Dienstag, 30. Juni 2015

Ausstellungseröffnung am Donnerstag, dem 2. Juli, 19.30 Uhr:

 Im „Kunsthaus Meyenburg“ wird es mit spanisch: Dali und Goya in Sonderausstellung ab 3. Juli

Nordhausen (psv) Im Nordhäuser „Kunsthaus Meyenburg“ wird  es spanisch. Zwar tritt hier nicht „Carmen“ auf, wie bei den Thüringer Schloßfestspielen in Sondershausen, sondern es werden vom 3. Juli bis zum 4. Oktober 160  Original-Grafiken von Francisco de Goya und Salvador Dalí, zwei der bekanntesten spanischen Künstler, ausgestellt. Das kündigte jetzt Kunsthausleiterin Susanne Hinsching an.

Goyas 80 einzigartige Radierungen „Los Caprichos“, die er Ende des 18. Jh. geschaffen hat, zählen zu den berühmtesten grafischen Zyklen der europäischen Kunst. Der bekannte spanische Surrealist Salvador Dalí integrierte in Goyas Arbeiten seine typischen Formen, Farben und Elemente.

„Die Ausstellung bietet durch die direkte Gegenüberstellung der Werke die einmalige Möglichkeit, das Anliegen der beiden großen spanischen Künstler auf engem Raum beieinander zu betrachten“, erklärt Kuratorin Hinsching. Die Kunstwerke wurden aus der Sammlung Richard M. Mayer aus Bamberg entliehen.

Auch in Zeiten der eingeschränkten finanziellen Lage der Stadt Nordhausen wolle die Stadt Nordhausen auch in diesem Sommer den Kunstinteressierten ein besonderes kulturelles Highlight präsentieren. Um das zu ermöglichen, wurden auch neue Wege der Finanzierung gesucht, sagt Susanne Hinsching. Deshalb freut es sie sehr, dass dieses Ausstellungsprojekt durch die finanzielle Unterstützung zahlreicher privater Förderer und Sponsoren sowie das Land Thüringen, bei dem Fördermittel beantragt worden, realisiert werden könne.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Kreissparkasse Nordhausen, die Rotkäppchen-Mumm-Sektkellereien GmbH, FEUER powertrain GmbH Nordhausen und den Kunsthaus Meyenburg Förderverein e.V.


Nach den sehr erfolgreichen großen Ausstellungen zu Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, Friedensreich Hundertwasser und Pablo Picasso Hofft sie, dass auch diese Ausstellung viele Besucher aus ganz Deutschland nach Nordhausen zieht, und damit die kulturelle Attraktivität Nordhausens auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt macht. 

Cornelia Lanz besuchte Kyffhäuser-Gymnasium für „Carmen“-Workshop

Eine unvergessliche Schulstunde erlebten gestern die Mitglieder des Schulchors und der Instrumentalgruppe des Kyffhäuser-Gymnasiums Bad Frankenhausen: Cornelia Lanz, die bei den Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen die Titelrolle der Carmen singt, besuchte die Schule und gewährte den Jugendlichen in einem Workshop interessante Einblicke in die Oper „Carmen“.

Nach einem kurzen Gespräch über die Oper und die Hauptfiguren waren die Schülerinnen und Schüler selbst
gefordert: Jeder schlüpfte in die Rolle einer Zigeunerin oder eines Soldaten, und dann spielten alle gemeinsam einige Szenen aus der Oper – mit Cornelia Lanz als Carmen selbstverständlich, die auch ihre Arien anstimmte!

Der Workshop fand im Rahmen einer Kooperation der Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen mit dem Projekt „Rhapsody in School“ statt. „Rhapsody in School“ ist ein ehrenamtliches Musikvermittlungsprojekt von Künstlern für Schüler. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler besuchen Schulen, um die Schüler mit ihrer Kunst direkt in Berührung zu bringen. Die Jugendlichen sollen den Menschen hinter der öffentlichen Person kennenlernen und die Faszination der Musik entdecken.

Die Oper „Carmen“ ist noch am 3., 4., 10., 11., 17. und 18. Juli um 20 Uhr und am 5. und 12. Juli um 18 Uhr im Schlosshof Sondershausen zu erleben. Karten gibt es in der Touristinformation Sondershausen, an der Theaterkasse Nordhausen, im Internet unter www.schlossfestspiele-sondershausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Besonders günstig sind die Vorstellungen für Jugendliche: Mit dem U-18-Ticket zahlen junge Leute bis 17 Jahre in Platzgruppe II zwölf, in Platzgruppe III nur zehn Euro.

Foto: Sich bewegen wie Carmen: Cornelia Lanz (Mitte) mit Schülerinnen des Kyffhäuser-Gymnasiums Bad Frankenhausen; Foto: Birgit Susemihl

Arbeitgeberpräsident Kramer: Ausbildungschance auch für schwächer erscheinende Jugendliche

Berlin, 30. Juni 2015. Zu den heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen erklärt Arbeitgeberpräsident Kramer: 

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist nach wie vor hoch. Viele Betriebe suchen händeringend geeignete Auszubildende. Statt Bestenauslese nur nach Noten ist die Geeignetensuche der richtige Weg. Es lohnt sich, auch leistungsschwächer erscheinenden Jugendlichen die Chance auf Ausbildung zu geben. Auch eine zweite oder dritte Chance kann zum Ausbildungserfolg führen.

Mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen und der assistierten Ausbildung stehen erstmals umfassende Unterstützungsmöglichkeiten für Auszubildende und auch für Unternehmen zur Verfügung. Ich appelliere an jeden ausbildungsfähigen Betrieb, diese verbesserten Instrumente aktiv zu nutzen. Die Arbeitsagenturen helfen bei der Umsetzung. So erhalten mehr junge Menschen die Chance auf einen Berufsabschluss, Ausbildungsabbrüche können verhindert und wertvolle Fachkräfte für morgen gewonnen werden. 

Einladung ins Neuland

Gemeint ist die Mitteilung aus der Stadtverwaltung Nordhausen vom 26. Juni, in der von einer Kooperation Kommunaler Unternehmen und Freier Träger berichtet und diese Kooperation als Neuland bezeichnet wird. Auf zugehörenden Bild sitzt OB Dr. Klaus Zeh und Stadtratvorsitzende Inge Klaan mit zwei Managern kommunaler Unternehmen einer großen Zahl an Vertretern Freier Träger gegenüber. Die durch die vorgesehene Kooperation finanzielle Zuwendungen erhalten und dadurch unmittelbar Planungssicherheit für ihre Arbeit erhalten sollen. Und das vor dem Hintergrund einer klammen Stadtkasse, die die Stadt hindert, die Freien Träger in ihrem Einzugsgebiet im Rahmen freiwilliger Leistungen weiter zu unterstützen (siehe Eintrag am 26. Juni).

Initiatoren dieser Kooperation sind ohne Zweifel OB Klaus Zeh und wohl noch mehr Stadtratvorsitzende Inge Klaan. Wozu ihnen zu gratulieren ist. Weil sie nicht einfach der Entwicklung passiv ihren Lauf ließen, sondern Lösungsmöglichkeiten überlegten und dabei eben auch Neuland „entdeckten“, um den Freien Trägern Ihre Existenzängste zu nehmen.

Wirklich beseitigt sind sie aber ganz sicher nicht, denn unabhängig davon, wie die vorgesehenen Verträge gefasst und ausgestattet sein werden, es kann wohl nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“ sein. Insofern kommt der Aussage der Moderatorin des Treffens, Stadtratsvorsitzender Inge Klaan, besondere Bedeutung zu, wonach das Kooperationsmodell besonders auch „Modellcharakter“ für die privaten Unternehmen haben sollte. Und eigentlich hätte die Privatwirtschaft dieses „Neuland“ entdecken können. Wobei ich vor allen an die im Fahrwasser (oder Schlepptau) des NUV laufende „Mittelstandsvereinigung der CDU“ denke. Kreativität aber vermisst man von ihr seit langer, langer Zeit. Umso mehr, als sie sich, wie auch der NUV, vehement zum Beispiel gegen eine Erhöhung der Gewerbesteuer wehrt. Was ja wirklich kein konstruktiver Beitrag zur Verbesserung der kommunalen Finanzen ist.


Nun bleibt abzuwarten, ob der Appell Inge Klaans in Richtung Privatwirtschaft eine entsprechende Resonanz auslösen wird. Der wirkungsvoll von den Geschäftsführern der kommunalen Unternehmen flankiert wird: „Wir fühlen uns in hohem Maße in der Verantwortung. Dieser haben wir uns schon in der Vergangenheit gestellt“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Salomon. „Wir wollen keine Schecks ausstellen. Wir wollen von den Fertigkeiten der Träger profitieren. Das beginnt bei der Unterstützung bei Hilfe bei der Nachwuchsgewinnung und kann beim Marketing, zum Beispiel durch die Jugendkunstschule – enden. Doch selbst, wenn aus dem Profil des einen oder anderen Trägers keine übermäßige Gegenleistung zu erwarten ist, werden wir von der Kooperation durch die engere Vernetzung profitieren. Es ist unsere gemeinsame Stadt. Und ob Träger oder Unternehmen: Wir wollen Verantwortung übernehmen und Nordhausen gestalten. Gemeinsam.“ Immerhin von ihm schon ein konstruktives Vorhaben.

175 Jahre 1. Kindergarten in Deutschland und 3. Geburtstag des Stadtmuseums: „Fröbel-Olympiade“ für Kitas

Nordhausen (psv) Mit einer „Fröbel-Olympiade“ hat heute das Nordhäuser Stadtmuseum „Flohburg“ seinen 3. Geburtstag gefeiert.

Gäste waren die Kinder der Fröbel-Kita „Domschlösschen“ und der Kita „Tierhäuschen.“ Den Festtag eröffnet Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh im „Grünen Salon“ des Museums.

„Wir verbinden unseren 3. Geburtstag mit dem 175. Jubiläum des 1. Kindergartens in Deutschland, den Friedrich Fröbel im Thüringer Wald eröffnete“, sagte  Museums-Mitarbeiterin Astrid Lautenschläger. „Wir hatten aktuell eine Ausstellung zu Eduard Baltzer. Dieser hatte in Anlehnung an die Fröbelschen Lehren in Nordhausen den 1. Kindergarten gegründet. Das war im Jahr 1851“, so Frau Lautenschläger weiter.  

Im Rahmen der „Fröbel-Olympiade“ waren im Gebäude und im Garten des Museums fünf  Stationen aufgebaut, an denen sich die Kinder an den „Fröbel-Spielen“ versuchen können.



Im Gebäude und im Garten der „Flohburg“ wurde die Fröbelolympiade begangen. Foto: Pressestelle Stadt Nordhausen, Patrick Grabe

Allensbach-Studie: Flucht und Vertreibung bewegen die Menschen noch immer

16.06.2015 Die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung veröffentlicht heute eine repräsentative Studie zu Flucht, Vertreibung und Versöhnung, die vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD Allensbach) in Deutschland, Polen und Tschechien durchgeführt wurde. Anlass ist der Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni 2015, der auf Beschluss der Bundesregierung erstmals und zukünftig jährlich begangen wird. Das Datum knüpft an den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen an und erweitert das Flüchtlingsgedenken um das Schicksal der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen.
Ziel der Studie ist es zum einen, 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges die aktuelle Bedeutung des Themenspektrums Flucht und Vertreibung zu ermitteln. Zum anderen geht es darum, gesicherte Daten für das geplante Informations- und Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung zu erhalten. Die Studie baut daher auf früheren Untersuchungen im Auftrag der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland auf, die 2005 als Vorbereitung der dortigen Ausstellung »Flucht, Vertreibung und Integration« dienten.
Die Studie kommt zu folgenden wesentlichen Ergebnissen:
Das Thema Flucht und Vertreibung beschäftigt ― unter dem Eindruck des aktuellen Fluchtgeschehens weltweit ― die deutsche Bevölkerung heute mehr als noch vor zehn Jahren.
▪ Gut jeder vierte Deutsche sieht einen persönlichen oder familiären Bezug zu den Flüchtlingen und Vertriebenen. Vor allem für die persönlich von der Vertreibung betroffenen Menschen spielt das Thema nach wie vor eine wichtige Rolle.
▪ Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung begrüßt die Einführung eines Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung (53 Prozent).
▪ Die polnischen Befragten räumen Flucht und Vertreibung der Deutschen einen ähnlich großen Stellenwert wie die deutschen ein; in Tschechien liegt dieser Wert niedriger.
▪ Die überwiegende Mehrheit der Befragten in allen drei Ländern bewertet die jeweiligen bilateralen Beziehungen als gut oder sehr gut.
▪ Die Einrichtung eines Informations- und Dokumentationszentrums zu Flucht und Vertreibung wird von der deutschen Bevölkerung mehrheitlich begrüßt.
Hierzu erklärt die Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters: »Die neue Allensbach-Studie zeigt, dass Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges die Menschen noch immer emotional bewegen und auch die wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung dieser Ereignisse weiterhin notwendig ist. Angesichts von heute mehr als 50 Millionen Flüchtlingen weltweit hat das Thema gerade aktuell wieder einen hohen Stellenwert. Die Entscheidung der Bundesregierung, einen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung einzuführen, hat sich jedoch nicht nur vor diesem Hintergrund als richtig erwiesen: Die mit 73 Prozent überdurchschnittlich positive Resonanz bei den Betroffenen resultiert aus dem tiefen Bedürfnis nach gesamtgesellschaftlicher Anerkennung ihres Schicksals.«

Die Zusammenfassung der Allensbach-Studie ist abrufbar unter: www.sfvv.de

Guter Tag für die Bildungsvielfalt in Thüringen

Dirk Adams: Finanzielle Schlechterstellung der freien Schulen ist nachhaltig be-
endet


Zur heute erzielten Einigung über die Finanzierung der Schulen in freier Träger-
schaft in Thüringen freut sich Dirk Adams, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen: 

„Nach sechs Monaten haben wir eine sechs Jahre anhaltende Ungerechtigkeit beendet. Wir Grüne haben damit geliefert. Erstmalig haben die freien Schulen die Mög-
lichkeit, langfristig zu planen. Dieser Kompromiss ist eine gute Lösung, die 
nachhaltige Haushaltsplanung mit einer guten Finanzausstattung für die Schulen in freier Trägerschaft verbindet.“

„Für uns Grüne ist Bildungspolitik ein wichtiger Teil nachhaltiger Politik und 
eine Frage der Chancengerechtigkeit. In der Zeit der Opposition haben wir mit un-
serer Klage vor dem Verfassungsgericht erfolgreich für die auskömmliche Finan-
zierung der Schulen in freier Trägerschaft geklagt. Gemeinsam mit unseren Regie-
rungspartnern haben wir nun einen finanziellen Rahmen geschaffen, der die gesetz-
lichen Vorgaben erfüllt, Planungssicherheit und Transparenz für die Schulen in 
freier Trägerschaft erreicht. Dies ist ein guter Tag für die Bildungsvielfalt in Thüringen!“ 

Hintergrund:
Die Schulen in freier Trägerschaft erhalten nun 12,4 Millionen Euro zusätzlich zu den 133,9 Millionen Euro aus dem Jahr 2014. Zudem wird eine jährliche Steigerungsrate von je 1,9 Prozent fällig, erstmals am 1. Februar 2017, in den Folgejahren jeweils zum 1. August. Darüber hinaus wird ein Sonderfonds gebildet, der sich aus nicht abgesicherten Sondereffekten oder Schülerzahlsteigerungen speist. Im Jahr 2019 wird dieser Fonds an die Schulen in freier Trägerschaft ausgeschüttet.
 
Mitteilung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen am 30.06.2015

Startschuss für mehr Vereinbarkeit - das neue ElterngeldPlus

Zum Start des neuen ElterngeldPlus spricht Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit Müttern und Vätern über verbesserte Möglichkeiten der Vereinbarkeit


Los geht's mit dem neuen ElterngeldPlus - alle Eltern, deren Kinder ab morgen (1.Juli 2015) geboren werden, können die bereits zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Regelungen in Anspruch nehmen. Mit dem neuen Elterngeld wird sich künftig der frühe Wiedereinstieg in Teilzeit mehr lohnen. Die partnerschaftliche Aufteilung von Familie und Beruf wird mit einem Partnerschaftsbonus unterstützt und die Elternzeitregelungen werden flexibler, so dass es künftig leichter wird, auch zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. zur Einschulung des Kindes, in Elternzeit zu gehen.
"Das ElterngeldPlus unterstützt Väter und Mütter, die gemeinsam für ihre Familie da sein möchten und trotzdem berufstätig sein wollen", fasste die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig die neuen Regelungen bei einem Auftakt-Treffen zum ElterngeldPlus mit Müttern und Vätern in Berlin zusammen.
Untersuchungen haben gezeigt: Mehr als 90 Prozent der Menschen zwischen 20 und 39 Jahren sind der Meinung, dass sich beide Elternteile um die Kinderbetreuung kümmern sollten. 81 Prozent finden, beide Partner sollten für das Einkommen verantwortlich sein.
"Immer mehr Eltern wünschen sich eine partnerschaftliche Aufteilung von Familie und Beruf. Und ein Drittel der Väter nimmt sich inzwischen mit dem Elterngeld eine Auszeit vom Job, um für die Familie da zu sein. Das ElterngeldPlus ist eine gute Grundlage für mehr Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf und ist ein wichtiger Schritt in Richtung Familienarbeitszeit", so Schwesig weiter.
Elterngeld und ElterngeldPlus
Das bisherige Elterngeld wurde für maximal 14 Monate nach der Geburt des Kindes gezahlt. Sind Mütter oder Väter schon währenddessen in Teilzeit beruflich wieder eingestiegen, haben sie dadurch einen Teil ihres Elterngeldanspruches verloren. Das ändert sich mit dem ElterngeldPlus: Nun ist es für Eltern, die in Teilzeit arbeiten, möglich das ElterngeldPlus doppelt so lange zu erhalten. Ein Elterngeldmonat wird zu zwei ElterngeldPlus-Monaten.
Mit dem ElterngeldPlus wird zugleich ein Partnerschaftsbonus eingeführt. Dieser Bonus besteht aus vier zusätzlichen Elterngeld Plus Monaten je Elternteil. Anspruch auf den Partnerschaftsbonus haben Elternpaare, die sich in vier aufeinanderfolgenden Monaten gemeinsam um das Kind kümmern und beide zwischen 25 und 30 Wochenstunden erwerbstätig sind. Der Partnerschaftsbonus soll es Eltern erleichtern, in einer frühen Phase der Elternschaft in die partnerschaftliche Arbeitsteilung hineinzufinden.
Außerdem können künftig 24 statt bisher 12 Monate nicht genutzter Elternzeit ohne Zustimmung des Arbeitgebers im Zeitraum zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes beansprucht werden. Nach bisheriger Rechtslage konnten nur 12 Monate nach vorheriger Zustimmung des Arbeitsgebers übertragen werden.
Die Regelungen zum bisherigen Elterngeld bestehen im Wesentlichen parallel fort.
Weitere Informationen zum ElterngeldPlus: http://www.elterngeld-plus.de/ oder zum Elterngeldrechner: http://www.familien-wegweiser.de/.

Mitteilung des BMFSFJ am 30.06.2015

Griechenland: Nach den Verhandlungen ist vor den Verhandlungen

Vor der Volksabstimmung der Griechen am 5. Juli mahnt IWH-Präsident Reint E. Gropp zum Begraben des Kriegsbeils und zur Eile: Verhandlungen müssen unabhängig von dem Ergebnis der Abstimmung weitergehen, und die Reformen sind notwendiger denn je. Die Entscheidung am 5. Juli als eine Entscheidung über den Verbleib Griechenlands im Euroraum oder gar der EU zu sehen, führt in die Irre. Die Animositäten zwischen Griechenland einerseits und der EU und dem IWF andererseits dürfen jetzt weiteren Verhandlungen nicht im Wege stehen. Die Situation ist zu ernst für Griechenland, als dass man die Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt einstellen könnte. Es ist nicht produktiv oder glaubwürdig zu sagen, dass der Vorschlag der Institutionen vom vergangenen Samstag „jetzt nicht mehr zu entscheiden sei“, wie es von einigen Vertretern der Institutionen kolportiert wurde. Natürlich muss dieser Vorschlag weiter auf dem Tisch bleiben, und wenn die Griechen am kommenden Sonntag bei der Volksabstimmung für die empfohlenen Spar- und Reformmaßnahmen votieren, sollten sie so schnell wie möglich umgesetzt werden. Die EU ist dabei im Gegensatz zu Griechenland in einer recht komfortablen Position: Anzeichen von Ansteckungseffekten sind kaum zu sehen, ihre Glaubwürdigkeit als Institution hat gewonnen, und es erscheint unwahrscheinlich, dass die Tsipras-Regierung ein Ja zu den Reformen in der Volksabstimmung überleben kann. Man hätte also ziemlich gewiss sogar einen neuen Verhandlungspartner, bei dem das Vertrauen, dass die beschlossenen Reformen auch wirklich umgesetzt würden, höher ist als bei der gegenwärtigen Regierung. Ein Nein wäre natürlich ein großes Problem. Doch selbst bei einem Nein muss selbstverständlich weiterverhandelt werden – obwohl dann unklar ist, auf welcher Basis. Es ist aber in jedem Fall falsch, von einem Votum „über den Euro“ oder sogar von einem Votum über „den Verbleib in der EU“ zu sprechen. Griechenland bleibt so lange im Euro und in der EU, wie es will, und obwohl es unter Umständen Gründe gibt, aus dem Euroraum auszuscheiden, hat das Land in der gegenwärtigen Situation sicherlich keine Anreize, die EU zu verlassen. Große Eile ist allerdings weiterhin geboten. Auch wenn die Regierung Tsipras es nicht wahrhaben will, wird die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Reformen mit jeder Weigerung, ihnen zuzustimmen, nur umso größer. Griechenland wird heute seine Rate an den IWF nicht zahlen. Damit reiht sich Griechenland zunächst einmal unter die wenigen Länder wie Sambia oder Somalia ein, die Schulden an den IWF nicht pünktlich bezahlt haben. Das erhöht den Reformdruck immens, einfach deshalb, weil Griechenland ohne eine Erhöhung der EZB-Nothilfen schlichtweg das Geld ausgeht. Es ist unwahrscheinlich, dass die EZB es mit ihren Statuten vereinbaren kann, die Nothilfen an dann wohl insolvente Banken in einem zahlungsunfähigen Staat weiter aufrechtzuerhalten, ohne zumindest die Abschläge (haircuts) auf griechische Sicherheiten zu erhöhen. Die eingeführten Kapitalverkehrskontrollen sind nicht eng genug, um zu verhindern, dass die Banken dann in den nächsten Tagen zahlungsunfähig werden – dazu wurden sie zu spät eingeführt und erlauben noch immer zu viele Ausnahmen. Sperrfrist: 30. Juni 2015, 11:15 Uhr Pressekontakt: Stefanie Orphal +49 345 7753 720 E-Mail: presse@iwh-halle.de Ansprechpartner: Reint E. Gropp Telefon: +49 345 7753 700 E-Mail: president@iwh-halle.de Politische Ressorts: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Bundesministerium der Finanzen (BMF), Bundeskanzleramt Wissenschaftliche Schlagwörter: Europäische Zentralbank, Internationaler Währungsfonds, Staatsanleihen, Euroraum Aktueller Bezug: Grexit-Szenario, Verhandlungen Euro-Gruppe und Griechenland, Volksabstimmung Griechenland Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) Kleine Märkerstraße 8 D-06108 Halle (Saale) Postfach 11 03 61 D-06017 Halle (Saale) Tel.: +49 345 7753 60 Fax: +49 345 7753 820 www.iwh-halle.de IWH-Pressemitteilung 23/2015 2 Abgesehen von diesen Problemen hat das Nichtzahlen der Rate an den IWF überraschenderweise eher weniger direkte Konsequenzen. Aus Sicht des IWF ist das Land damit in Zahlungsverzug (arrears), aber es handelt sich noch nicht um einen Zahlungsausfall (default). Ein Zahlungsausfall tritt nur dann ein, wenn der Managing Director des IWF das IWF-Board formal über einen Zahlungsausfall informiert. Dazu gibt es keine festen Fristen, sondern das liegt in der Entscheidungsgewalt des Managing Directors. Generell geschieht das jedoch spätestens einen Monat nach der Nichtzahlung. Sobald das IWF-Board informiert ist, tritt formal der Zahlungsausfall ein. Dieser Unterschied ist wichtig, da andere Kreditgeber wie zum Beispiel die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (European Financial Stability Facility, EFSF) erst dann ihre ausstehenden Forderungen (130 Mrd. Euro) zurückverlangen könnten. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die EFSF von diesem Recht Gebrauch machen wird. Auch private Geldgeber hätten in vielen Fällen dieses Recht, doch diese existieren im Fall Griechenlands praktisch nicht mehr.
Mitteilung des IWH am 30.06.2015

Steigender Personalbestand und Anzahl der Pflegebedürftigen in den Thüringer Pflegeeinrichtungen

Am 15.12.2013 gab es in den 829 Pflegeeinrichtungen in Thüringen insgesamt 27 109 Beschäftigte. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, sind das 1 678 Personen bzw. 6,6 Prozent mehr als zum Erhebungsstichtag 2011. Im Vergleich der letzten 15 Jahre hat sich die Zahl der tätigen Personen fast verdoppelt. Die Anzahl der Pflegebedürftigen stieg in diesem Zeitraum von 60 257 Personen auf 86 889 Personen.
Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik am 30.06.2015

Studienprogramm mit IHK-Prüfung:

Geprüfter Bilanzbuchhalter (berufsbegleitend)

Für Kaufleute oder kaufmännische Mitarbeiter mit einschlägiger Berufserfahrung im Finanz- und Rechnungswesen bietet die IHK Erfurt vom 09.11.2015 bis 22.09.2017 (montags und mittwochs 16:30 Uhr bis 20:30 Uhr und 1 x monatlich samstags 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr im RSC Nordhausen, Wallrothstraße 4, ein berufsbegleitendes Studienprogramm „Geprüfte/-r Bilanzbuchhalter/-in“ an.

Inhalt zur Vorbereitung auf Prüfungsteil A:
  • Volks- und betriebswirtschaftliche Grundlagen
  • Recht
  • Erstellen einer Kosten- und Leistungsrechnung und zielorientierte Anwendung
  • Finanzwirtschaftliches Management

Inhalt zur Vorbereitung auf Prüfungsteil B:
  • Erstellen von Zwischen- und Jahresabschlüssen und des Lageberichts nach nationalem Recht
  • Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards
  • Steuerrecht und betriebliche Steuerlehre
  • Berichterstattung; Auswertung und Interpretieren des Zahlenwerkes für Managemententscheidungen

Weitere Informationen erhalten Sie bei der IHK Erfurt von Frau Sandra Gärtner unter Tel. 0361 3484-152 und gaertner@erfurt.ihk.de .

Versorgung von Flüchtlingen derzeit drängendste Aufgabe für die Städte

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat in Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag das OB-Barometer gestartet, eine Befragung der Stadtspitzen in Städten mit mindestens 50.000 Einwohnern in Deutschland. Das Ziel der Befragung, die in Zukunft jährlich durchgeführt wird, ist die Ermittlung der aus Sicht der Stadtoberhäupter aktuell und zukünftig wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen für deutsche Städte und Gemeinden. Die erste Erhebung wurde als telefonische Befragung vom Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Zeitraum vom 28. April bis 22. Mai 2015 durchgeführt. Von den 183 eingeladenen (Ober-)Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeistern haben sich 120 an der Umfrage beteiligt. Dies entspricht einer sehr guten Teilnahmequote von 66 Prozent.
Die Versorgung und Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern ist für die Stadtspitzen der großen Städte in Deutschland momentan die drängendste Aufgabe. Dies gilt sowohl für die jeweils eigene Stadt als auch mit Blick auf die Kommunen in Deutschland insgesamt. Die Verbesserung der zum Teil angespannten Finanzlage der Städte und die erfolgreiche Gestaltung des demografischen Wandels sind aus Sicht der (Ober-)Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeister ebenfalls von großer Bedeutung. Trotz dieser klaren Priorisierung unterscheiden sich die besonderen Herausforderungen je nach Region und Einwohnerzahl deutlich. Mehr Unterstützung von Bund und Ländern erwarten sich die Stadtoberhäupter vor allem in den Bereichen, die manche Städte derzeit an den Rand ihrer Handlungsfähigkeit bringen, also bei der Bewältigung der Flüchtlingsfrage und der Finanzprobleme.
Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse finden Sie im Flyer (pdf, 534 kB).
Informationen zur Untersuchungsanlage, die tabellarischen Ergebnisse sowie den vollständigen Fragebogen finden Sie in denInformationen zur Befragung (pdf, 507 kB).
Die im Flyer verwendeten Grafiken können Sie hier auch einzeln abrufen:

  • Was sind aktuell die wichtigsten Handlungsfelder und Aufgaben in Ihrer eigenen Stadt?Grafik (pdf, 286 kB)
  • Wie wichtig sind die folgenden aktuellen Herausforderungen für deutsche Städte und Gemeinden insgesamt?Grafik (pdf, 327 kB)
  • Welche kommunalpolitischen Themen gewinnen in den nächsten 5 Jahren an Bedeutung?Grafik (pdf, 204 kB)
  • Wie wichtig ist die Verbesserung der kommunalen Rahmenbedingungen in den folgenden Bereichen?Grafik (pdf, 255 kB)

Montag, 29. Juni 2015

21-jähriger Geigen-Star als Solistin im 4. Loh-Konzert

Im 4. Loh-Konzert am Mittwoch, 1. Juli, springt für den angekündigten Solisten, der aufgrund persönlicher Umstände absagen musste, ein erst 21-jähriger Geigen-Star ein: Anna Mehlin.

Die junge Geigerin, die zur Zeit an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Prof. Friedemann Eichhorn studiert, wird mit dem Loh-Orchester unter der Leitung von Michael Ellis Ingram zwei musikalische Kostbarkeiten zur Aufführung bringen. Sie spielt das lyrische „Poème“ von Ernest Chausson und „Introduction et Rondo capriccioso“ von Camille Saint-Saëns. Dass
dieser die Musik für den spanischen Geiger Pablo de Sarasate komponierte, wird unmissverständlich hörbar in den feurig-spanischen Rhythmen.

Die erst 21-jährige Anna Mehlin spielt Geige seit ihrem sechsten Lebensjahr und kann schon jetzt auf eine beeindruckende musikalische Laufbahn zurückblicken. Schon mit 14 Jahren begann sie ihr Studium an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. Sie erspielte sich mehrere Bundespreise im Wettbewerb „Jugend musiziert“, darunter einen ersten Bundespreis in der Kategorie Violine solo im Jahr 2010. Seit 2011 ist Anna Mehlin Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und seit 2014 Stipendiatin der Villa Musica.

Französisches Flair verbreiten auch die anderen Werke im 4. Loh-Konzert: Mit Georges Bizets berühmten „L'Arlésienne“-Suiten erklingt auch im Achteckhaus Musik desjenigen Komponisten, der mit der Oper „Carmen“ – die in diesem Sommer bei den Thüringer Schlossfestspielen
Sondershausen zu erleben ist – zu Berühmtheit gelangte. Echt französisch ist auch die „Suite Française“ von Darius Milhaud, der darin im amerikanischen Exil französische Volkslieder verarbeitet hat.

Karten für das 4. Loh-Konzert am 1. Juli um 20 Uhr im Achteckhaus Sondershausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Touristinformation Sondershausen (Tel. 0 36 32/78 81 11), an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH, im Internet unter www.theater-nordhausen.de sowie an der Abendkasse ab 19 Uhr im Achteckhaus.

Foto Anna Mehlin:Guido Werner
Foto Loh-Orchester im Achteckhaus: Tilmann Graner

Hochschule als Ideenschmiede

Nordhausen (FHPN) Zwei der drei besten Plätze belegten Studierende der
Hochschule Nordhausen im Rahmen des diesjährigen Nordthüringer Gründungsideenwettbewerbes.

Auch in diesem Jahr rief das Business and Innovation Centre Nordthüringen den Wettbewerb um die besten Gründungsideen im Erfurter und Nordthüringer Raum aus. Bis zum 30. Mai konnten Ideen jeglicher Art und jeglichen Entwicklungsstandes online eingereicht werden. Zehn Gründungsideen traten den Wettbewerb an. Davon sind vier
Ideengeber Studierende der Hochschule Nordhausen. Zwei davon haben einen der ersten drei Plätze erreicht und damit eine Geldprämie erhalten. Der erste Platz mit 500 Euro, der zweite Platz mit 300 Euro und der dritte Platz mit 200 Euro, gesponsert durch vier Nordthüringer Sparkassen.
Um einen der begehrten Plätze zu gewinnen, ist eine Präsentation vor einer vierköpfigen Jury im Business and Innovation Centre, Standort Sondershausen, erforderlich. Die Präsentatoren hatten fünf Minuten Zeit, die Jury von ihrer Gründungsidee zu überzeugen. „Es ist interessant, wie unterschiedlich die Ideengeber an die Darstellung ihrer Idee herangehen. Der eine erzählt eine bewegende Geschichte über die Entstehung seiner Idee, ein Anderer präsentiert bereits ein fertiges Produktvideo. Und eine weitere Idee wird erklärt anhand von selbstgebackenem Kuchen, um die technologische Neuerung anschaulich zu erklären“, sagt Dr. Kareen Schlangen, Gründungsberaterin der Hochschule Nordhausen.
Den dritten Platz erreichte das Team Alexander Wiedemann (Student der Technischen Informatik), Patrick Hildebrandt (Student der Internationalen Betriebswirtschaft) und Michael Rabanda (bereits als Ingenieur tätig). Ihre Idee ist es, einen Kühlschrank im Hochpreissegment zu entwickeln, der in sich neuste Technologien der Reinigung, Materialverwendung und Handhabung vereint.
Ein gemischtes Studierendenteam aus der Fachhochschule Jena (Florian Krippendorf und Constantin Csato) und der Hochschule Nordhausen (Benjamin Tom, Student des Masters Wirtschaftsingenieurwesen) belegte den ersten Platz. Ihre Produktinnovation ist ein Energiefilter für Implantationsanlagen, der Halbleitermaterialien kostengünstiger dotiert.
Alle eingereichten Ideen haben nun die Chance beim Ideenwettbewerb auf Landesebene mitzumachen, der im Herbst beginnen wird. Jedes Jahr startet die Wettbewerbskampagne in Thüringen. Die erste Stufe ist der Ideenwettbewerb auf Regionalebene, wie der Nordthüringer Ideenwettbewerb. Bisher kamen viele preisgekrönte Ideen aus der Ideenschmiede „Hochschule Nordhausen“. Weitere Informationen hierzu gibt im Gründerservice der Hochschule Nordhausen bei Dr. Kareen Schlangen (schlangen@fh-nordhausen.de).



Bilder: Nordthüringer Gründungsideenwettbewerb 2015

500 Jahre Reformation: 2017 als gemeinsames Christusfest feiern

Ökumenische Planungen für 2017 – Briefwechsel zwischen Kardinal Marx und Ratsvorsitzendem Bedford-Strohm

Jahrhundertfeiern zum Reformationstag waren bislang Anlass zur Abgrenzung der Konfessionen voneinander. Dies soll 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg nach dem Willen der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland im Jahr 2017 erstmals anders werden. Dieses Ziel haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz vereinbart und in einem offiziellen Briefwechsel festgehalten, der heute in München vorgestellt wurde.

In dem vom EKD-Ratsvorsitzenden, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gerichteten Schreiben heißt es: „Nicht allein durch die epochalen Impulse des II. Vaticanum, die die ökumenische Gesprächssituation zwischen unseren Kirchen ganz neu eröffnet haben, sondern auch durch die theologisch exakte Verständigungsbemühung ist ein ökumenisches Vertrauen zwischen unseren Kirchen gewachsen, die Bereiche eines gemeinsamen Gestaltens des Erinnerns erlauben; dafür ist die EKD sehr dankbar.“ Auf diesem Fundament stehen die ökumenischen Perspektiven für 2017: „Das Reformationsjubiläum 2017 ist im Kern ein Christusfest, das die Botschaft von der freien Gnade Gottes ausrichten will an alles Volk.“

In seinem Antwortschreiben würdigt Kardinal Marx die Einladung der EKD als „einen Ausdruck verlässlicher Beziehungen. Sie zeigt, dass die EKD ihr Reformationsjubiläum nicht feiern möchte, ohne ihre ökumenischen Partner mit einzubinden.“ Durch den ökumenischen Dialog in den vergangenen Jahrzehnten sei bewusst geworden, „dass uns der Glaube an Jesus Christus, das Lesen der Heiligen Schrift und das sakramentale Band der Taufe zutiefst miteinander verbinden“, so Kardinal Marx. Die beiden großen Kirchen ständen in der gemeinsamen Verantwortung, „dass durch das Reformationsgedenken die Annäherung, die zwischen unseren Kirchen erreicht wurde, nicht gefährdet wird, ja mehr noch, dass wir unsere Einheit im Glauben sichtbar werden lassen und ihr in einer Weise Ausdruck verleihen, die die Christen in ihrem Glauben bestärkt und die die Menschen, die unseren Kirchen fern stehen, uns als Brüder und Schwestern im Glauben erleben lässt. Unser gemeinsames Zeugnis für Jesus Christus ist heute in unserer Gesellschaft und bei der Suche vieler Zeitgenossen nach Halt und Orientierung von besonderer Dringlichkeit.“

Die EKD bekräftigt in dem Schreiben des Ratsvorsitzenden ihre Einladung an die Deutsche Bischofskonferenz, die Erinnerung an den Thesenanschlag zum Anlass zu nehmen, gemeinsam ein Christusfest zu feiern, das insbesondere durch folgende Ausgestaltungen konkretisiert werden soll: Vom 16. bis 22. Oktober 2016 werden Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD eine ökumenische Pilgerfahrt ins Heilige Land zu den gemeinsamen Quellen des Glaubens unternehmen. Ebenfalls für den Herbst 2016 ist eine gemeinsame Tagung zu den bis dahin abgeschlossenen Überarbeitungen der Heiligen Schrift geplant. Am Vorabend des 2. Fastensonntags 2017 (11. März 2017) wollen beide Kirchen in einem gemeinsamen Versöhnungsgottesdienst in Berlin Buße und Vergebungsbitte verbinden mit Versöhnungsgesten. Evangelische und katholische Gemeinden in ganz Deutschland werden eingeladen, dem Vorbild dieses Gottesdienstes zu folgen. Am 14. September 2017 will die EKD gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz und weiteren Partnern der Ökumene einen „ökumenischen Gottesdienst anlässlich des Festes der Kreuzeserhöhung“ feiern. Im Herbst des Jahres 2017 soll eine gemeinsame Tagung von EKD, Deutscher Bischofskonferenz, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag eine ökumenische Positionsbestimmung der Zukunft von Christen in einer zunehmend säkularen Gesellschaft vornehmen. Ausdrücklich möchten EKD und Deutsche Bischofskonferenz zu einer breiten regionalen Mitwirkung an den Aktivitäten im Jahr 2017 einladen. So etwa an der ökumenischen Ausgestaltung des „Europäischen Stationenweges“, eines Verbund-Projektes von heute bereits 67 Städten in 18 Ländern Europas, die sich gemeinsam auf den Weg in Richtung 2017 gemacht haben.

Hinweis:
Die Briefe sind als pdf-Dateien unter www.dbk.de zum Herunterladen zu finden.

Sommerfest im KUNSTHOF

Friedrichsrode am Sonntag, dem 5.Juli ab 13:00 Uhr


Hoffentlich schönes Wetter lässt am Sonntag viele Menschen den Weg in die Natur finden. Dabei wird sicher auch das Helbetal angesteuert und so liegt es nahe, den Kunsthof in Friedrichsrode zu besuchen. Dieser lädt ab 13:00 Uhr bei freiem Eintritt zum Sommerfest ein. Auf der Bühne des Innenhofes spielen Paul Batto jr, & Ondra Kriz (Slo/CZ). Beide sind in Friedrichsrode keine Unbekannten, begeisterten sie doch bereits zu unterschiedlichen Anlässen im KUNSTHOF und so treffen auch diesmal im Konzert Delta Blues auf Swing und Gospel. Es ist eine Reise durch die Geschichte des Blues und eine Reise durch ganz Europa, die dieses
Ausnahmeduett schon hinter sich hat. Für Kinder ist im Programm das Schminken ebenso angesagt, wie die „Kochshow“ mit Clown Helmi. Auch können alle, die sein Pantomimenprogramm zum KUNSTMARKT verpasst haben, dieses um 15:00 Uhr nochmals erleben.

Im Garten des KUNSTHOFES ist wieder der Grill angeheizt und es gibt Kaffee, selbst gebackenen Kuchen u.a.
Außerdem besteht die Möglichkeit, sich den Kräutergarten und den Ort anzuschauen, oder mit seinen Kindern den neu aufgebauten Spielplatz zu besuchen.

www.kunsthof-friedrichsrode.de

Thüringer Industrie Ende April 2015 im deutschlandweiten Vergleich

Krombholz: Geringfügige Steigerung beim Industrieumsatz – bei Umsatzentwicklung Platz 8

Der Umsatz der Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigen stieg von Januar bis April 2015 (bei gleicher Anzahl an Arbeitstagen) um 0,2 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. In der Summe der neuen Bundesländer und in Deutschland wurde ein Rückgang um 0,3 Prozent bzw. 1,3 Prozent ermittelt. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, belegte Thüringen bei der Umsatzentwicklung im bundesweiten Ländervergleich den 8. Platz.

Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik am 29.06.2015

Bildung gemeinsam gestalten

Nordhausen (pln 120/15). Der Landkreis Nordhausen ist der einzige Landkreis in Thüringen, der sich in der ersten Runde für das neue Programm "Bildung integriert" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beworben hat. "Wir sind zuversichtlich, dass wir eine positive Entscheidung zu unserer Bewerbung aus Berlin bekommen, bislang war die Resonanz gut", so Stefan Nüßle. Der Sozial- und Bildungsdezernent des Landkreises diskutierte jetzt bei der Bundeskonferenz Bildungsmanagement 2015 in einem Podium die Thematik einer attraktiven Bildungslandschaft als Standortfaktor. "Es ist für die zukünftige Entwicklung des Landkreises Nordhausen wichtig, dass wir unsere breit gefächerte Bildungslandschaft erhalten. Denn Bildung ist für viele ein relevantes Kriterium, wenn sie sich entscheiden, wo sie leben und arbeiten wollen", so Stefan Nüßle. "Durch das Programm 'Bildung integriert' bekämen wir die Möglichkeit, unsere Bildungsangebote zu analysieren, um dann auf Grundlade konkreter Daten weitere Verbesserungspotentiale zu erschließen."

Ansatz des neuen Bundesprogramms "Bildung integriert" ist, dass Bildung ein Schlüssel für die Standortsicherung und -attraktivität ist und viele soziale Probleme auf ungelöste Bildungsfragen und ungleiche Bildungschancen zurückzuführen sind. Ziel ist es, ein kommunales Bildungsmanagement als zentrales Steuerungselement aufzubauen. So sollen die unterschiedlichen Bildungsangebote besser aufeinander abgestimmt werden, um die Zielgruppen - von Kindern, über Jugendliche bis Erwachsene bis ins Alter - zu erreichen. Einbezogen werden dabei nicht nur die Bildungsanbieter selbst, sondern beispielsweise auch Behörden wie das Jugendamt, die Wirtschaft oder Träger der Jugend- und Seniorenarbeit.


Das Programm "Bildung integriert" baut auf der Vorgängerinitiative "Lernen vor Ort" auf, bei der Bund 40 Kommunen gefördert hat. Die Ergebnisse daraus sollen nun neun Agenturen in der bundesweiten "Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement" verbreiten. Den Landkreis Nordhausen betreut die Transferagentur für Mitteldeutschland TransMit aus Leipzig. Die Agentur begleitet Kommunen beim Aufbau eines Bildungsmanagements mit dem Ziel, die jeweilige Bildungslandschaft gemeinsam mit den maßgeblichen Akteuren zu koordinieren. In einer Analyse der Bildungslandschaft wird die Datenbasis zusammengetragen, um anschließend durch verbindliche Kooperationen der Bildungsanbieter die vorhandenen Finanzierungsmittel effizient zu nutzen und die Bildungslandschaft entsprechend der jeweiligen Anforderungen vor Ort weiterzuentwickeln. So sollen die Bildungsangebote transparenter dargestellt und die Beratung verbessert werden, um den Zugang zu Bildung zu erleichtern, ungleichen Bildungschancen entgegenzuwirken, lebenslanges Lernen zu fördern und Fachkräfte zu sichern.     

Sonntag, 28. Juni 2015

Zum Vertrauensverlust der Deutschen in ihre Medien

In einer aktuellen Studie im Auftrag der Zeitung „Die Zeit“ kommen die Medien mit ihrer Berichterstattung denkbar schlecht weg. Danach nämlich ist die Beziehung zwischen Lesern und Journalisten angespannt, wenn nicht sogar schon zerrüttet. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es nicht gut um das Verhältnis zwischen Medien-Konsumenten und -Machern bestellt ist. Nur vier von zehn Deutschen haben "sehr großes" oder "großes" Vertrauen vor allem in die Politik-Berichterstattung, so das Ergebnis des Meinungsforschungsinstitut infratest dimap. Tendenz weiter sinkend.

Das Ergebnis ist enttäuschend. Allein schon deshalb, weil doch vor einigen Jahren in dem Buch „Wozu noch Journalismus?“ (sueddeutsche.de) eine ganze Anzahl renommierter JournalistInnen beteuerten, der Qualitätsjournalismus würde durch alle modernen Einflüsse, wie etwa Internet und Bloggerei, keine Einbuße erleiden. Prof. Heribert Prantl (Süddeutsche) schreibt u.a. in der Einführung zu dazu (Auszug): „Mit dem Journalismus ist es so ähnlich wie mit anderen Berufen auch. Es gibt in Deutschland 20 000 Richter; aber es gibt viel, viel mehr Leute, die sich auch täglich ihr Urteil bilden... Es gibt zigtausend examinierte Pädagogen und Erzieher in Deutschland. Aber es gibt viel, viel mehr Leute, Mütter und Väter, die Kinder erziehen, ohne dass sie das studiert haben. Die Leute, die sich ihr Urteil bilden, ohne dass sie Jura studiert haben, machen die Richter nicht überflüssig...Und Leute, die ihre Kinder erziehen, machen Pädagogen nicht überflüssig. So ist es mit dem Journalismus auch. Es gibt in Deutschland zigtausend professionelle Journalisten. Aber es gibt noch viele, viele andere Leute, die auch ganz gut lesen und schreiben können, aber nicht recherchieren, reportieren, kommentieren und pointieren gelernt haben. Wenn es darum geht, vertraut man den Profis.“(Ende des Auszugs).


Und statt dieses Kompetenzanspruchs nun dieser Vertrauensverlust. Das eingeschränkte Vertrauen gegenüber der Medienberichterstattung insgesamt findet sich bei den vier für die Befragung ausgewählten konkreten Themen aus jüngster Zeit wieder: Den bisherigen Berichten zur „Flüchtlingsproblematik im Mittelmeer“ haben nur 48 Prozent der Befragten vertraut, den Berichten zu den „Protesten des islam-kritischen Bündnisses PEGIDA in Dresden“ nur 40 Prozent. Noch kritischer werden die Medienbeiträge zur „Schuldenkrise in Griechenland“ (35 Prozent Vertrauen) und zum „Ukraine-Konflikt zwischen Russland und westlichen Ländern“ (30 Prozent) eingeschätzt. Unter den Medienskeptikern besteht laut Zeit-Studie der Vorwurf, dass die Medien vor allem bewusst Fehlinformationen verbreiten und manipulieren würden (27 Prozent), 20 Prozent finden die Berichterstattung einseitig und 15 Prozent erkennen handwerkliche Fehlleistungen wie schlechte Recherche. Auch gibt es Zweifel, was die Unabhängigkeit der Medien angeht, so die Studie. Besorgt seien hier rund zehn Prozent.

Und dazu passt – meine ich – dass Millionen Deutsche Fernsehmoderatoren täglich bei der Arbeit zuschauen . Doch Respekt vor dem Job der TV-Unterhalter haben die Zuschauer offenbar keinen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Allensbach-Studie über das Ansehen der einzelnen Berufsgruppen. Während Ärzte einen Top-Wert von 76 Prozent erreichen, belegen die Fernsehmoderatoren (drei Prozent) zusammen mit Bankern den letzten Platz im Ranking. Die Journalisten bewegen sich im unterem Mittelfeld. Auch dort mit weiter abnehmender Tendenz.

Samstag, 27. Juni 2015

. . . und immer wieder Griechenland

Da hatte ich mir doch erst am Donnerstag wieder einmal vorgenommen, über Themen zu schreiben, die mir in den Medien angeboten werden und mir durch den Kopf gehen. Auch wenn es nur kurz gefasste Überlegungen sind. Und schon stolpere ich über ein Problemthema, das seit vielen Monaten täglich durch die Medien geht: Griechenland. Ich könnte es kurz fassen: Die „Welt“ meldete am Freitag u.a.: „Merkel erklärt Samstag zum Tag der Entscheidung“ (Auszug): „Nach erneuten Verhandlungen bis in die Nacht tritt die Kanzlerin in Brüssel vor die Presse. Sie macht klar, dass Samstag der Tag der Entscheidung im Schuldenstreit sein soll. Ein indirektes Ultimatum.“ (Ende des Auszugs). Kurz darauf lese ich in der „Süddeutschen“ (Auszug): „Die Kreditgeber hatten eine Verlängerung des derzeit laufenden Hilfsprogramms bis November ins Spiel gebracht. Doch Athen lehnte das Angebot am Freitagabend ab.“ (Ende des Auszugs). In dieser oder ähnlicher Weise geht das nun seit vielen Monaten.
Ich will das hier nicht weiter erörtern, mir fällt nur unwillkürlich der G7-Gipfel zu Beginn des Monats auf Schloss Elmau ein. Im Ergebnis berichtete die „Deutsche Welle“ (Auszug): „Die Probleme der Welt auf 21 Seiten: So lang ist die Abschlusserklärung des Treffens der sieben großen westlichen Industrienationen. Die Themenpalette reicht von der Lage der Weltwirtschaft über die Entwicklungszusammenarbeit und den Kampf gegen den internationalen Terrorismus; von der Ukraine-Krise bis hin zum Klimawandel. Hier konnte die Gastgeberin Angela Merkel ihren Gästen ein klares Bekenntnis zum sogenannten Zwei-Grad-Ziel abringen.“ (Ende des Auszugs). 26 Stunden reichten nach diesem Bericht, um beinahe alle Probleme dieser Welt zu erörtern und zu einer Abschlusserklärung zu kommen.

Ich stelle diesen weltweit bedeutungsvollen Vorgang das EU-Problem Griechenland gegenüber, bei dem es seit vielen Monaten keine Einigung gibt. Und sich trotz des „indirekten Ultimatums“ der Bundeskanzlerin keine Lösung abzeichnet. Im Verhältnis zu dem G7-Treffen mutet mich das Griechenland-“Gezerre“ geradezu grotesk an. Ich glaube zwar, die Problematik nach den Medienberichten zu kennen, aber ebenso glaube ich danach, dass Griechenland am längeren Hebel sitzt und die EU samt IWF nur weiter verlieren kann, wenn sie dieses Gezerre nicht endlich beendet. 

Die Löhne in Deutschland steigen weiter – aber auch die Ungleichheit wächst

Hohe Beschäftigung und stabiles Wachstum: Deutschland geht es wirtschaftlich gut. Dazu beigetragen hat auch die Lohnzurückhaltung im vergangenen Jahrzehnt. Nun findet eine Trendumkehr statt: Die Löhne steigen. Doch die ungleiche Verteilung der Lohnzuwächse erhöht die soziale Ungleichheit. Gesucht sind neue Konzepte für inklusives Wachstum.

Gütersloh, 25. Juni 2015. Die Lohneinkommen der Beschäftigten in Deutschland werden bis 2020 steigen. Allerdings wird gleichzeitig die Lohnungleichheit zunehmen. Geringverdiener, Sozialberufe, Dienstleister und Haushalte mit Kindern profitieren unterdurchschnittlich. An dieser Entwicklung ändert auch das aktuelle staatliche Umverteilungssystem nichts. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der Prognos AG.

Steigende Löhne treiben das durchschnittliche verfügbare Jahreseinkommen für einen Beschäftigten im Jahr 2020 gegenüber 2012 inflationsbereinigt um 2.200 Euro nach oben. Zu dieser Prognose kommen die Wirtschaftswissenschaftler in einer aufwändigen Simulationsberechnung künftiger Arbeitseinkommen auf der Grundlage von Vorausschätzungen zu Wirtschafts-, Produktivitäts- und Lohnentwicklungen in Deutschland und einer Analyse der aktuellen Ausgangslage. So wird sich das jährlich verfügbare Einkommen der Beschäftigten, deren Verdienst im oberen Fünftel liegt, im Durchschnitt um real 5.300 Euro erhöhen. Die unteren 20 Prozent können nur mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 750 Euro rechnen. 2012 lag das durchschnittliche Einkommen nach Steuern und Transfers im oberen Fünftel bei 54.700 Euro, im unteren Fünftel bei 7.200 Euro. Die steigenden Löhne führen der Studie nach bis 2020 zu einem Anstieg bei den Top-20-Prozent auf 60.000 Euro beziehungsweise der unteren 20 Prozent auf 7.950 Euro.

Demographie und Fachkräftebedarf treiben die Löhne

Ganz neu ist das Ende der Lohnzurückhaltung nicht, denn schon seit 2010 werden Wachstumsgewinne wieder stärker an die Arbeitnehmer weitergegeben. Die Studie geht davon aus, dass dieser Trend auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Ursachen sind der demographische Wandel und der Fachkräftemangel, die höhere Lohnabschlüsse begünstigen. Dies treibt die Löhne allerdings nicht in allen Wirtschaftszweigen gleichermaßen, denn entscheidend für die konkrete Lohnentwicklung sind die jeweiligen Produktivitätszuwächse. Und die fallen von Branche zu Branche unterschiedlich aus.

Deshalb weichen auch die zu erwartenden Lohnzuwächse in den einzelnen Branchen zum Teil erheblich voneinander ab. So wird das durchschnittliche verfügbare Jahreseinkommen pro Beschäftigtem im Gesundheits- und Sozialwesen im Jahr 2020 lediglich 1.050 Euro höher sein als 2012. Die Beschäftigten in der chemischen und pharmazeutischen Industrie hingegen können in diesem Zeitraum von einem Anstieg um 6.200 Euro ausgehen.

Trend benachteiligt Familien mit Kindern

Überdurchschnittlich steigen werden die verfügbaren Haushaltseinkommen in kinderlosen Haushalten: Ein-Personen-Haushalte werden im Schnitt 2.000 Euro im Jahr mehr zur Verfügung haben als noch 2012, Paare ohne Kinder sogar 2.100 Euro. Paare mit Kindern können dagegen nur einen Zuwachs von 1.650 Euro im verfügbaren Haushaltseinkommen erwarten, Alleinerziehende von lediglich 1.300 Euro. Eine der Ursachen ist, dass Alleinerziehende häufig im Einzelhandel und Gesundheits- beziehungsweise Sozialwesen beschäftigt sind – Branchen mit langsamer wachsenden Löhnen. Bei den fünf Branchen mit den höchsten Produktivitätszuwächsen handelt es sich ausschließlich um Sektoren aus dem verarbeitenden Gewerbe. Die Branchen mit den geringsten prozentualen Produktivitätsanstiegen sind überwiegend im Dienstleistungssektor angesiedelt.

Die Bertelsmann Stiftung sieht in ihrer aktuellen Analyse frühere Studien bestätigt, nach denen sich der Trend zu wachsender Lohnungleichheit in Deutschland auch während der kommenden Jahre fortsetzen wird. Wie der Blick auf die verfügbaren Jahreseinkommen zeigt, wird diese Entwicklung auch durch das aktuelle System staatlicher Umverteilung in Deutschland nicht aufgehalten. Benachteiligt sind Geringverdiener, Sozial- und Dienstleistungsberufe und Haushalte mit Kindern.

"Diese Entwicklung ist bedenklich, denn wachsende Ungleichheit beeinträchtigt die Zukunftschancen sowohl der Menschen als auch unserer Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes", sagt Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. Die große Herausforderung der kommenden Jahre für Politik, Sozialpartner und die gesamte Gesellschaft sei es deshalb, Wege für ein inklusives Wachstum zu finden und die steigende Ungleichheit zu bremsen oder sogar zu verringern. "Deutschland braucht Wachstum und muss international wettbewerbsfähig sein. Aber gleichzeitig dürfen nicht ganze Einkommensgruppen immer weiter abgehängt werden", sagt De Geus.

Zusatzinformationen

Die vorliegende Studie verbindet das makroökonomische Modell VIEW der Prognos AG mit einem mikroökonomischen Modell des deutschen Steuer- und Transfersystems der Prognos AG sowie Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Statistischen Bundesamtes. Auf dieser Basis wird die wahrscheinliche Lohneinkommensentwicklung in Deutschland für Branchen bis 2020 berechnet und daraus bei Konstanz aller anderen Einkommensarten das verfügbare Einkommen unterschiedlicher Haushaltstypen und Einkommensgruppen abgeleitet. Zusätzlich wurden Varianten berechnet, in denen die Lohnentwicklung gegenüber dieser Basisberechnung nach oben oder unten abweicht. Auch für diese beiden Szenarien kommen die Wirtschaftswissenschaftler zu ähnlichen Schlüssen: Die Ungleichheit wird sich verstärken, und dieselben Branchen, Haushaltstypen und Einkommensgruppen sind benachteiligt.

Maria Droop Pressestelle, Bertelsmann Stiftung

Mitteilung des idw – wissenschaftlichen Dienstes am 25.06.2015

Freitag, 26. Juni 2015

Erneut große Nachfrage nach dem Meister-BAföG

Statistisches Bundesamtes legt neue Zahlen vor / Wanka: "Wir werden das Meister-BAföG durch die geplante Novelle stärken"
Im vergangenen Jahr erhielten rund 172.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Fortbildungen Leistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG). Dies geht aus Zahlen zum so genannten "Meister-BAföG" hervor, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. Gegenüber 2013 stieg die Zahl der Geförderten um 0,2 Prozent. Das hohe Niveau des Vorjahres wurde damit zum siebten Mal in Folge übertroffen.
"Um diesen Aufwärtstrend zu sichern , werde ich bei der geplanten AFBG-Novelle mit einem Bündel von Leistungsverbesserungen, modernisierten Strukturen und einer Erweiterung des Kreises der Geförderten einen klaren Impuls setzen, um das Meister-BAföG zu stärken. Unsere Gesellschaft braucht dringend Industriemeister, Handwerksmeister und Fachwirte sowie Fach- und Führungskräfte in den Sozial- und Pflegeberufen", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.
Handlungsbedarf sieht Wanka bei dem unveränderten Frauenanteil an den Geförderten. Dieser liegt bei unter einem Drittel und ist 2014 gegenüber 2013 leicht um 0,7 Prozent zurückgegangen. "Daher werde ich bei der Novelle ein besonderes Augenmerk auf die Vereinbarkeit von Familie und Aufstiegsfortbildung legen. Hierzu gehört für mich zum Beispiel, dass Menschen, die Teilzeitfortbildungen machen, sich ihren Unterricht flexibler einteilen können. Darüber hinaus setzte ich eine klare Priorität für  bessere Leistungen bei familien- und kinderbezogenen Förderelementen. Aber auch die Wirtschaft ist gefordert, Arbeitsumfelder und Karriereperspektiven konsequent familienfreundlich auszugestalten", sagte Wanka.
Laut Bundesstatistik haben sich 2014 56 Prozent der Geförderten in Teilzeit und 44 Prozent in Vollzeit fortgebildet. Das Fördervolumen ist im gleichen Zeitraum um rund 2 Prozent auf 587 Millionen Euro gestiegen.

Das "Meister-BAföG" unterstützt seit 1996 die Erweiterung und den Ausbau beruflicher Qualifizierung, stärkt die Fortbildungsmotivation des Fachkräftenachwuchses und bietet für potentielle Existenzgründer einen Anreiz, nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Mitteilung des BMBF am 26.06.2015

FH: Weichen gestellt

Nordhausen (FHPN) Untersuchungen zur effektiven Sammlung von Elektrokleingeräten – Die Weichen sind gestellt!

Am 23. Juni trafen sich Hochschulvertreter aus Magdeburg und Nordhausen mit Partnern verschiedener Nordhäuser Institutionen. Ziel dieses Projekttreffens war die Weichenstellung für Untersuchungen im Landkreis Nordhausen zur verbesserten Erfassung von Elektrokleingeräten. Diese Abfälle enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe wie z. B. Seltene Erden, die in Zukunft speziell für die
Hightech-Industrie von entscheidender Bedeutung sind. Da viele dieser Wertstoffe aktuell verloren gehen, muss in Zukunft deutlich besser recycelt werden.
Neben rein technischen Herausforderungen spielen psychologische Aspekte für das Recycling eine wichtige Rolle. Allen voran steht die Frage, wie es Bürgern leicht gemacht werden kann, ihre alten Elektrogeräte richtig zu „entsorgen“. Aus diesem Grund kooperiert die Hochschule Nordhausen im Rahmen des Forschungsprojektes „Recycling 2.0 – Die Wertstoffwende - Forum“ mit Umweltpsychologen um Prof. Dr. Florian Kaiser des Institutes für Psychologie IPSY der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Zur Realisierung der anstehenden Untersuchungen im Landkreis Nordhausen konnten am Standort vorhandenes Know-how sowie eine bereits bestehende Infrastruktur genutzt werden. So konnte man bei der Auswahl der Testgebiete auf die Expertise der Stadtplanerin Beate Meißner von der Stadtverwaltung Nordhausen zugreifen. Die Sammlung der Elektroaltgeräte unterstützt Thomas Mund von den Südharzwerken Nordhausen. Karsten Sochurek von den Nordthüringer Werkstätten, die sich mit dem Recycling von Elektroaltgeräten beschäftigen, fungierte als weiterer Berater für das Nordhäuser Team um Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz aus dem Studiengang Umwelt- und Recyclingtechnik.
Nach Vorstellung des nach einheitlicher Meinung sehr guten Arbeitsstandes waren für das Projekttreffen alle Voraussetzungen erfüllt, wichtige Entscheidungen für die noch in diesem Herbst beginnenden Untersuchungen zu treffen. Somit standen bereits nach verhältnismäßig kurzer Diskussion die Testgebiete sowie der Zeitplan fest; die nächsten Schritte wurden geplant. Details dazu können an dieser Stelle nicht genannt werden, da dies die Ziele der Untersuchungen beeinflussen könnte.


Bilder:
1: Festlegung der Auswahlgebiete
2: Diskussionsrunde des Projekttreffens


(Fotos: Hochschule Nordhausen)

Kooperation Kommunale Unternehmen und Freie Träger:

 „Wir betreten Neuland“. Bis Mitte August sollen die Verträge unter Dach und Fach sein

Nordhausen (psv) Bis Mitte August sollen die Kooperationsverträge zwischen den kommunalen Unternehmen und den freien Trägern der der Sport-, Kultur- Jugend- und Sozialarbeit geschlossen sein. Das ist
das Ergebnis eines  Treffens, zu dem am Donnerstag-Nachmittag Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh die Geschäftsführer der Kommunalen Unternehmen und der freien Träger eingeladen hatte. 

Schon in  den kommenden zwei Wochen sollen zum einen die Träger ihre Kooperationsvorschläge melden, zum anderen sollen die kommunalen Gesellschaften ihre Anforderungen konkretisieren. Danach soll geprüft  werden, welche Profile am besten zueinander passen.

Dr: Zeh sagte zur Begrüßung, „Mit dem Kooperationsmodell gehen wir  - vorerst für dieses Jahr  - einen kreativen Weg, betreten Neuland. Man muss klar sagen: Selbsttäuschungen helfen nicht mehr. Vertröstungen nach der Gefühlslage `Irgendwie geht´s immer weiter` helfen auch niemandem mehr. In der Stadtkasse ist deutlich weniger Geld. Die Ausgaben steigen. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass es Konsens war bei den Geschäftsführern der kommunalen Unternehmen, dass nicht nur die Leistungen der Kommunalen Betriebe der Daseinsfürsorge dienen, sondern auch die Angebote der Vereine“, so der Oberbürgermeister. „Dass die Unternehmen jetzt konkret Verantwortung übernehmen wollen, ist ein sehr gutes Zeichen. Damit kann man den Trägern im ersten Schritt für dieses Jahr Planungssicherheit geben. Zumindest für den städtischen freiwillig gezahlten Anteil an der Finanzierung.“

Die Moderatorin des Treffens, Stadtratsvorsitzende Inge Klaan, sagte, dass das Kooperationsmodell „Modellcharakter auch für die privaten Unternehmen haben sollte. Die städtischen Unternehmen sind jetzt Vorreiter. Das Projekt sollte schnell auf die Privatwirtschaft ausgedehnt werden. Die Vertreter der freien Träger, also der Sozialwirtschaft,  sind durch ihre Nähe zu den jungen Menschen die Experten auch mit Blick auf die berufliche Entwicklung. Sie kennen die Wünsche und Vorlieben der jungen Leute, können
Entwicklungslinien und Trends antizipieren. Auf der anderen Seite steht die Privatwirtschaft. Sie ist zunehmend auf der Suche nach geeignetem Nachwuchs. Dort muss man verzahnen. Deshalb wäre die freie Wirtschaft gut beraten, sich im Sozialbereich zu engagieren. Geht es in diesem Jahr um die Bestandssicherung der Vereine und Verbände, so muss im nächsten Schritt die langfristige Kooperation auf den Weg gebracht werden.“

„Wir fühlen uns in hohem Maße in der Verantwortung. Dieser haben wir uns schon in der Vergangenheit gestellt“, sagte Stadtwerke – Geschäftsführer Olaf Salomon. „Wir wollen keine Schecks ausstellen. Wir wollen von den Fertigkeiten der Träger profitieren. Das beginnt beim der Unterstützung bei Hilfe bei der Nachwuchsgewinnung und kann beim Marketing, zum Beispiel durch die Jugendkunstschule – enden. Doch selbst, wenn aus dem Profil des einen oder anderen Trägers keine übermäßige Gegenleistung zu erwarten ist, werden wir von der Kooperation durch die engere Vernetzung profitieren. Es ist unsere gemeinsame Stadt. Und ob Träger oder Unternehmen: Wir wollen Verantwortung übernehmen und Nordhausen gestalten. Gemeinsam.“

Das wollte auch Frank Tuschy betont haben, vom Kinder-Kirchenlanden: „Selbst, wenn man nicht unbedingt eine Gegenleistung abholen kann – soziale Arbeit ist ein Wert an sich, den man  schätzen sollte.“

<b>Bild 1: Die Geschäftsführer der kommunalen Unternehmen,  2.v.r.: Olaf Salomon, Geschäftsführer der Stadtwerke Holding, trafen sich auf Einladung von Dr. Zeh mit den Freien Trägern. Stadtratsvorsitzende Inge Klaan moderierte das Treffen.

Bild 2: Die Vertreter der Freien Träger und Vereine.


Fotos: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen.