Bevor ich mich dem Thema für diesen
Eintrag zuwende, der offiziellen Eröffnung des Denkmaltages 2013 für
den Freistaat Thüringen, will ich diese persönliche Bemerkung
vorausschicken: wenn eine Veranstaltung, wie hier die Eröffnung des
Denkmaltages in Heringen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln
erreichbar ist, bin ich unter normalen Umständen dabei. Wobei ich
mich dann natürlich nach den Verkehrszeiten richten muss. Und dann
kann alles schon mal zeitlich knapp bemessen sein. Das war auch heute
der Fall.
Nun also zur Eröffnung des Thüringer
Denkmaltages 2013 im Schloss Heringen: wer dieses Schloss lange nicht
sah – ich gehöre dazu – muss einfach überrascht und erstaunt
sein über das nunmehrige Erscheinungsbild dieses mächtigen
Bauwerkes. Über das sich interessierte Besucher der
Eröffnungsveranstaltung und des heutigen Denkmaltages umfassend
informieren lassen können.
Entsprechend groß war die Genugtuung,
mit dem Heringens Bürgermeister Maik Schröter in der Festhalle des
Schlosses nach dem musikalischen Auftakt durch ein Orchester der
Musikschule Nordhausen ans Rednerpult trat um die zahlreichen Gäste
zu begrüßen. Wobei er und fast alle Redner nach ihm Nachsicht
reklamierten für den Fall, den einen und anderen der Gäste nicht
namentlich genannt zu haben. Was nach der Zahl der geladenen Gäste
auch gar nicht möglich gewesen wäre.
Immerhin waren nämlich schon
die tatsächlich namentlich Genannten zahlreich: MdB Manfred Grund,
Landrätin Birgit Keller und Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh aus dem
(Wahl-)Landkreis Nordhausen. Danach waren es der Staatssekretär aus
dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur,
Prof. Dr. Thomas Deufel in Vertretung von Kultusminister Christoph
Matschie , der Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung
Hessen-Thüringen, Dr. Thomas Wurzel, der Vorsitzende des
Fördervereins für Denkmalpflege in Thüringen e.V., Frank
Krätschmar und schließlich auch Andreas Peter (Peter-Gruppe)die er
namentlich erwähnte. Nicht zu vergessen aber auch den Vorsitzenden
der Interessengruppe Schloss Heringen-Helme, Dr. Klaus Moser, Und
dabei jeweils den Grund seiner besonderen Freude über deren Kommen
nannte. Entweder freundschaftlicher oder auch zweckbestimmter Art,
wie etwa dem eebenfalls von ihm erwähnten Interessenverband, ohne
dessen Engagement das jetzige Erscheinungsbild des Schlosses nicht
erreichbar gewesen wäre. Es waren noch einige andere Gäste, die
namentlich begrüßt wurden, doch würde es den Rahmen dieses
Eintrags sprengen, wollte ich sie alle nennen.
Ähnlich die Inhalte der verschiedenen
Grußwort-Überbringer, beginnend mit Landrätin Birgit Keller:
„Tradition pflegen heißt nicht, Asche aufbewahren, sondern Glut am
Glühen halten. . .“ (von Jean Jaurés) stellte sie ihrem Grußwort
voran und erläuterte, welchen Sinn sie aus diesem Ausspruch für
sich sieht, nämlich die Verantwortung für die Erhaltung und
Belebung unserer Denkmale, die sich daraus ergibt. Auch
hier bleibt
mir die Einsicht, dass eine ausführlichere Wiedergabe des von ihr
und den noch folgenden Rednern den Rahmen eines solchen Eintrags weit
sprengen würde. Ich werde aber die für den Landkreis
bedeutungsvollen Ausführungen der Landrätin in einen noch folgenden
Eintrag aus meinen Aufzeichnungen wiedergeben.
In der weiteren Reihenfolge der von
Maik Schröter namentlich begrüßten Gäste wurden diese dann auch
nach der Landrätin wirklich aktiv: als Redner und Überbringer
weiterer Grußworte, als Überreicher des Thüringer Förderpreises,
als Sponsoren oder als Glückwünsche-Überbriger. Also in recht
unterschiedlichen Rollen. Dabei kam jedem in seiner Funktion
beachtliche Bedeutung zu.
Gemeinsam war jedenfalls dem Heringer
Bürgermeister und der ihm am Rednerpult folgenden Nordhäuser
Landrätin die Freude, dass es gelungen war, die thüringenweite
Eröffnung des Denkmaltages 2013 ins Schloss Heringen gebracht zu
haben. Im Sinne dieses Denkmaltages wurde ganz allgemein in den
Ansprachen die ehrenamtliche Tätigkeit Einzelner, aber ebenso im
Verein ganzer Gruppen und Vereine hervorgehoben. Die sich für die
Thüringer Denkmallandschaft gestaltend, sanierend und pflegend
einsetzen. Dabei wurden aber auch die Probleme aufgezeigt und
offenkundig, die sich mit einer Vielzahl von Denkmalen verbindet. Das
ja auch in dem Motto dieses Denkmaltages 2013: „Jenseits des Guten
und Schönen: Unbequeme Denkmale“ seinen Ausdruck findet. Die
Landrätin erwähnte hier als Beispiel das Rittergut in Werna, das
sich im Besitz des Landkreises befindet und doch seit Jahren leer
steht. Demgegenüber aber als positives Beispiel die Apostelbrücke
in Niedergebra, die erst in der vergangenen Woche nach der Sanierung
eingeweiht werden konnte.
Staatssekretär Deubel erweiterte
diesen Problemkomplex weiter auf Landesebene, dabei grundsätzliche
Betrachtungen – auch ästhetischer Art – anstellend, aber auch
grundsätzlich betonend, dass sich das Land in der Pflicht sieht,
die Aufgaben und das Engagement derer zu unterstützen, die sich um
diese Denkmale bemühen. Auch für jene, die in uns unbequeme
Vorstellungen und Erinnerungen ethischer und moralischer Art wecken,
wie jene „Überbleibsel“ aus der jüngeren Vergangenheit. Er
nannte auch mit den KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Beispiele, die es zu erhalten gelte, auch wenn sie uns unbequem
erscheinen (könnten). Gleichermaßen brachte der offenbar aus dem
bayersichen Franken stammende Staatssekretär die jüngste
Vergangenheit, nämlich die der DDR, in Erinnerung, für die das
Beispiel Andreasstraße in Erfurt steht: „Stolpersteine der
Geschichte“, die uns erinnern sollen, was Freiheit und Demokratie
bedeuten. Insgesamt gesehen hat kein deutscher Flächenstaat eine
solche Dichte an kulturellen Orten und kulturellen Erinnerungen,
stellte er heraus. Und uns kommt die Aufgabe zu, diese
Kulturlandschaft zu erhalten und zu
fördern. Das Land Thüringen
stellt sich dieser Verantwortung und hat ein ganz klares Bekenntnis
zur Kultur abgelegt. Das dafür erstellte Konzept ist mit harten
Fakten untermauert, „seit 2009 investieren wir kontinuierlich immer
mehr Geld. Und das bei sinkenden Haushaltszahlen insgesamt . Das
waren 2009 4,6 Mio. Euro, in diesem Jahr werden es 5,5 Millionen sein
und bis 2014 über 6 Millionen. Darüber sind wir stolz und reichen
die gern aus um im Zusammenspiel aller Akteure, die sich dieser
Aufgabe widmen.“ Deubel wies hier auch auf die Stiftung Thüringer
Schlösser und Gärten hin, die insofern eine große Verantwortung
hat mit ihren 31 Burgen, Schlössern Klöstern, Parkanlagen, Gärten
und historischen Stätten. Auch diese unterstützt der Freistaat mit
nicht unerheblichen Summen. Der Staatssekretär erwähnte hier auch
das Hochwasser in den vergangenen Monaten mit ihren enormen Schäden,
etwa in Greiz, deren Behebung zusätzliche Mittel erfordern. Nichts desto trotz ist die Kulturlandschaft ein Markenzeichen dieses Landes, das es zu erhalten und zu fördern gelte. Er bedankte sich dabei noch einmal bei all denen, die sich dies zur Aufgabe gemacht haben.
Im weiteren Verlaufe der
Festveranstaltung wurde nach einem weiteren musikalischen
Zwischenspiel ein Zwei-Personen-Theaterstück von
Ulf Annel aufgeführt, das wohl von „Trinke! Was klar ist!“
inspiriert wurde und – obwohl recht tiefgründig - viel Heiterkeit
hervorrief. Es folgte ein weiteres Grußwort, diesmal vom
Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen,
Dr. Thomas Wurzel, dem die Verleihung des diesjährigen – mit 30
000 Euro dotierten - Förderpreises für Denkmalpflege folgte. Die
Übergabe an Professor Dr. Jochen Süß, Leiter der
Brehm-Gedenkstätte Renthendorf bei Neustadt an der Orla
(Saale-Holzland-Kreis) nahm der Vorsitzende des Fördervereins für
Denkmalpflege in Thüringen, Frank Krätschmar vor. Süß beschrieb
in seiner Dankesrede die Bemühungen um diese Gedenkstätte des
Zoologen und Schriftstellers Alfred Brehm (bekannt durch „Brehms
Tierleben“) durch einen Zweckverband. Der es sich zur Aufgabe
gemacht hat, im ehemaligen Wohnhaus der Familie Brehm
Leben und Werk des berühmten deutschen Zoologen (1829–1884)
interessierten Besuchern
näherzubringen. Der Professor – seit
einem Jahr Leiter der Gedenkstätte - nutzte die Gelegenheit, um alle
seine Zuhörer für heute zu einen Besuch „seiner“ Gedenkstätte
anzuregen. Und schloss seine Ausführungen dementsprechend mit „Also
Auf Wiedersehen morgen in Renthendorf.“
zum Abschluss des offiziellen Teils
des Festaktes trat noch einmal die Landrätin ans Rednerpult, lud
alle Gäste zur Besichtigung des Schlosses und zum Büffet ein, wobei
sie ausdrücklich der Küche des Südharzklinikums dankte, die dieses
Büfett ausrichtete.
Mir blieb, wie oben schon bemerkt weder
die Zeit zur Schlossbesichtigung, noch zum Büfett, ich erreichte
noch pünktlich den Bus nach Nordhausen. Mir bleibt eine gute
Erinnerung an eine gehaltvolle Festveranstaltung. Für die
eingeschränkte Perspektive bei den Bildern bitte ich um Nachsicht,
die Gründe habe ich erwähnt.
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