Donnerstag, 8. Dezember 2011

Platz für 13 Stunden Hochwasserzufluss:




„Keiner muss mehr angstvoll auf die Pegel schauen“: Sundhausen ist jetzt geschützt durch riesigen Hochwasserpolder

Nordhausen-Sundhausen (psv) Ein Hochwasserauffangpolder mit einem Volumen 420.000 Kubikmeter freigegeben haben heute Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz, Oberbürgermeisterin Barbara Rinke und Ortsbürgermeister Hein Peter sowie Klaus-Rainer Hoffmann, Präsident der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie in Nordhausens Ortsteil Sundhausen. Der Polder ist in der Lage, 13 Stunden lang Hochwasser der Helme zurückzuhalten und hat ein Volumen von 420.0000 Euro. „Der Ort und das benachbarte Industriegebiet sind künftig ein ganzes Stück sicherer. Niemand muss mehr bei der Schneeschmelze oder bei starken Regenfällen angstvoll auf die Pegel schauen“, sagte Hoffmann. Statistisch gesehen wird der Polder nur zweimal in 100 Jahren geflutet, kann also zwischenzeitlich landwirtschaftlich genutzt werden.

„Das Projekt ist zugleich ein Paradebeispiel dafür, wie Hochwasserschutz und Naturschutz miteinander verbunden werden können. Einerseits haben wir einen Hochwasserschutz für rund 1200 Menschen geschaffen und andererseits die Europäische Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt, nämlich einen Flussabschnitt renaturiert“, sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz in Nordhausen.

Die Investitionen für das Gesamtprojekt liegen bei etwa 5,5 Millionen Euro, die zum Großteil aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stammen.

„Angestoßen durch das schwere Hochwasser der Oberen Helme zum Jahreswechsel 2002/2003 begann die Arbeit an einem Schutzkonzept. Knapp zwei Jahre hat es nun gedauert, das Konzept umzusetzen. Entstanden ist ein Polder mit einem Volumen von 420.000 Kubikmetern, in den bei starkem Abfluss Wasser abgeleitet und zurückgehalten wird. Da die Helme als Lebensraum von Fischotter, Bachmuschel oder Bachneunauge unter besonderem Schutz stand, wurde der Naturschutz von Anfang an in das Projekt eingebunden. Um den Habitat-Ansprüchen der Tiere Rechnung zu tragen, wurden beispielsweise Kiesbänke zum Laichen angelegt und die Flussufer mit Gehölzen bepflanzt“, sagte Dr. Karlheinz Hintermeier, Referatsleiter im Landesamt. Oberbürgermeisterin Barbara Rinke sagte, dass viele Einheimische erst durch die Arbeiten für den Hochwasserschutz erfahren hätten, wie wertvoll und artenreich die Flora und Fauna entlang des Flusslaufs sei. „Wir werden jetzt die entsprechenden Informations- und Schautafeln fertigen und aufstellen entlang des Flusses“, so Frau Rinke.

Ortsbürgermeister Hein Peter sagte, „dank der Arbeiten zum Hochwasserschutz hat Sundhausen jetzt eine grüne Oase mit neuem Rad- und Gehweg und einen wunderbaren neuen Fußgängerbrücke.“ Die Kinder des Ortes hätten die neuen Uferanlagen längst schon in Besitz genommen haben zum Spielen, Rollschuh- und Fahrrad Fahren.“ Darüber hinaus gebe es auch erste Investitionen auf Flächen, die bisher wegen der Hochwassergefahr brach gelegen hätten. „Das ganze ist eine rundum gelungene Sache“!

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