Nordhausen (psv) „Geben Sie immer schön Obacht!“, sagte ein Nordhäuser gestern Abend im Nordhäuser Museum “Tabakspeicher“ zu den Mitgliedern des neu gegründeten Denkmalbeirats der Stadt. Oberbürgermeisterin Barbara Rinke hatte gestern die 14 Mitglieder dieses Gremiums berufen.
Nach dem Ende der „8-jährigen guten Arbeit“ des gemeinsamen Denkmalbeirates von Stadt und Landkreisund verschiedenen neuen Anläufen zur Wieder-Gründung und einer Zusammenlegung mit dem Sanierungsbeirat „ist es heute endlich so weit, dass ein eigenständiger Beirat seine Arbeit aufnimmt, mit Menschen, die zum einen fachlich dafür qualifiziert sind, die aber zum anderen auch ein Herz für unsere Stadt und deren Geschichte haben“. Gerade in jüngerer Vergangenheit habe es beim Denkmalschutz oft „Aufregung gegeben – und manchmal auch zu Recht wie beim Abriss des Kornspeichers oder des alten Hauses in der Kranichstraße“, vor allem bei Abrissen oder tief reichenden Veränderungen in der Altstadt.
Der Beirat habe in Kooperation mit der Unteren Denkmalschutzbehörde eine Art Seismographenfunktion, auch, weil seine Mitglieder aus allen gesellschaftlichen Bereichen kämen, es eine personelle Verbindung in den Stadtrat gebe, zu den Kirchen sowie in die Wirtschaft und Handwerkerschaft. Aufgaben des Beirats sei es laut Satzung, Stellung zu beziehen zu städtebauliche Planungen und vor Baumaßnahmen, die den Abbruch eines Kulturdenkmals erfordern, erhebliche Eingriffe in die Originalsubstanz eines Kulturdenkmals darstellen, oder die Erdarbeiten erfordern, die in besonderem Maße archäologische Belange berühren und starke Veränderungen im Erscheinungsbild der geschützten Altstadt oder eines bedeutenden Kulturdenkmals erwarten lassen. Angehört werden muss der Beirat vor Baumaßnahmen, die den Abbruch-, erhebliche Eingriffe in die Originalsubstanz-, bzw. wesentliche Beeinträchtigungen des äußeren Erscheinungsbildes eines bedeutenden Kulturdenkmals darstellen. Ebenso bei geplanten Erdarbeiten, die in besonderem Maße archäologische Belange berühren oder bei geplanten Maßnahmen, die starke Veränderungen im Erscheinungsbild der geschützten Altstadt erwarten lassen.
Darüber hinaus berät der Denkmalbeirat zu Satzungen und Bauleitplanungen, die Konflikte für Kulturdenkmale, insbesondere die geschützte Altstadt Nordhausens und Denkmalensembles sowie Bodendenkmale einschließlich archäologischer Relevanzgebiete erwarten lassen. Der Denkmalbeirat berät und unterstützt die Vereine und Institutionen, die Denkmalpflege fördern und vertreten.
Hier die Mitglieder des Beirats:
Oberbürgermeisterin der Stadt Barbara Rinke
Vertreter/in des Stadtrates Peter Schwarz
Steffen Iffland
Vertreter/in Altstadtinitiative: Markus Veit
Vertreter/in Geschichts- und Altertumsverein: Hans-Jürgen Grönke
Vertreter/in Städteführergilde: Klaus Werhan
Vertreter/in Architektenkammer Gruppe Nord: Jürgen Gerboth
Pia Wienrich
Vertreter der Kirchen:
Ev. Kirchliches Bauamt Frau Stolze
Kath. Kirchgemeinde Pfarrer Richard Hentrich
Vertreter Handwerkskammer Nordhausen: Rolf Pichler
Restauratorin: Suzy Hesse
interessierter Bürger Dietrich Rose
Interessierter Bürgerin Heidelore Kneffel
Zum Bild: Die Mitglieder des Beirats mit Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (links), Dr. Thomas Nitz vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (2.v.r.) sowie Susanne Hinsching von der Unteren Denkmalschutzbehörde (rechts). Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen