Nordhausen besitzt mit dem Rosengarten
in Nord ein Schmuckstück, von dem ich meine, dass es der Rolandstadt
angemessen ist. Womit ich sagen will, dass er kein Rosarium wie
Sangerhausen oder Chemnitz ist, sondern ein Stück gepflegter Natur,
das seine bevorzugte oder aktuelle Bedeutung durch die unmittelbare
Nähe des Südharz-Klinikums besitzt: Patienten schlendern mit
Angehörigen oder Besuchern durch den Park,
Bedienstete erholen sich
während ihrer Pausen und viele Besucher des Klinikums wählen ihren
Weg durch den Rosengarten.
Ich gehöre zu letzteren Nutzern, gehe
alle paar Tage auf meinem Weg zum Klinikum durch den Park und freue
mich jedes Mal über die Rosenpracht entlang der Wege und rings um
das Wasserbassin. Und bin immer wieder beeindruckt über die
Geschäftigkeit der GärtnerInnen und deren Helfer, die sich
tagtäglich bemühen, den Park in bestem Zustand zu halten
Und ich bedauere, dass mir auf meinem
Weg durch den Rosengarten kaum Besucher begegnen die erkennen
lassen, dass sie gekommen sind, um diese gepflegte Rosenpracht zu
erleben. Es sind, neben jenen, die mit dem Südharzklinikum zu tun
haben, zumeist Leute, die ihre Vierbeiner spazieren führen und
vielfach so tun, als wären die Rasenflächen nur für sie gemacht.
Und ich treffe vereinzelt Frauen, die morgens durch den Garten
joggend ihre Runden drehen. Und darin erschöpft sich im wesentlichen
das Leben innerhalb dieses Gartens.
Es ist gegenüber früher ruhiger,
beschaulicher, ja, stiller geworden in diesem Rosengarten und die
vielen Bänke sind nur noch vereinzelt mal besetzt. Gegenüber früher
ein Bild, das oft genug überhaupt nur bestimmt wird durch die dort
arbeitenden Gartenbediensteten. Oder eben Menschen auf dem Weg zum
Klinikum, die sich wenig Zeit nehmen, die Schönheit dieses Gartens
zu genießen.
Und ich denke, der Grund ist das seit
vergangenem Jahr fehlende plätschernde Element des Wassers, das den
Rosengarten mit seiner Wasserfontäne in einer Weise belebte, die
manchen Besucher anregte, auf den Bänken rings um das Wasserbassin
Platz zu nehmen und das Plätschern auf sich wirken zu lassen. Und
heute ist das Bassin ein ausgetrocknetes, nüchtern und befremdlich
wirkendes Betonbecken, das nicht Beschaulichkeit vermittelt, sondern
in dieser Art geradezu als Fremdkörper wirkt. Von dem man eher
Abstand hält. Und im Weitergehen überlegt, ob sich dieser Zustand
nochmal ändern wird. Man weiß um den Grund dieses Zustands, man
weiß aber auch, dass es im vergangenen Jahr hieß, einer der beiden
Gesellschaftsclubs in Nordhausen würde sich der Wiederherstellung
oder -belebung annehmen. Und bisher ist nicht zu erkennen, dass etwas
Derartiges in Angriff genommen wird. Vielleicht aber kann dieser
Beitrag daran erinnern? Und wenn ich diesen Beitrag einleitete mit
dem Bemerken, dass dieser Garten der Rolandstadt angemessen ist, dann
sollte dieses ausgetrocknete Betonbecken eigentlich kein Bestandteil
davon sein.
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