Am Mittwoch der vergangenen Woche fand in der Petersbergschule der
„1. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit“ statt, von dem es
in meinem Blog am Folgetag einen Eintrag gab. („Petersbergschule
gestaltete „1. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit“).
Zusätzlich ist dazu zu bemerken, dass dieser Thementag im Rahmen der
„Woche der seelischen Gesundheit“ stattfand, dessen Höhepunkt
und Abschluss am 10. Oktober der „Welttag der seelischen
Gesundheit“ sein wird.
Ich hatte bei meiner Teilnahme eingeräumt, dass
ich mit einer
ungenügenden Vorstellung an dieser Veranstaltung teilnahm, mich der
Verlauf aber über die dort gewonnenen Eindrücke hinaus anregte,
mich weiter und tiefer mit diesen Themenkomplex zu beschäftigen. Um
am „Welttag der seelischen Gesundheit“ besser vorbereitet zu
sein. Denn jedenfalls steht hier ein Problemkomplex im Raum, auf den
Prof. Dr. Philip Heiser, Chefarzt der Psychiatrie am
Südharzklinikum, zu Beginn der erwähnten Veranstaltung in der
Petersbergschule hinwies. Als er nämlich feststellte, dass das
Wissen über diese Problematik der seelischen Gesundheit
zwar
zunehmend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt, den Betroffenen
aber noch immer viel Unverständnis und viele Vorurteile begegnen .
Die sie daran hindern, Hilfe in Anspruch zu nehmen oder die passenden
Hilfsangebote zu finden.
Und wenn man dabei erfuhr, dass Schätzungen zufolge heutzutage
jeder dritte Mensch mindestens einmal im Leben von einer psychischen
Erkrankung betroffen wird – nicht nur Erwachsene, sondern auch
schon Kinder und Jugendliche, dann gibt das schon Anlass, sich mit
dieser Problematik zu befassen. Und in der Petersbergschule standen
an diesem „1. Nordhäuser Tag der seelischen Gesundheit“ Schüler
und Jugendliche im Mittelpunkt. Auf Infotafeln im Atrium der Schule
stellten betroffene Schüler ihre Probleme dar und schafften damit
die Grundlage zur Auseinandersetzung mit dieser Problematik. Als
Referenten und AnsprechpartnerInnen waren Fachärzte,
erfahrene
PsychologInnen und Sozialarbeiterinnen gewonnen worden. Und für mich
eben Anstoß, mich weiter über diese Problematik zu informieren.
Dabei erinnerte ich mich, dass es im vergangenen Jahr in der Galerie
der Kreissparkasse Nordhausen eine Ausstellung unter dem Titel „Die
Welt anders gesehen“ gab, in der Menschen mit Autismus ihre Werke
vorstellen konnten. Und die derzeit dort noch bis 17.10. laufende
Ausstellung „Farbrausch & Friends“ der Nordhäuser
Lebenshilfe, die ich sogar in besonderer Weise diesem Themenkomplex
zuordne.
Mir wurde
nach jenem Mittwoch in der Petersbergschule alsbald bewusst, dass
sich die Problematik dieses sehr gut vorbereiteten „1. Nordhäuser
Tages der seelischen Gesundheit“ als Teil des Gesamtkomplexes
dieser „Woche der seelischen Gesundheit“ verstand. Und dieser
Komplex ja viel, viel mehr umfasst. Der „Welttag der
seelischen
Gesundheit“ am Freitag (10.10.) zum Beispiel widmet sich dem Thema
Schizophrenie. Also einer ausgesprochen schweren
psychischen Erkrankung, in deren Rahmen auch Depressionen vorkommen
können (ein Gespräch mit Prof. Dr. Heiser dazu steht noch aus.
)
Bis dahin muss mir genügen, dass dieser weltweite „Tag der
Seelischen Gesundheit“ 1992 von der World Federation for Mental
Health (WFMH) mit Unterstützung der WHO ins Leben gerufen wurde und
aufgrund steigender psychischer Störungen immer mehr an Bedeutung
gewinnt. Deutschlandweit beteiligen sich in diesem Jahr rund 50
Städte und Regionen an der Aktionswoche, bei der Nordhausen eine
davon ist. Und mit insgesamt rund 600 Veranstaltungen die
Öffentlichkeit über psychische Erkrankungen, deren
Behandlungsmöglichkeiten sowie die psychosoziale Versorgung vor Ort
aufklären wollen.
Und wie bemerkt, setzt die WFMH in diesem Jahr den Fokus des
Internationalen „Tags der Seelischen Gesundheit“ auf die
Erkrankung Schizophrenie. Eine Krankheit, die noch immer mit vielen
Vorurteilen und Ängsten belastet ist. Viele Veranstalter haben das
Thema aufgegriffen, aber auch Themen wie Inklusion, Antistigma,
Prävention und Rehabilitation sind Schwerpunkte des vielfältigen
Programms in diesem Jahr. In Deutschland koordiniert das
„Aktionsbündnis Seelische Gesundheit“ bereits zum 8. Mal alle
Veranstaltungen und Aktionen rund um den Welttag und führt sie auf
einer zentralen Kommunikationsplattform zusammen. Und die will ich
nutzen, um mich weiter kundig zu machen. Ich komme darauf zurück.
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