„Gute Bildung gibt es nur Hand in Hand mit guten Arbeitsbedingungen. Wenn die öffentlichen Arbeitgeber weiterhin junge, hoch qualifizierte Menschen für die anspruchsvollen Tätigkeiten in Erziehung, Unterricht und Wissenschaft gewinnen wollen, müssen sie ihnen eine planbare Berufsperspektive bieten“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M.
Auch in Thüringen ist das Problem der Fristverträge bekannt. „Nicht nur der mit bis zu 80 Prozent enorm hohe Anteil befristet Beschäftigter in den Hochschulen ist ein Problem. Auch der anwachsende Teil der stundenweise beschäftigten Lehrkräfte an Schulen macht uns nachdenklich. Pädagogische Tagelöhnerei wie Geld statt Stellen lehnen wir ab“, erklärt Torsten Wolf, Landesvorsitzender der GEW Thüringen.
Insgesamt waren zum Stichtag (01.12.2011) an allen Thüringer Hochschulen über 70 Prozent des wissenschaftlichen Personals befristet eingestellt. Bei den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegt der Anteil der Befristungen sogar bei 90 Prozent. Auffällig scheint zudem, dass mehr Frauen als Männer in Teilzeit arbeiten und/oder einer befristeten Beschäftigung nachgehen.
In den Schulen nahm die Zahl der stundenweise beschäftigten Lehrkräfte stetig zu. So waren im Schuljahr 2011/2012 insgesamt 1.324 Lehrkräfte nur stundenweise beschäftigt.
„Wir fordern die Landesregierung auf, das Befristungsunwesen an den Hochschulen zu beenden und das Personalentwicklungskonzept für die Schulen konsequent umzusetzen“, betont Wolf abschließend.
Entwicklung der Zahlen stundenweise beschäftigter Lehrkräfte in Thüringen
|
1992 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
Gesamt |
26.163 |
21.685 |
21.313 |
20.791 |
20.421 |
19.665 |
19.110 |
18.487 |
18.013 |
17.700 |
Stundenweise beschäftigte Lehrkräfte |
737 |
1.109 |
1.048 |
998 |
972 |
1.319 |
1.199 |
1.223 |
1.229 |
1.329 |
(Quelle: Statistisches Bundesamt, Bildung und Kultur)
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