KUNST, GOTT UND DIE WELT: Zum 450. Todestag von Michelangelo
„Gigant der Renaissance“
Nordhausen (psv) Zu einer Präsentation mit Musik zu Leben und Werk von
Michelangelo Buonarroti lädt jetzt Museumsleiter Jürgen Rennebach am Donnerstag, den 16. Oktober, um 19:30 Uhr in das Museum
Tabakspeicher ein.
„In
einer umfangreichen Präsentation, mit Einspielungen zeitgenössischer
Musik, wird der Kunstwissenschaftler Walter Martin
Rehahn den Künstler Michelangelo, dessen Todestag sich in diesem Jahr
zum 450. Mal jährt, in seinen vielen Facetten vorstellen und zugleich
einen Überblick über seine Werke geben“, erklärt Rennebach. Der Referent
leitet in Halle (Saale) das Canstein Bibelzentrum
und hat einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche
Kunst an der dortigen Martin-Luther-Universität.
„Heute
würde man ihn einen Ausnahmekünstler nennen und er war es in der Tat:
Michelangelo Buonarroti (1475-1564), ein ‚Gigant
der Renaissance‘!“, so Rennebach. Allein seine Hauptwerke: die
gewaltige Marmorstatue des David und die Medici-Gräber in Florenz oder
die Fresken in der Sixtinischen Kapelle zu Rom genügten, um seinen
Weltruhm zu begründen. Die von ihm entworfene Kuppel der
Peterskirche und der Kapitolsplatz seien bis heute prägend für das Bild
der Ewigen Stadt.
Von
manchen groß angelegten Projekten konnte er allerdings nur einen
Bruchteil realisieren, wie zum Beispiel das Grabmal für
Papst Julius II. Anderes wurde schon zu seinen Lebzeiten zerstört, wie
die Bronzefigur eben
dieses Papstes in Bologna. Weniger bekannt sei,
dass Michelangelo nicht nur Maler, Bildhauer, Architekt und Ingenieur
war, sondern auch ein Dichter von hohem Rang.
In der Lebensführung äußerst bescheiden und in seinem Temperament
gelegentlich aufbrausend, verbarg sich hinter dieser rauen Schale eine
empfindsame Seele. Wenige große Freundschaften pflegte er und fühlte
sich stets für seinen Vater und seine Brüder verantwortlich,
die alle nicht sonderlich lebenstüchtig waren.
Die
großen politischen Konflikte im Italien des 15. und 16. Jahrhunderts
wurden mitunter für Michelangelo persönlich lebensgefährlich,
und auch mit Neid und Missgunst hatte Michelangelo er zeitlebens zu
kämpfen. Allerdings schien ihn das alles nur zu stärken; seine größten
Leistungen setzte er gegen starke Widerstände durch.
Museum Tabakspeicher, 16. Oktober, 19:30 Uhr, Eintritt: 5 Euro,
Kartenvorbestellungen unter Telefon: 03631-98 27 37.
Bildunterschriften:
-
Moses, San Pietro, Rom, Detail aus dem Grabmal für Papst Julius II.
-
Das Jüngste Gericht, Sixtinische Kapelle Rom
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