Heute ist bzw. war Landeswandertag der
Volkssolidarität. Mit einem angesagten Programm, das – soweit ich
das beurteilen kann – recht gut auf Ansprüche und körperlichen
Möglichkeiten älterer Menschen zugeschnitten ist. Und offenbar
richtet sich ja die Veranstaltung der Volkssolidarität an ältere
Menschen. Mit
dem einzigen Vorbehalt, dass die Wandertour auf dem
Lutherweg von Steigertal nach Nordhausen reichlich spät am Tage
angesetzt ist angesichts der zu erwartenden Tagestemperaturen. Falls
diese Tour wirklich erst nach dem Eröffnungstreff um 10 Uhr auf dem
Petersberg begann.
Nun gehöre ich zwar zu den
Personenkreis, für den sich die Volkssolidarität vornehmlich
engagiert und wandere auch gern, nur tu' ich das nicht so gern in
organisierten Gruppen und Wanderveranstaltungen (dazu bin ich auch zu
langsam) und gehe deshalb meine eigenen Wege.
Und das bringt ganz allgemein mit sich,
dass sich Wandergruppen wie etwa im Rahmen einer organisierten
Wandertages im wesentlichen auf Wegen bewegen, die gut ausgebaut
sind, wie zum Beispiel der Karstwanderweg, oder doch anlässlich
einer Wanderung – wie an diesem Landeswandertag – Wege nutzen,
wie etwa den Schwarzen Weg, die dafür „aktualisiert“ wurden.
Während ich (auch) auf Wegen wandere, die „naturbelassen“ sind.
So auch heute: nicht ab 10 Uhr, sondern
ab 07 Uhr. Und nicht von Steigertal nach Nordhausen, sondern von
Nordhausen nach Harzrigi, vor Rüdigsdorf weiter zur Antiquareiche
und von dort weiter wieder nach Nordhausen. Und war annähernd zu
einer Zeit wieder zuhause, zu der der Landeswandertag der
Volkssolidarität überhaupt erst begann.
Ja, und während ich durch das schöne
Naherholungsgebiet um Nordhausen wandere, versuche ich, die Natur zu
genießen und mir Gedanken darüber zu machen, warum mir auf meinen
Wegen – und ich bin sehr häufig unterwegs – außer hin und
wieder eine Hundebesitzerin, die ihren Vierbeiner ausführt, oder
einem Jogger oder Joggerin begegnet, kaum aber ein wandernder Mensch.
Und warum man mich – wenn ich wieder in bewohntes Gebiet komme –
eher spöttisch oder mitleidig ansieht angesichts meiner dann schon
gewöhnlich etwas desolaten Verfassung. Anstatt einfach seiner Wege
zu gehen. Man berühmt sich zwar einerseits des Tores zum Harz und
besitzt tatsächlich ein wunderschönes Naherholungsgebiet, aber
damit lässt man es auch bewenden. Und wundert sich höchstens noch,
wenn einen ein Wanderer begegnet. Es sei denn, man wandert in Gruppen
oder Vereinen, die man dann in einer Weise zur Kenntnis nimmt, als
hätten sie sich verirrt.
Und entsprechend ist die Beschaffenheit
vieler Wanderwege, die teilweise jeder Beschreibung spotten (hier
einige Beispiele der Wege aus der Gumpe hinüber nach Rüdigsdorf).
Und wundert sich in der Verwaltung über den schlechten Platz im
touristischem Städtevergleich.
In der „Nordhäuser Allgemeine“
lese ich dazu u.a. (Auszug): „Hannelore Haase sieht Nordhausens
Tourismus „auf einem guten Weg“. . . Wir müssen es bald
schaffen, mit geeinter Stimme unsere Attraktivität zu kommunizieren.
Das vielschichtige kulturelle Angebot, die unmittelbare Nähe zum
wanderbaren Harz und die Natürlichkeit der Südharzregion müssen
gemeinsam mit dem Landkreis nach zielgruppenorientierter vermarktet
werden.“ (Ende des Auszugs vom 04.09.) Das ist sicher richtig, nur
nützt ja die schönste Natur nichts, wenn durch sie Wanderwege
führen, die sich teilweise in einem katastrophalen Zustand befinden.
Und wenn Befürchtungen geäußert werden, dass etwa der gut
ausgebaute Karstwanderweg durch den Südharz für den Fall verlegt
werden könnte, dass der Südharz Biosphärenreservat wird. Tourismus
lebt sicher (auch) von Hotels und vom kulturellen Angebot. Ein „wanderbarer“ Harz, und dazu gehört doch wohl diese Gegend, ist aber nur dann wanderbar, wenn die Wege das auch zulassen. Und daran hapert es teilweise ganz erheblich. Abschließend aber finde ich es auch bezeichnend, dass vom Verlaufe dieses Landeswandertag der Volkssolidarität bisher nichts in den lokalen Internetzeitungen (-ausgaben) zu lesen ist. (Wo die sich doch in der Schnelligkeit der Berichterstattung ansonsten gegenseitig unterbieten!?) Auch das gehörte doch wohl zur touristischen Werbung.
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