Sonntag, 4. Dezember 2011

Piraten auf gutem Weg?

Momentan bin ich am überlegen, ob ich an meiner bisherigen Auffassung, dass Politik ursächlich von unten, also von der Basis aus , gemacht werden sollte, Abstriche machen muss. Grund dazu sehe ich in einem Bericht der nnz vom 28.11.unter dem Titel „Im Visier der „Piraten“, in dem einer ihrer Vertreter „Aufbauerkenntnisse“ offeriert.

Die Piratenpartei ist bekanntlich im Aufbau begriffen, nachdem sie unlängst bei der Senatswahl in Berlin ein überraschend gutes Ergebnis erzielte. Ohne überhaupt eine politische Grundlage oder gar Programm offerieren zu können. Ein solches soll nun bei ihrem gestern begonnenen Bundesparteitag gefunden werden.

Vielleicht ist das bisherige Fehlen eines solchen Programms auch der Grund dass dem, was der Pirat in dem Bericht der nnz von sich gibt, jede politische Aussage und meines Erachtens auch jeder Stil fehlt. Man konnte leicht zu dem Eindruck kommen, erste Voraussetzung parteipolitischen Basisdenkens und -handelns müsse sein, Mitglied bei Facebook und Twitter zu sein, um als solches Vertreter und Kandidaten anderer Parteien an diesen Kriterien zu messen.Und sich in einer Weise über sie zu äußern, als könne deren politische Auffassung an deren Auftritt bei Facebook oder Twitter gemessen werden. Man bekommt allerdings auch den Eindruck, als würde sich zumindest politisches Geschehen allmählich ins Digitale verlagern und sich schließlich nur noch dort abspielen. Als Nichtmitglied bei diesen digitalen Organisationen könnte man bei der Lektüre jenes Berichts fast zu der Ansicht kommen, es gelte nur noch das in zunehmenden Maße, was dort geäußert wird.

Gut deshalb, dass dieser Bundesparteitag (noch) in einer Stadthalle stattfindet und nicht schon fernab von körperlicher menschlicher Beteiligung digital bei Facebook und getwittert, statt in Printzeitungen mit ihren Internetauftritten berichtet zu werden. Ich bin also als ein solches Nichtmitglied bei Facebook und Twitter froh, dass ich mich noch übers Internet über Verlauf und Ergebnisse dieses Parteitags informieren kann. Und das aus einer Vielzahl von Zeitungen. Was ich schon als große Errungenschaft des Internet ansehe.Und nutze. Und deshalb freue ich mich, in diesen Berichten über den Parteitag der Piraten lesen zu können, dass sie in Offenbach zusammengekommen sind, um ein solches Programm zu erarbeiten und damit politisches Profil zu bekommen. Vielleicht ist jener Nordhäuser Vertreter dabei um zu erfahren, dass Parteiarbeit mehr ist als das, was er am 28.11. in der nnz von sich gab (ohne weiter auf dessen Qualität einzugehen).

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