Nordhausen (pln 112/15). Das Jobcenter
des Landkreises Nordhausen bewirbt sich im Bundesprogramm „Soziale
Teilhabe am Arbeitsmarkt“. Darauf hat sich jetzt die Trägerversammlung
verständigt. Derzeit bereitet das Jobcenter die Bewerbungsunterlagen
dafür vor, die bis Ende Juni dem Bundesarbeitsministerium vorliegen
müssen. In dem neuen Bundesprogramm werden 100 Jobcenter als
Modellregionen ausgewählt, das entspricht etwa einem Viertel aller
Jobcenter bundesweit. Mit dem Programm „Soziale Teilhabe am
Arbeitsmarkt“ will das Bundesarbeitsministerium bis zu 10.000
Arbeitssuchende fördern und damit der Langzeitarbeitslosigkeit begegnen.
Das hiesige Jobcenter sieht in der Region gute Rahmenbedingungen für
das Programm. „Wir können hier im Landkreis Nordhausen
auf einer gut funktionierenden Netzwerkstruktur aufbauen. Für die
Bewerbung im neuen Bundesprogramm sind wir bereits im Gespräch mit
potentiellen Projektpartnern wie freien Trägern, Vereinen und Kommunen,
bei denen eine Beschäftigung im Sinne des Programms
möglich und sinnvoll ist“, so Heiko Röder, Geschäftsführer des
Jobcenters.
Erhält das Jobcenter Landkreis Nordhausen vom Bund
den Zuschlag, so können eine bestimmte Anzahl von Arbeitssuchenden für
drei Jahre lang bis zu 30 Stunden in der Woche
sozialversicherungspflichtig beschäftigt werden. Gefördert werden dürfen
über das Programm Arbeitssuchende, die seit mindestens vier Jahren
Leistungen beziehen. Im Fokus stehen dabei besonders zwei Zielgruppen:
Zum einen Leistungsberechtigte mit gesundheitlichen Einschränkungen, zum
anderen Bedarfsgemeinschaften mit Kindern. Denn
hier erreiche die Förderung nicht nur die Langzeitarbeitslosen selbst,
sondern zugleich deren Kinder. „Ein wichtiger Baustein des neuen
Modellprogramms ist, dass unsere Mitarbeiter die Teilnehmer auch während
der Beschäftigung weiter begleiten werden und wir
damit gemeinsam mit den Arbeitgebern die berufliche und soziale
Weiterentwicklung der Teilnehmer unterstützen können“, so Heiko Röder.
„Unsere Zielsetzung ist es, gerade Langzeitarbeitslose in die
Gesellschaft einzubinden und damit perspektivisch die Arbeitssuchenden
wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt integrieren zu können.“ Auch aus
Sicht des Landkreises wäre das Programm „Soziale Teilhabe am
Arbeitsmarkt“ eine wichtige zusätzliche Maßnahme, um die
Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren. „Durch die zusätzlichen Mittel
aus dem Bundesprogramm hätten wir die Chance, gerade Menschen, die
bereits über längere Zeit auf Arbeitssuche sind, gezielt zu fördern und
über einen Zeitraum von drei Jahren wieder an den Arbeitsmarkt
heranzuführen“, sagt der Sozialdezernent des Landkreises
Stefan Nüßle, der auch der Trägerversammlung des Jobcenters vorsitzt.
Eine Entscheidung, welche Regionen am Bundesprogramm teilnehmen werden,
wird für den Sommer erwartet. Der Projektstart könnte dann im Herbst
sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen