Donnerstag, 22. Dezember 2011

Bürgerstiftung und Förderverein „Park Hohenrode“ e.V.

In Zeiten der Stille ereignet sich viel
in uns.
G. Ludwig

Nordhausen, d. 20.12.2011

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder unseres Fördervereins und unserer Bürgerstiftung.

Das auch für Förderverein und Bürgerstiftung ereignisreiche Jahr 2011 neigt sich dem Ende zu. Das Weihnachtsfest, die Weihnachtsfeiertage und Silvesterfeiern stehen kurz bevor. Die Gedanken schweifen zurück: Viel haben wir dank Ihrer Treue, Ihres Engagements und Ihrer Mithilfe in unserem Villenpark erreicht. Aber Weihnachten steht vor der Tür und aus diesem Grunde wünschen wir Ihnen vor allem eine gesegnete, besinnliche Weihnachtszeit und noch wichtiger ein gesundes neues Jahr 2012. Haben Sie Derank und bleiben Sie unserem gemeinsamen Vorhaben treu, denn das große Projekt lebt von Ihrer Freude und Bereitschaft dabei zu sein und mitzugestalten.

Dem Wunsch einiger Vereinsmitglieder folgend, die einmal etwas genauer informiert sein wollten,
möchten wir Ihnen anschließend an unsere Weihnachtsgrüße gern über unsere Aktivitäten im Jahr 2011 berichten.

Das Jahr 2011 war geprägt von dem Fortbestehen der Vereinsarbeit mit unseren traditionellen Veranstaltungen und Festen. Im Frühjahr begann es mit der „Woche im Park“. Die Herkulesstaude sollte im Keim erstickt werden. Nicht eine einzige Pflanze hat es bis zum Blühen und Aussamen geschafft. Aber wir wissen ja, der Samen ruht 10 Jahre keimfähig in der Erde und wird uns jedes Jahr aufs neue herausfordern. Dieser Herausforderung werden wir uns gemeinsam mit Schülern, Studenten und Bürgern weiterhin stellen.

Seit Juni 2011 sind wir anerkannte Einsatzstelle für fünf Bürgerarbeiter zu je 30 Wochenstunden. Lediglich die Personalkosten werden vom Arbeitsamt getragen. Fachliche Anleitung, Versicherungen , Weiterbildung, Arbeitsbekleidung, Werkzeug, Technik etc. ist alles vom Verein zu finanzieren. Andererseits wären wir ohne die Bürgerarbeiter in der Phase der Wiederherstellung in diesem großen Park mit all seinen Aufgaben als Verein überfordert.

Das Fällen und Aufarbeiten der Bäume zur Verkehrssicherung und Wiederherstellung des Siesmayer-Grundkonzeptes geschieht ausschließlich im engsten Zusammenwirken mit dem Landesdenkmalamt in Erfurt. Einerseits für den Park durch Herrn Dr. Martin Baumann und im Gebäudebereich durch Herrn Dr. Thomas Nitz. Neben Dr. Baumann ist es die Siesmayerexpertin Frau Barbara Vogt, Frankfurt/Main die mit ihrer wissenschaftlichen Begleitung und Anleitung für die geforderte Qualität der Wiederherstellung des Parks sorgt.

Stammtische wie der „Parkstammtisch“ unter der Leitung von Herrn Jochen Einenckel, der Gebäudestammtisch unter Leitung von Herrn Sven Liss und der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit , mitverantwortet von Herrn Dr. Friedrich Kray, sorgen dafür , dass die Arbeit auf viele Schultern verteilt wird.
Im Park geht es auch bedingt durch die Gewährung von Fördermitteln des Landes Thüringen gut voran. Für die Villa ist ein erster größerer Fördermittelantrag gestellt. Der bei solchen Anträgen notwendige Eigenanteil wurde der Bürgerstiftung durch eine namhafte Zustiftung durch Herrn Thomas Krafft aus München zuteil. Ob unser Förderantrag bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erfolgreich sein wird, erfahren wir frühestens im März.2012. An allen Gebäuden wurden dringende Sicherungsmaßnahmen im wesentlichen mit Spendenmitteln ausgeführt.

Ebenfalls mit Spendenmitteln wird zurzeit das „Lese-Cafe“ im Kutscherhaus hergerichtet.
Dank des überdurchschnittlichen Einsatzes von Studenten der Hochschule Nordhausen und einigen anderen Vereinsmitgliedern ist es tatsächlich gelungen, das Hauptdach des Kutscherhauses von der alten Deckung zu befreien. Die Entsorgung in Höhe von 2.500 Euro wurde wiederum durch eine Spende möglich. Die Reparatur der alten Treppe zum Kutscherhaus und die handwerklichen Tätigkeiten im Cafe wurden durch die Mitarbeit von Vereinsmitgliedern und durch Unterstützung der Kreishandwerkerschaft möglich.

In allen Fachbereichen können wir auf kompetente Mitglieder unseres Vereins zurückgreifen, die dem Vorstand durch Rat und Tat zur Seite stehen und darauf achten, dass die erforderlichen Bedingungen des Denkmalschutzes eingehalten werden.

Das Lesecafe, einen Namen suchen wir noch , wird spätestens im Frühjahr 2012 zum „ Brückenfest“ , wenn wir dieses Jahr den 100. Geburtstag unserer „Verlobungsbrücke“ feiern, eingeweiht. Mit diesem kleinen Cafe hätten wir einen ersten Ort im Gelände für Zusammenkünfte und intime Veranstaltungen. Wie schnell wir es eröffnen können, hängt natürlich von der Spendenbereitschaft einschließlichvon Sachspenden für Cafe- und Kücheneinrichtung ab.

Immer wieder werden wir nach der zukünftigen Nutzungskonzeption gefragt: Es gibt bereits erste schriftliche Entwürfe, die aber angepasst an die Standards der aktuellen Förderung im Land , im Bund und der EU noch weiter ausgebaut werden müssen.
Soviel können wir zur Grobplanung sagen:
Das Kutscherhaus wird Zentrum naturwissenschaftlich, sozialer Integrationsarbeit im europäischem Maßstab werden. Die Villa wird als Kongress- und Seminarzentrum mit Teilfunktionen für anspruchsvolle Präsentationen, Familien-, Vereins- und Unternehmensfeiern, Hochzeitshaus, Gästehaus der Hochschule genutzt werden können. Die wundervollen Gewölbekeller lassen sich vielseitig in ein Gesamtkonzept einordnen.

Entscheidend aber wird die Grundorientierung sein. Das Nutzungskonzept für den Villenpark Hohenrode muss Modellcharakter haben. Es muss den Kriterien der Nachhaltigkeit und den Ansprüchen des Denkmalschutzes für Gebäude und den Park entsprechen. Ein ehrgeiziges integriertes Energiekonzept wird sich dann in das Nordhäuser Klimaschutzprogramm einordnen.

Der Park Hohenrode wird darüber hinaus als sog. „Trittstein“ die Verbindung von den Thüringer Parks zu den Gartenträumen in Sachsen-Anhalt als Gründerzeitpark von nationaler Bedeutung einen gewichtigen Platz einnehmen.

Die Villa bewährte sich in diesem Jahr bereits zweimal als Ort für ausgesuchte musikalische Veranstaltungen: Einmal das Jazzkonzert am 29.Mai und beim Benefizkonzert am 10.September zum Denkmaltag. Die Villa wird, wenn Regen und Schnee das Arbeiten im Park unmöglich machen, nach und nach vom Dach bis in den Keller von altem Ballast befreit werden. Zahlreiche Container wurden bereits abgefahren, der Inhalt fein säuberlich getrennt, um die Entsorgungskosten preiswert zu gestalten.
Auch die alte Scheune und die Reste der Gärtnerei, beide gehören zum denkmalgeschützten Ensemble des Villenparks, wurden entmüllt, von Überwucherungen befreit und so wieder sichtbar gemacht.
Die Beschilderung der Bäume wird in einem ersten Schritt durch laminierte selbstgefertigte Schilder vorgenommen. So können dendrologisch Interessierte schon einmal ihren Wissensdurst stillen und unsere Parkführer und auch Lehrer haben bei ihren Führungen eine erste Hilfestellung.
So schön der Herbst im lichtdurchfluteten Park auch war, der Winter bringt neue Probleme. Die Wildscheine, unsere ungebetenen Gäste, suchen nach Früchten und buddeln eifrig im Park. Die Jagdbehörde hilft uns beim Vertreiben der Störenfriede.

Ihnen allen nochmals geruhsame Feiertage wünschend hoffen wir auf ein gesundes Wiedersehen zu unserer Jahreshauptversammlung am 2. Februar 2012 in der Kreissparkasse. Eine Einladung folgt im Januar.

Gisela Hartmann Dr. Friedrich Kray Wolfgang Asche
Vorsitzende stellv. Vorsitzender Schatzmeiser

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