Mittwoch, 17. Juni 2015

Mitteldeutschland gedenkt des Volksaufstandes von 1953

In Thüringen wird heute der Opfer des DDR-Volksaufstands am 17. Juni 1953 gedacht, berichtet der MDR. In der „Mitteldeutschen Zeitung“ heißt es (Auszug): „Gedenken an DDR-Volksaufstand in Berlin und Sachsen-Anhalt“ (Ende des Auszugs). Und die „Freie Presse“ schreibt (Auszug): „In Berlin und mehreren Städten Sachsens wird heute an den DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 erinnert.“(Ende des Auszugs). Jedes Medium bezieht und beschränkt sich – neben Berlin – auf sein Erscheinungsgebiet. Warum nur? War es nicht ein Aufstand, der sich damals einheitlich über die gesamte DDR ausbreitete?

Der „Tagesspiegel“ beginnt unwissend (Auszug): „Heute steht der 17. Juni im Kalender. 17. Juni? Da war doch was?“ (Ende des Auszugs). Um sich dann zu erinnern (weiterer Auszug): „Wir wollen freie Menschen sein!“, riefen die Demonstranten, und wie ein Lauffeuer verbreitete sich – auch mit Hilfe des West-Berliner Senders Rias – die Kunde vom Aufstand, die hunderte Städte und Dörfer erreichte. Es war die erste Revolution im sozialistischen Lager, eine traurig gescheiterte. Denn plötzlich ließ die sowjetische Besatzungsmacht ihre Panzer gegen den „faschistischen, konterrevolutionären Putschversuch“ rollen, es gab Tote, viele Verletzte...“ (Ende des Auszugs).

So war das ja wohl wirklich. Und deshalb finde ich es begrüßenswert, dass Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) den 17. Juni wieder zu einem bundesweiten Gedenk- und Feiertag machen will. Dazu schreibt die „Freie Presse“ (Auszug): „Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 habe den Grundstein für die friedliche Revolution im Herbst 1989 gelegt, teilte der CDU-Politiker am Dienstag mit. Der Einsatz der mutigen Männer und Frauen vor 62 Jahren könnte damit angemessen gewürdigt sowie der jüngeren Generation näher gebracht werden. Die Aufständischen hätten gezeigt, dass «auch der kleinste Funke Freiheit im Letzten von nichts und niemandem gelöscht werden kann»“(Ende des Auszugs). Im Westen Deutschlands gedachte man von 1954 bis 1990 dieses Ereignisses als gesetzlichen Feiertag. Er ging auf nach der Wiedervereinigung im 3. Oktober, dem „Tag der deutschen Einheit“. Mit dem 17. Juni 1953 bringt man diesen gesetzlichen Feiertag dort kaum in Verbindung. Ohne aber über den Tellerrand zu gucken bin ich erst einmal neugierig, ob und wie man in Nordhausen dieses Tages gedenkt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen