Die
Häufung von Veranstaltungen an diesem Wochenende allein in
Nordhausen nötigt mich zu dieser Splitterei, um deren inhaltlichen
Abläufe wenigstens im Gedächtnis zu behalten. Um tunlichst später
noch ausführlich darauf zurückkommen zu können. Ich hatte ja
überlegt, welche ich besuchen solle, um mich nicht selber physisch
zu überfordern. Gelungen ist mir das nur teilweise, habe ich mir
doch eigentlich, und ganz allgemein vorgenommen, keine Veranstaltung
mehr zu besuchen, die sich bis in die Nacht erstreckt. Nun war ja
gestern die „Nacht der Kirchen“, die mit einem Programm
aufwartete, das wirklich anspruchsvoll war und eben bis spät in die
Nacht dauerte. Auch da hielt ich mich zwar an meinen Vorsatz und trat
nach dem Liederabend in der St. Blasii-Kirche den Heimweg an. Was
nützt das aber schon, wenn man dann den Fernseher einschaltet und
stößt im BR auf das Klassik-Open-air am Odeonsplatz, dessen
Übertragung gerade beginnt? Ich blieb sitzen, war begeistert, was
die einzige – aber doch wirklich stichhaltige – Entschuldigung
war, für meinen
Vorsatz, den ich darüber vergessen hatte. Mit den
Auswirkungen aber habe ich derzeit noch zu tun.
Nun
aber zu gestern: da war zunächst am Mittag im Audimax der „Thüringer
Mittelstandstag des MIT“ (Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung
der CDU/CSU), den ich besuchte. Mich beeindruckte vor allem der
stellvertretende Vorsitzende, Clarsen Ratz, der mit seiner Forderung
nach einen Mittelstandsbeauftragten in der Staatskanzlei auf Distanz
zu Thüringens Wirtschaftsminister „na, ich will den Namen gar
nicht in den Mund nehmen“ ging. Das war unmissverständlich.
Insgesamt gesehen decken sich die Forderungen der MIT mit denen des
BVMW (Bundesverband mittelständischer Wirtschaft), wenn sie hier
auch mehr auf die Interessen der Thüringer Mittelständler
zugeschnitten sind. Zur Podiumsdiskussion habe ich registriert, dass
der angekündigte Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung
der „dena“ (Deutsche Energie-Agentur Berlin), der das
Impulsreferat halten sollte, nicht gekommen war. Und auch Prof. Dr.
Viktor Wesselak von der Fachhochschule fehlte, der fürs Podium
vorgesehen war. Ich habe u.a. mitgenommen, dass die MIT eine
wettbewerbsrechtliche Neubewertung des EEG
(Erneuerbare-Energien-Gesetz) seitens der EU-Kommission fordert.
Am
Abend war ich zunächst im Kunsthaus Meyenburg zur Vernissage der
Ausstellung „Horst Janssen – Genie der Grafik“, die von
Hannelore Haase, Dezernentin für Kultur, Bildung und Generationen
der Stadt Nordhausen, eröffnet wurde. Ich muss da erneut das
Engagement der Beigeordneten hervorheben, traf ich sie doch schon
vorher im Audimax, wo sie OB Dr. Klaus Zeh vertrat. Die Laudatio
hielt standes- und standortgemäß Kunsthistorikerin Susanne
Hinsching, die sich dabei zunächst mit dem Menschen Horst Janssen
beschäftigte, um ein besseres Verständnis für seine Werke zu
bewirken. Auf die sie dann näher einging, ich komme noch darauf
zurück. Die Vernissage war angesichts der zur gleichen Zeit
beginnenden „9. Nacht der Kirchen“ überraschend gut besucht,
wobei ich bemerkenswert fand, dass mit Joachim Kreyer und Cornelia
Kraffzick der Sondershäuser Bürgermeister mit seiner 1.
Beigeordneten gekommen waren. Auch Künstler wie Gerd Mackensen und
Peter Genßler und den Präsidenten der FH Nordhausen, Prof. Dr. Jörg
Wagner konnte ich ausmachen. Was auf die große Bedeutung dieser
Ausstellung und das Interesse dafür schließen ließ.
Und
dann also die „9. Nacht der Kirchen“: Die Stadtführung durch Dr.
Manfred Schröter versagte ich mir trotz Interesses, aus Rücksicht
auf andere Teilnehmer, ich bin dafür wohl doch zu langsam geworden.
Ich besuchte also die St. Blasii-Kirche, in der die Nordhäuser
Kantorei, am Klavier begleitet von Kuniko Kobayashi, „Lieder über
die Liebe“ bot. Ein für die Kantorei absolut ungewöhnliches
Programm, aber gerade deshalb interessant, auch darauf möchte ich
noch näher eingehen, wenn
die Ereignisse dieses Wochenendes vorüber sind. Heute nämlich
feiert auch noch der Förderverein Park Hohenrode seinen 8.
Geburtstag mit einem Event besonderer Art vor dem Lesecafè: mit einem großer Kitsch-, Kunst- und Trödelmarkt. Und den
will ich noch besuchen, bevor ich die besuchten Veranstaltungen in Einzelberichte fasse.
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