Die GEW Thüringen weist
ausdrücklich darauf hin, dass diese 499 neuen Lehrer*innen jedoch nicht die
Zahl der Abgänge auffangen, in der Summe also die Zahl der Lehrer*innen
weiterhin schrumpfen wird.
Dringend notwendig wären jedoch
weitere, bisher nicht oder kaum erkennbare Schritte:
- Aufbau einer dauerhaften und planbaren Personalreserve aufgrund der jahrelang verfehlten Personalpolitik und der daraus resultierenden Überalterung der meisten Kollegien,
- Einstieg in ein Mehrpädagog*innensystem, um den Anforderungen einer inklusiven Schule wenigstens annähernd gerecht zu werden.
Die GEW Thüringen rechnet aufgrund
dieser Anforderungen mit einem notwendigen Einstellungskorridor von 700 bis 800
Lehrer*innen pro Jahr. Davon ist die derzeitige Landesregierung weit entfernt.
Über die Einstellungszahlen hinaus
würde es die Attraktivität des Landes Thüringen als potenzieller Arbeitgeber
stärken, wenn sich endlich ernsthaft mit der Frage attraktiver Arbeitsbedingungen
auseinander gesetzt wird. Unbefristete Vollbeschäftigung, wenn gewünscht,
sollten der Standard sein. Offen bleibt, wie es gelingen soll, dass sich gute
Bewerber*innen auch für den Schuldienst in strukturschwächeren Regionen abseits
der A4-Städtekette interessieren.
Leider scheiterte das Vorhaben
einer Lehrkräfte-Entgeltordnung (L-EGO), für welches sich die GEW seit Jahren
einsetzt, nicht zuletzt am Widerstand der Bundesländer. Das Prinzip des
gleichen Lohnes für gleiche Arbeit konnte wieder einmal nicht durchgesetzt werden.
Und nicht zuletzt fehlen bisher
wahrnehmbare Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Lehrer*innenausbildung
hinsichtlich der Anwendbarkeit des erlernten Wissens und des verantwortungsvollen
Umgangs mit den Lehramtsanwärter*innen führen.
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