Nachdem ich ja schon wiederholt einräumte, dass meine Interessen – gemessen am Gesamtangebot der Medien – recht begrenzt sind, sind sie doch so umfangreich, dass die Programme, oder auch Themen, die allein schon in den Zeitungen angeboten werden,meine Zeit vollauf ausfüllen. Nachdem ich ja nicht nur unterhalten werden möchte, sondern das Gesehene oder Gehörte auch geistig verarbeiten möchte.
Tatsächlich aber gibt es da auch Programme, die ich gern anschaue und „nur“ unterhaltsam sind und mir keinen Anlass zu tieferem Nachdenken geben. Dazu gehören zum Beispiel Märchenfilme, wenn sie zu Zeiten besinnlicher Feier- oder Festtage angeboten werden. Wie gerade in den vergangenen Weihnachtstagen. In denen ja allein schon von den öffentlich-rechtlichen Sendern eine ganze Anzahl angeboten wurden.
Da setze ich an erste Stelle den sicher hierzulande bestens bekannten tschechisch-ostdeutschen Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, der ja längst zum festen Programm des öffentlich-rechtlichen Repertoires zur Weihnachtszeit gehört. Es erübrigt sich deshalb sicher, auf diesen Film, der ja inzwischen Kultstatus erlangt hat, näher einzugehen. Und wer die Geschichten um diesen Film doch noch nicht kennen sollte, findet „die wirkliche Wahrheit“ darüber im „Tagesspiegel“ vom 23.12.11. (Es gibt ja einige Neuinszenierungen, von denen aber meines Erachtens keine auch nur annähernd diese ursprüngliche Fassung erreicht.)
3HfA (so die Fanbezeichnung für diesen Film) wurde also an Heiligabend mittags im WDR gesendet. Ich bedauerte, zu dieser Zeit gehindert gewesen zu sein. Und sah es als Glücksfall an, beim Durchklicken am 1.Weihnachtsfeiertag zeitig früh im BR auf 3HfA zu stoßen (mein Programmheft gibt für diese frühen Zeiten noch nichts her). Damit nicht genug, wiederholte sich dieser „Glücksfall“ an diesem Morgen noch zwei Mal, immer im öffentlich rechtlichen Fernsehen. Ich hätte natürlich abschalten können, aber das Unterhaltungsbedürfnis war einfach stärker. Mir blieb die Feststellung, dass die eine oder andere Fassung gekürzt war. Und mir kam dann doch die Überlegung, ob diese Häufung eines Films – er mag noch so gut und unterhaltsam sein – im öffentlich-rechtlichen Senderpakt nötig ist (und das ist kein Einzelfall).
Spätestens da erinnerte ich mich an die Forderung des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, gleichzeitig Chef der Medienkommission der Länder, die Sender sollten ihr Angebot ausdünnen und Digitalkanäle abschaffen. Was sowohl strategisch, als auch ökonomisch vernünftig sei. Beck ist seit Jahren maßgeblich beteiligt an einer sinnvollen (ordnungspolitischen) Gestaltung der öffentlich-rechtlichen Sender, die ja sämtlich durch Gebühren finanziert werden. Geht es nach Kurt Beck, sollen ARD und ZDF auf eigene digitale Info- und Kulturkanäle verzichten. Es müsste ja auch nicht sein, dass sich bei überregionalen Veranstaltungen Kamerateams und Reporter verschiedener Länderanstalten, die allesamt zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen gehören, quasi „auf die Füße treten“. Ob es je dazu kommen wird, bleibt abzuwarten. Und ist zu bezweifeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen