Sonntag, 7. Juli 2013

Wochenend-Erlebnissplitter

Die Häufung von Veranstaltungen an diesem Wochenende allein in Nordhausen nötigt mich zu dieser Splitterei, um deren inhaltlichen Abläufe wenigstens im Gedächtnis zu behalten. Um tunlichst später noch ausführlich darauf zurückkommen zu können. Ich hatte ja überlegt, welche ich besuchen solle, um mich nicht selber physisch zu überfordern. Gelungen ist mir das nur teilweise, habe ich mir doch eigentlich, und ganz allgemein vorgenommen, keine Veranstaltung mehr zu besuchen, die sich bis in die Nacht erstreckt. Nun war ja gestern die „Nacht der Kirchen“, die mit einem Programm aufwartete, das wirklich anspruchsvoll war und eben bis spät in die Nacht dauerte. Auch da hielt ich mich zwar an meinen Vorsatz und trat nach dem Liederabend in der St. Blasii-Kirche den Heimweg an. Was nützt das aber schon, wenn man dann den Fernseher einschaltet und stößt im BR auf das Klassik-Open-air am Odeonsplatz, dessen Übertragung gerade beginnt? Ich blieb sitzen, war begeistert, was die einzige – aber doch wirklich stichhaltige – Entschuldigung war, für meinen
Vorsatz, den ich darüber vergessen hatte. Mit den Auswirkungen aber habe ich derzeit noch zu tun.

Nun aber zu gestern: da war zunächst am Mittag im Audimax der „Thüringer Mittelstandstag des MIT“ (Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU), den ich besuchte. Mich beeindruckte vor allem der stellvertretende Vorsitzende, Clarsen Ratz, der mit seiner Forderung nach einen Mittelstandsbeauftragten in der Staatskanzlei auf Distanz zu Thüringens Wirtschaftsminister „na, ich will den Namen gar nicht in den Mund nehmen“ ging. Das war unmissverständlich. Insgesamt gesehen decken sich die Forderungen der MIT mit denen des BVMW (Bundesverband mittelständischer Wirtschaft), wenn sie hier auch mehr auf die Interessen der Thüringer Mittelständler zugeschnitten sind. Zur Podiumsdiskussion habe ich registriert, dass der angekündigte Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der „dena“ (Deutsche Energie-Agentur Berlin), der das Impulsreferat halten sollte, nicht gekommen war. Und auch Prof. Dr. Viktor Wesselak von der Fachhochschule fehlte, der fürs Podium vorgesehen war. Ich habe u.a. mitgenommen, dass die MIT eine wettbewerbsrechtliche Neubewertung des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) seitens der EU-Kommission fordert.

Am Abend war ich zunächst im Kunsthaus Meyenburg zur Vernissage der Ausstellung „Horst Janssen – Genie der Grafik“, die von Hannelore Haase, Dezernentin für Kultur, Bildung und Generationen der Stadt Nordhausen, eröffnet wurde. Ich muss da erneut das Engagement der Beigeordneten hervorheben, traf ich sie doch schon vorher im Audimax, wo sie OB Dr. Klaus Zeh vertrat. Die Laudatio hielt standes- und standortgemäß Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, die sich dabei zunächst mit dem Menschen Horst Janssen beschäftigte, um ein besseres Verständnis für seine Werke zu bewirken. Auf die sie dann näher einging, ich komme noch darauf zurück. Die Vernissage war angesichts der zur gleichen Zeit beginnenden „9. Nacht der Kirchen“ überraschend gut besucht, wobei ich bemerkenswert fand, dass mit Joachim Kreyer und Cornelia Kraffzick der Sondershäuser Bürgermeister mit seiner 1. Beigeordneten gekommen waren. Auch Künstler wie Gerd Mackensen und Peter Genßler und den Präsidenten der FH Nordhausen, Prof. Dr. Jörg Wagner konnte ich ausmachen. Was auf die große Bedeutung dieser Ausstellung und das Interesse dafür schließen ließ.


Und dann also die „9. Nacht der Kirchen“: Die Stadtführung durch Dr. Manfred Schröter versagte ich mir trotz Interesses, aus Rücksicht auf andere Teilnehmer, ich bin dafür wohl doch zu langsam geworden. Ich besuchte also die St. Blasii-Kirche, in der die Nordhäuser Kantorei, am Klavier begleitet von Kuniko Kobayashi, „Lieder über die Liebe“ bot. Ein für die Kantorei absolut ungewöhnliches Programm, aber gerade deshalb interessant, auch darauf möchte ich noch näher eingehen, wenn die Ereignisse dieses Wochenendes vorüber sind. Heute nämlich feiert auch noch der Förderverein Park Hohenrode seinen 8. Geburtstag mit einem Event besonderer Art vor dem Lesecafè: mit einem großer Kitsch-, Kunst- und Trödelmarkt. Und den will ich noch besuchen, bevor ich die besuchten Veranstaltungen in Einzelberichte fasse.
 

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