Da hatte man sich doch neulich wirklich
in einer interessierten Gesprächsrunde darüber unterhalten, wieviel
an Mitteilungen und Berichten nötig sind, um das
Informationsbedürfnis einer dafür aufgeschlossenen Öffentlichkeit
zu stillen. Inzwischen gab es die Podiumsdiskussion mit den
Bundestagskandidaten dieses Wahlkreises im Audimax der
Fachhochschule. Und die Berichterstattung der „Nordhäuser
Allgemeine“ zu der von ihrem verantwortlichen Redakteur Thomas
Müller moderierten Veranstaltung könnte ich als praktische Antwort
jener Überlegung nehmen: Berichte können jedenfalls im Internet
beliebig lang sein. Und sie brauchen auch nicht auf das
Informationsbedürfnis einer interessierten Öffentlichkeit
abgestimmt sein, sie können offenbar auch der eigenen Interessenlage
entsprechen. Und wenn es gilt, eine selbst organisierte
Veranstaltung – Pardon, die Fachhochschule war ja mit von der
Partie – zu einem Ereignis von tragender Bedeutung werden zu
lassen, wird das Internet offensichtlich weidlich genutzt, das dafür
ja allen Platz der Welt bietet. Nur war ich bisher noch immer der
Meinung, Berichte müssten auch im Internet zwar ausführlich, aber
nicht ausufernd sein. Aber gerade letzteres ist meines Erachtens die
Berichterstattung der „Nordhäuser Allgemeine“ über diese
Podiumsdiskussion, nämlich nicht das vermutliche
Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit ist Maßstab, sondern das
eigene Interesse. Man muss ja doch auf jeden Fall eine
Erfolgsgeschichte daraus werden lassen. Das jedenfalls ist mein
Eindruck zu dem, was da im Internet zu diesem öffentlichen
Kandidatenwatch angeboten wurde. An Texten, wohlgemerkt, denn an
Bildern hat es ja längst – ganz allgemein - alle Grenzen
überschritten.
Demgegenüber finde ich die
Berichterstattung zur Anhörung zum Biosphärenreservat in Neustadt
sehr sachlich und angemessen. Angemessen aber auch die Kritik, die
Thomas Müller an der Namensvergabe für die Nordhäuser
Kulturbibliothek übt. Nur frage ich mich, was damit bewirkt ist?
Hier könnte sich die „Nordhäuser Allgemeine“ konkret
engagieren, um den Willen der Bürger zum Durchbruch zu verhelfen. Ob
es allerdings noch sehr viel mehr Bürger gibt als die 243, die der
Einladung zur Abgabe von Namensvorschlägen gefolgt waren, und sich
vielleicht in dieser Sache weiter engagieren würden, bleibt zu
bezweifeln. Man ärgert sich zwar und räsoniert, aber zu mehr reicht
es nach allen Erfahrungen nicht.
Mir ging es hier aber mehr um die
Qualität und Sachlichkeit der Berichterstattung zu Themen, an denen
ich und möglicherweise eine mehr oder weniger große Öffentlichkeit
interessiert ist.
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