Nordhausen (pln 120/15). Der Landkreis
Nordhausen ist der einzige Landkreis in Thüringen, der sich in der
ersten Runde für das neue Programm "Bildung integriert" des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung beworben hat. "Wir
sind zuversichtlich, dass wir eine positive Entscheidung zu unserer
Bewerbung aus Berlin bekommen, bislang war die Resonanz gut", so Stefan
Nüßle. Der Sozial- und Bildungsdezernent des Landkreises diskutierte
jetzt bei der Bundeskonferenz Bildungsmanagement
2015 in einem Podium die Thematik einer attraktiven Bildungslandschaft
als Standortfaktor. "Es ist für die zukünftige Entwicklung des
Landkreises Nordhausen wichtig, dass wir unsere breit gefächerte
Bildungslandschaft erhalten. Denn Bildung ist für viele ein
relevantes Kriterium, wenn sie sich entscheiden, wo sie leben und
arbeiten wollen", so Stefan Nüßle. "Durch das Programm 'Bildung
integriert' bekämen wir die Möglichkeit, unsere Bildungsangebote zu
analysieren, um dann auf Grundlade konkreter Daten weitere
Verbesserungspotentiale zu erschließen."
Ansatz des neuen Bundesprogramms "Bildung
integriert" ist, dass Bildung ein Schlüssel für die Standortsicherung
und -attraktivität ist und viele soziale Probleme auf ungelöste
Bildungsfragen und ungleiche Bildungschancen zurückzuführen
sind. Ziel ist es, ein kommunales Bildungsmanagement als zentrales
Steuerungselement aufzubauen. So sollen die unterschiedlichen
Bildungsangebote besser aufeinander abgestimmt werden, um die
Zielgruppen - von Kindern, über Jugendliche bis Erwachsene bis ins
Alter - zu erreichen. Einbezogen werden dabei nicht nur die
Bildungsanbieter selbst, sondern beispielsweise auch Behörden wie das
Jugendamt, die Wirtschaft oder Träger der Jugend- und Seniorenarbeit.
Das Programm "Bildung integriert" baut auf der
Vorgängerinitiative "Lernen vor Ort" auf, bei der Bund 40 Kommunen
gefördert hat. Die Ergebnisse daraus sollen nun neun Agenturen in der
bundesweiten "Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement"
verbreiten. Den Landkreis Nordhausen betreut die Transferagentur für
Mitteldeutschland TransMit aus Leipzig. Die Agentur begleitet Kommunen
beim Aufbau eines Bildungsmanagements mit dem Ziel, die jeweilige
Bildungslandschaft gemeinsam mit den maßgeblichen
Akteuren zu koordinieren. In einer Analyse der Bildungslandschaft wird
die Datenbasis zusammengetragen, um anschließend durch verbindliche
Kooperationen der Bildungsanbieter die vorhandenen Finanzierungsmittel
effizient zu nutzen und die Bildungslandschaft
entsprechend der jeweiligen Anforderungen vor Ort weiterzuentwickeln.
So sollen die Bildungsangebote transparenter dargestellt und die
Beratung verbessert werden, um den Zugang zu Bildung zu erleichtern,
ungleichen Bildungschancen entgegenzuwirken, lebenslanges
Lernen zu fördern und Fachkräfte zu sichern.
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