Dienstag, 7. Oktober 2014

Seelische Gesundheit Thema einer Aktionswoche

Am Mittwoch der vergangenen Woche fand in der Petersbergschule der „1. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit“ statt, von dem es in meinem Blog am Folgetag einen Eintrag gab. („Petersbergschule gestaltete „1. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit“). Zusätzlich ist dazu zu bemerken, dass dieser Thementag im Rahmen der „Woche der seelischen Gesundheit“ stattfand, dessen Höhepunkt und Abschluss am 10. Oktober der „Welttag der seelischen Gesundheit“ sein wird.


Ich hatte bei meiner Teilnahme eingeräumt, dass
ich mit einer ungenügenden Vorstellung an dieser Veranstaltung teilnahm, mich der Verlauf aber über die dort gewonnenen Eindrücke hinaus anregte, mich weiter und tiefer mit diesen Themenkomplex zu beschäftigen. Um am „Welttag der seelischen Gesundheit“ besser vorbereitet zu sein. Denn jedenfalls steht hier ein Problemkomplex im Raum, auf den Prof. Dr. Philip Heiser, Chefarzt der Psychiatrie am Südharzklinikum, zu Beginn der erwähnten Veranstaltung in der Petersbergschule hinwies. Als er nämlich feststellte, dass das Wissen über diese Problematik der seelischen Gesundheit
zwar zunehmend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt, den Betroffenen aber noch immer viel Unverständnis und viele Vorurteile begegnen . Die sie daran hindern, Hilfe in Anspruch zu nehmen oder die passenden Hilfsangebote zu finden.



Und wenn man dabei erfuhr, dass Schätzungen zufolge heutzutage jeder dritte Mensch mindestens einmal im Leben von einer psychischen Erkrankung betroffen wird – nicht nur Erwachsene, sondern auch schon Kinder und Jugendliche, dann gibt das schon Anlass, sich mit dieser Problematik zu befassen. Und in der Petersbergschule standen an diesem „1. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit“ Schüler und Jugendliche im Mittelpunkt. Auf Infotafeln im Atrium der Schule stellten betroffene Schüler ihre Probleme dar und schafften damit die Grundlage zur Auseinandersetzung mit dieser Problematik. Als Referenten und AnsprechpartnerInnen waren Fachärzte,
erfahrene PsychologInnen und Sozialarbeiterinnen gewonnen worden. Und für mich eben Anstoß, mich weiter über diese Problematik zu informieren. Dabei erinnerte ich mich, dass es im vergangenen Jahr in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen eine Ausstellung unter dem Titel „Die Welt anders gesehen“ gab, in der Menschen mit Autismus ihre Werke vorstellen konnten. Und die derzeit dort noch bis 17.10. laufende Ausstellung „Farbrausch & Friends“ der Nordhäuser Lebenshilfe, die ich sogar in besonderer Weise diesem Themenkomplex zuordne.


Mir wurde nach jenem Mittwoch in der Petersbergschule alsbald bewusst, dass sich die Problematik dieses sehr gut vorbereiteten „1. Nordhäuser Tages der seelischen Gesundheit“ als Teil des Gesamtkomplexes dieser „Woche der seelischen Gesundheit“ verstand. Und dieser Komplex ja viel, viel mehr umfasst. Der „Welttag der
seelischen Gesundheit“ am Freitag (10.10.) zum Beispiel widmet sich dem Thema Schizophrenie. Also einer ausgesprochen schweren psychischen Erkrankung, in deren Rahmen auch Depressionen vorkommen können (ein Gespräch mit Prof. Dr. Heiser dazu steht noch aus. )


Bis dahin muss mir genügen, dass dieser weltweite „Tag der Seelischen Gesundheit“ 1992 von der World Federation for Mental Health (WFMH) mit Unterstützung der WHO ins Leben gerufen wurde und aufgrund steigender psychischer Störungen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Deutschlandweit beteiligen sich in diesem Jahr rund 50 Städte und Regionen an der Aktionswoche, bei der Nordhausen eine davon ist. Und mit insgesamt rund 600 Veranstaltungen die Öffentlichkeit über psychische Erkrankungen, deren Behandlungsmöglichkeiten sowie die psychosoziale Versorgung vor Ort aufklären wollen.

Und wie bemerkt, setzt die WFMH in diesem Jahr den Fokus des Internationalen „Tags der Seelischen Gesundheit“ auf die Erkrankung Schizophrenie. Eine Krankheit, die noch immer mit vielen Vorurteilen und Ängsten belastet ist. Viele Veranstalter haben das Thema aufgegriffen, aber auch Themen wie Inklusion, Antistigma, Prävention und Rehabilitation sind Schwerpunkte des vielfältigen Programms in diesem Jahr. In Deutschland koordiniert das „Aktionsbündnis Seelische Gesundheit“ bereits zum 8. Mal alle Veranstaltungen und Aktionen rund um den Welttag und führt sie auf einer zentralen Kommunikationsplattform zusammen. Und die will ich nutzen, um mich weiter kundig zu machen. Ich komme darauf zurück.

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