Eigentlich habe ich zeitlebens Berichte von den unterschiedlichsten Veranstaltungen, Exkusionen, Menschen und Ereignissen geschrieben, die von mehr oder weniger großem Interesse für die Öffentlichkeit gewesen sein könnten. Jedenfalls zur Kenntnis angeboten wurden.
Inzwischen ist mein Aktionsradius durch Alter und gesundheitliche Verfassung recht klein geworden. Kannte ich zu meinen „besten Zeiten“ oft nicht einmal meine eigenen, und schon gar keine Landesgrenzen (um nicht noch sehr viel weiter gesteckte Länder zu erwähnen), bedauere ich heute, nicht einmal mehr an Veranstaltungen in Sondershausen, Bad Frankenhausen (etwa dem Schloss oder der Bundeswehr)oder Erfurt teilnehmen zu können. (Mein Clinch mit dem grünen Star und dessen Folgen ist einer der Gründe.) Und diese Bescheidung fällt mir mitunter noch immer nicht ganz leicht.
Und schon diese letzte Bemerkung lässt mich überlegen, wen das denn interessieren könnte, oder auch wen das denn etwas angeht? Ich habe ein Blogseite eingerichtet bekommen – wofür ich dankbar bin - nur bin ich noch immer unschlüssig, wie ich diese Blogs gestalte. Umso mehr, als ich (siehe Bemerkung zuvor) nicht erkennen kann, wer an meinem Befinden, meinen Interessen und Überlegungen Interesse haben könnte. Und wem das letztlich etwas angeht?
Ich vermute, dass auch Google, über den diese Seite läuft (oder wie man das nennt) keine rechte Freude an mir hat, weil mich dieses System von Zeit zu Zeit in ziemlich dringender Weise animiert, ein Konto zu errichten und bei irgendetwas Mitglied zu werden. Es widerstrebt mir schon, mich näher mit diesen Anregungen zu befassen, weil ich in Ruhe gelassen werden möchte.
Dazu mögen die Diskussionen um Facebook beitragen. Mit dessen Ansinnen, seine ganze Perönlichkeit, alle seine Interessen und Aktivitäten, kurz sein ganzes Leben darin zu offenbaren, Freunde zu finden und sich mit ihnen auszutauschen. Was mich wieder zu der Überlegung veranlasst, was eigentlich „Freunde“ im Sinne von Facebook sind? Aber offenbar kommt Zuckerberg damit dem Mitteilungsbedürfnis der Menschen entgegen, sonst könnte es ja wohl nicht sein, dass mehr als 20 Millionen Deutsche Mitglied bei Facebook sind um all ihr Tun und Lassen preiszugeben. Ein Bedürfnis, das ich nicht begreife. Und ja wohl schon dort und dann beginnt, wo Leuten auf der Straße, oder Sportlern bei Wettkämpfen, ein Mikrofon vorgehalten wird. Sofort beginnen sie zu plappern, auch wenn es der größte Nonsens ist. Zu den Rückblicken an diesem Jahresende gehören ja auch (demzufolge) die merkwürdigsten Aussagen (Sport-Sprüche) des Jahres, die in der FAZ nachzulesen sind.
Wenn ich hier also abschließend festhalte, dass es mir die ganzen Feiertage über besch...ging, und auch mein Hausarzt nur vermuten konnte, dass ich mir ein Virus eingehandelt habe, dann nur zu meiner eigenen späteren Erinnerung. Für das kommende Jahr jedenfalls habe ich mir einiges an journalistischem Engagement vorgenommen. Mal sehen, was daraus wird.
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