Sonntag, 7. Juni 2015

Kirchentag endet mit Aufruf zum Frieden

Flüchtlingsschutz, Homo-Ehe, Freihandelsabkommen TTIP standen im Mittelpunkt der 2.500 Veranstaltungen
95.000 Gläubige haben zum Abschluss des Stuttgarter Kirchentages einen großen Gottesdienst auf dem Cannstatter Wasen gefeiert. Pastorin Nora Steen warb in ihrer Predigt für eine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen.
Mit einem Appell zum Frieden und zur Solidarität mit Flüchtlingen ist am Sonntag der evangelische Kirchentag in Stuttgart zu Ende gegangen. "Trauen wir Gott mehr zu als ein bisschen Sozialromantik: einen Frieden, der die Welt umfasst", sagte die Hildesheimer Pastorin Nora Steen im Schlussgottesdienst vor rund 95.000 Gläubigen auf dem Cannstatter Wasen. Frieden müsse im Kleinen beginnen. Nicht nur die Staats- und Regierungschefs beim G-7-Gipfel im bayerischen Elmau seien gefordert. Jeder stehe an seinem Ort und mit seinen Möglichkeiten in der Verantwortung.

Die Pastorin warb für eine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen. Erst dann werde es Frieden geben, wenn jeder sicher und in Würde leben könne, sagte sie. "Niemand ist dazu geboren, auf der Flucht zu sein", sagte Steen in ihrer Predigt. Eine Resolution, die beim Kirchentag verabschiedet wurde, dringt auf eine umfassende Seenotrettung im Mittelmeer und legale Wege nach Europa.
Empfehlung
Manon Priebe
Nora Steen: "Niemand ist dazu geboren, auf der Flucht zu sein" [2]
von Manon Priebe [3]
Kirchentagspräsident Andreas Barner sprach im Schlussgottesdienst von einer "neuen Nachdenklichkeit", die sich beim 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag gezeigt habe: "Es waren schöne Tage, intensive Tage." Unter Anspielung auf das Kirchentagsmotto "damit wir klug werden", erklärt er: "Wir sind ein wenig weitergekommen im Bedenken und im klüger Werden."

2016 Katholikentag in Leipzig, 2017 Evangelischer Kirchentag in Berlin und Wittenberg


Der Pharma-Manager rief zu gesellschaftlicher Verantwortung auf. "In der Nachhaltigkeit, im klugen Wirtschaften wollen wir mit kommenden Generationen teilen; in der Frage der Bildung müssen wir dringlich mit denen teilen, die in Deutschland noch immer aufgrund ihrer Herkunft ihrer zu geringe Chancen haben." Auch Flüchtlinge müssten unterstützt werden, sagte der Vorsitzende der Unternehmensleitung des Pharmaherstellers Boehringer Ingelheim.

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