Samstag, 6. Juli 2013

Tristesse im Rosengarten?

Nordhausen besitzt mit dem Rosengarten in Nord ein Schmuckstück, von dem ich meine, dass es der Rolandstadt angemessen ist. Womit ich sagen will, dass er kein Rosarium wie Sangerhausen oder Chemnitz ist, sondern ein Stück gepflegter Natur, das seine bevorzugte oder aktuelle Bedeutung durch die unmittelbare Nähe des Südharz-Klinikums besitzt: Patienten schlendern mit Angehörigen oder Besuchern durch den Park,
Bedienstete erholen sich während ihrer Pausen und viele Besucher des Klinikums wählen ihren Weg durch den Rosengarten.

Ich gehöre zu letzteren Nutzern, gehe alle paar Tage auf meinem Weg zum Klinikum durch den Park und freue mich jedes Mal über die Rosenpracht entlang der Wege und rings um das Wasserbassin. Und bin immer wieder beeindruckt über die Geschäftigkeit der GärtnerInnen und deren Helfer, die sich tagtäglich bemühen, den Park in bestem Zustand zu halten

Und ich bedauere, dass mir auf meinem Weg durch den Rosengarten kaum Besucher begegnen die erkennen lassen, dass sie gekommen sind, um diese gepflegte Rosenpracht zu erleben. Es sind, neben jenen, die mit dem Südharzklinikum zu tun haben, zumeist Leute, die ihre Vierbeiner spazieren führen und vielfach so tun, als wären die Rasenflächen nur für sie gemacht. Und ich treffe vereinzelt Frauen, die morgens durch den Garten joggend ihre Runden drehen. Und darin erschöpft sich im wesentlichen das Leben innerhalb dieses Gartens.

Es ist gegenüber früher ruhiger, beschaulicher, ja, stiller geworden in diesem Rosengarten und die vielen Bänke sind nur noch vereinzelt mal besetzt. Gegenüber früher ein Bild, das oft genug überhaupt nur bestimmt wird durch die dort arbeitenden Gartenbediensteten. Oder eben Menschen auf dem Weg zum Klinikum, die sich wenig Zeit nehmen, die Schönheit dieses Gartens zu genießen.


Und ich denke, der Grund ist das seit vergangenem Jahr fehlende plätschernde Element des Wassers, das den Rosengarten mit seiner Wasserfontäne in einer Weise belebte, die manchen Besucher anregte, auf den Bänken rings um das Wasserbassin Platz zu nehmen und das Plätschern auf sich wirken zu lassen. Und heute ist das Bassin ein ausgetrocknetes, nüchtern und befremdlich wirkendes Betonbecken, das nicht Beschaulichkeit vermittelt, sondern in dieser Art geradezu als Fremdkörper wirkt. Von dem man eher Abstand hält. Und im Weitergehen überlegt, ob sich dieser Zustand nochmal ändern wird. Man weiß um den Grund dieses Zustands, man weiß aber auch, dass es im vergangenen Jahr hieß, einer der beiden Gesellschaftsclubs in Nordhausen würde sich der Wiederherstellung oder -belebung annehmen. Und bisher ist nicht zu erkennen, dass etwas Derartiges in Angriff genommen wird. Vielleicht aber kann dieser Beitrag daran erinnern? Und wenn ich diesen Beitrag einleitete mit dem Bemerken, dass dieser Garten der Rolandstadt angemessen ist, dann sollte dieses ausgetrocknete Betonbecken eigentlich kein Bestandteil davon sein.

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