem Bericht des IHK-Wirtschaftsmagazins nirgendwo, würde aber, schon der Vollständigkeit halber zur Professionalität unternehmerischer Pressearbeit gehören.

Nun meine ich allerdings, dass sich der Umgang der Unternehmen mit der Presse zumindest im regionalem Bereich von beiden Seiten etwas weniger professionell und problematisch darstellt. Und darstellen kann. Ich komme darauf zurück.

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