Samstag, 3. Dezember 2011
Proben für die Oper „Peter Grimes“ haben begonnen
Premiere ist am 13. Januar im Theater Nordhausen
Nach „La Traviata“, die seit September mit großem Erfolg im Theater Nordhausen läuft, steht als nächste Premiere wieder eine große Oper auf dem Spielplan des Theaters Nordhausen: Ab 13. Januar ist „Peter Grimes“ von Benjamin Britten zu sehen. In der Hauptrolle kann sich das Publikum auf Tenor Joshua Farrier freuen. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Markus L. Frank, für die Inszenierung ist Oberspielleiter Toni Burkhardt verantwortlich. Die Bühne hat Ausstattungsleiter Wolfgang Kurima Rauschning entworfen, die Kostüme stammen von Elisabeth Stolze-Bley.
Seit Montag laufen die Proben für das große Werk, das Benjamin Britten in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts komponierte. Die Handlung versetzt uns an die raue Ostküste Englands. Peter Grimes lebt wie viele hier von der Fischerei. Doch er ist, obwohl hier groß geworden, ein Außenseiter geblieben. Dabei ist er nichts Besonderes: Wie alle arbeitet er schwer, um es zu ein bisschen Glück zu bringen. Er träumt davon, die Dorflehrerin Ellen Orford (Sabine Mucke) heiraten zu können. Doch scheint es, als ginge bei ihm nicht alles mit rechten Dingen zu. Was ist vorgefallen, dass der Junge, der für ihn arbeitete, zu Tode kam? Wie wird er sich dem neuen Jungen gegenüber verhalten, der bei ihm zu arbeiten beginnt? Argwöhnisch beäugen ihn die Dorfbewohner …
Komponist Benjamin Britten, für den die Oper „die faszinierendste musikalische Form“ war, wuchs selbst an Englands Ostküste auf und kannte den harten Kampf gegen das Meer nur zu gut. Er setzt seine musikalischen Mittel beeindruckend ein, um sowohl die Konflikte zwischen Grimes und der Dorfgemeinschaft als auch die mächtige, unwirtliche Natur emotional nacherlebbar zu machen: „Als ich ‚Peter Grimes‘ schrieb, ging es mir darum, meinem Wissen um den ewigen Kampf der Männer und Frauen, die ihr Leben, ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzen, Ausdruck zu verleihen …“, sagte er über sein Werk. Brittens atmosphärische Schilderungen suchen ihresgleichen.
Die Inszenierung dieser beeindruckenden, packenden Oper ist eine Herausforderung. Das Theater Nordhausen hat das Glück, in Joshua Farrier eine ideale Besetzung für Peter Grimes im Ensemble zu haben. „Ich habe bisher keine andere Partie gesungen, die mir mehr liegt als diese“, freut er sich auf die Arbeit. Und beschreibt seine Rolle, in die Britten das ganze Spektrum der menschlichen Emotionen gelegt habe: „Manchmal ist Grimes sanft und liebevoll, dann flippt er plötzlich aus, als ob er jemanden töten könnte. Er ist Jekyll und Hyde, ein Heiliger und ein Bösewicht, eine beunruhigte Seele, die von Null auf Hundert in zwei Sekunden geht.“
In weiteren Rollen sind außer Sabine Mucke Gavin Taylor, Anja Daniela Wagner, Elena Puszta, Brigitte Roth, Marian Kalus, Thomas Kohl, Michael Schober sowie Ji Zhang und Wieland Lemke, beide Mitglieder des Thüringer Opernstudios, zu erleben. Der Opernchor des Theaters Nordhausen wird eigens für diese Oper durch Gesangsstudentinnen und –studenten von der Musikhochschule Franz Liszt Weimar verstärkt.
Der Premierenvorhang hebt sich am 13. Januar um 19.30 Uhr für dieses beeindruckende Werk. Die nächsten Vorstellungen sind dann am 22. Januar und am 4. Februar jeweils um 19.30 Uhr. Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Neugierige können sich bereits in der Einführung am 8. Januar um 11 Uhr im Theaterrestaurant „Da Capo“ über Oper und Inszenierung informieren und – auf Wunsch – dabei ein „English Breakfast“ genießen.
Foto: Tilmann Graner
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