Gedankensplitter meine ich. Als ich neulich erzählte, dass ich
mich auf diese, meine Seite beschränken will, verband ich das auch
mit der Absicht, hier nicht nur Beiträge, sondern auch Gedanken-
oder Meinungssplitter festzuhalten. Weil es ja interessant sein
könnte, irgendwann mal nachzuschauen, wie ich mit meinen Gedanken zu
dem einen oder anderen Thema gelegen habe. Nur stelle ich inzwischen
fest, dass es gar nicht so einfach ist, sich dabei auf zwei oder drei
Sätze zu beschränken. Trotzdem will ich es immer wieder mal
versuchen.
Kürzlich hatte ich hier im
Zusammenhang mit dieser Abhörproblematik der amerikanischen
Geheimdienste die Frage gestellt, ob die Aufregung überhaupt lohnen
würde. Ich könnte die jetzt wiederholen, nachdem ich gerade heute
in der „Welt“ las, dass der oberste Datenschützer in
Deutschland, Peter Schaar, Ratschläge gibt, wie man sich als
Internetnutzer gegen Schnüffeleien von außen schützen kann
(„Lieber umständlich verschlüsseln als blind vertrauen“). Ich
halte mich für nicht betroffen und will mir schon deshalb nicht
einmal den Versuch von Verschlüsselungen antun. Wer aber meint –
aus welchen Gründen auch immer – er müsse sich schützen, der
soll das halt auch tun. Ich finde es nur merkwürdig, dass man im
Zusammenhang mit Prism und Tempora meint, sich schützen zu müssen,
während man bei Facebook freiwillig alles von sich preis gibt, was
immer man preis zu geben hat. In einem Bericht der „Süddeutschen“
heißt es u.a.: „Facebook versorgt seine Nutzer mit Daten, bekommt
aber gleichzeitig noch mehr Informationen von den Mitgliedern - weil
Graph Search umso besser funktioniert, je mehr diese von sich
preisgeben. Noch mehr Daten sollen die Werbeeinnahmen steigern und zu
mehr Umsatz und Gewinn führen. Dafür gräbt Facebook tief in seinem
eigenen Gedächtnis und damit in den Profilen der Nutzer.“
(Ende des Auszugs). Es geht hier also (wieder) um diese Suchfunktion
Graph Search, mit der sich vor einigen Tagen auch die „Welt“
beschäftigte. Und deshalb meine ich, dass die ganze Aufregung über
die Tätigkeit von Geheimdiensten und die mögliche Zuarbeit durch
Microsoft (und vielleicht auch anderen Unternehmen) unnötig ist. Es
reicht, wenn sich die Politiker der verschiedenen Parteien darüber
erregen. Weil ja auch gerade Wahlkampf ist.
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