„Und
was kostet das?“beginnt in der jüngsten Ausgabe des Erfurter
IHK-Wirtschaftsmagazins ein Bericht, in der es um ein Plädoyer für
eine professionelle Pressearbeit der Unternehmen geht. Eine Frage,
die Journalisten manchmal zu hören bekommen, wenn sie bei
mittelständischen Unternehmen anrufen und mitteilen, gern eine
Geschichte über die Firma schreiben zu wollen. Wie es in dem Bericht
heißt, glaubt das Unternehmen dann tatsächlich, es verberge sich
dahinter vordringlich eine Marketingaktion des Verlages. Und eine
solche Reaktion würde jeden echten Journalisten schmerzen. (Wenn es
denn um solche geht.)
Das
Magazin will mit seinem Bericht den Unternehmen die Bedeutung guter
Pressearbeit bewusst machen und gibt Hinweise, wie die erreicht und
eingesetzt werden kann. Auf diese Weise würde das Unternehmen aus
seiner passiven Position gegenüber einem Journalisten („Und was
kostet das?“)und gegenüber den Medien zumindest in eine Position
„auf Augenhöhe“ kommen.
Der
Bericht mit seinem Hinweis auf Bedeutung und Anleitung zu
professioneller Pressearbeit der Unternehmen liest sich sehr gut, nur
stellt sich das ganze sehr vereinfacht dar. Schön, wenn es so wäre.
Um
zunächst auf Augenhöhe zu dem IHK-Bericht zu bleiben, sei nur als
Beispiel auf das „Korruptionsbarometer 2013“ hingewiesen, in dem
es heißt (Zitat): „Medien werden als korrupter wahrgenommen als
die Öffentliche Verwaltung“. (Ende des Zitats). Und Edda Müller,
Vorsitzende von Transparency Deutschland, weist in diesem
Zusammenhang darauf hin, dass die kritische Berichterstattung durch
die Medien eine wichtige Rolle bei der Korruptionsbekämpfung spiele.
Es sei daher ein alarmierendes Zeichen, wenn das Vertrauen der
Bevölkerung in die Medien zunehmend sinkt. Sie betont: „Wir
brauchen eine Diskussion darüber, wie die Unabhängigkeit und
Qualität der Medien langfristig gewährt werden kann.“ (Auszug aus
„Absatzwirtschaft“ vom 10.07.13). Zunehmende wirtschaftliche
Probleme, vor allem bei den Printmedien, prekäre Arbeitsverhältnisse
von Journalisten und Abhängigkeiten von Anzeigekunden könnten in
der Praxis immer wieder zu Interessenkonflikten führen, heißt es
da. Ein Hinweis darauf aber findet sich in dem Bericht des
IHK-Wirtschaftsmagazins nirgendwo, würde aber, schon der
Vollständigkeit halber zur Professionalität unternehmerischer
Pressearbeit gehören.
Nun
meine ich allerdings, dass sich der Umgang der Unternehmen mit der
Presse zumindest im regionalem Bereich von beiden Seiten etwas
weniger professionell und problematisch darstellt. Und darstellen
kann. Ich komme darauf zurück.
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