In Thüringen wird heute der
Opfer des DDR-Volksaufstands am 17. Juni 1953 gedacht, berichtet der
MDR. In der „Mitteldeutschen Zeitung“ heißt es (Auszug):
„Gedenken an DDR-Volksaufstand in Berlin und Sachsen-Anhalt“
(Ende des Auszugs). Und die „Freie Presse“ schreibt (Auszug): „In
Berlin und mehreren Städten Sachsens wird heute an den
DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 erinnert.“(Ende des Auszugs).
Jedes Medium bezieht und beschränkt sich – neben Berlin – auf
sein Erscheinungsgebiet. Warum nur? War es nicht ein Aufstand, der
sich damals einheitlich über die gesamte DDR ausbreitete?
Der „Tagesspiegel“
beginnt unwissend (Auszug): „Heute
steht der 17. Juni im Kalender. 17. Juni? Da war doch was?“ (Ende
des Auszugs). Um sich dann zu erinnern (weiterer Auszug): „Wir
wollen freie Menschen sein!“, riefen die Demonstranten, und wie ein
Lauffeuer verbreitete sich – auch mit Hilfe des West-Berliner
Senders Rias – die Kunde vom Aufstand, die hunderte Städte und
Dörfer erreichte. Es war die erste Revolution im sozialistischen
Lager, eine traurig gescheiterte. Denn plötzlich ließ die
sowjetische Besatzungsmacht ihre Panzer gegen den „faschistischen,
konterrevolutionären Putschversuch“ rollen, es gab Tote, viele
Verletzte...“ (Ende des Auszugs).
So
war das ja wohl wirklich. Und deshalb finde ich es begrüßenswert,
dass Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) den 17. Juni wieder zu
einem bundesweiten Gedenk- und Feiertag machen will. Dazu schreibt
die „Freie Presse“ (Auszug): „Der DDR-Volksaufstand vom 17.
Juni 1953 habe den Grundstein für die friedliche Revolution im
Herbst 1989 gelegt, teilte der CDU-Politiker am Dienstag mit. Der
Einsatz der mutigen Männer und Frauen vor 62 Jahren könnte damit
angemessen gewürdigt sowie der jüngeren Generation näher gebracht
werden. Die Aufständischen hätten gezeigt, dass «auch der kleinste
Funke Freiheit im Letzten von nichts und niemandem gelöscht werden
kann»“(Ende des Auszugs). Im Westen Deutschlands gedachte man von
1954 bis 1990 dieses Ereignisses als gesetzlichen Feiertag. Er ging
auf nach der Wiedervereinigung im 3. Oktober, dem „Tag der
deutschen Einheit“. Mit dem 17. Juni 1953 bringt man diesen
gesetzlichen Feiertag dort kaum in Verbindung. Ohne aber über den Tellerrand zu gucken bin ich erst einmal neugierig, ob
und wie man in Nordhausen dieses Tages gedenkt.
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