„Schule
ist ein Gesamtsystem und als solches ein Abbild der gesellschaftlichen
Wirklichkeit“, bewertet Torsten Wolf, Landesvorsitzender der GEW
Thüringen, die Antworten auf die Kleine Anfrage der Landtagsfraktion Bündnis
90/DIE GRÜNEN, die heute veröffentlicht wurden. „Wir müssen Pädagog/innen
stärken, die ersten Anzeichen von Konflikten ernst zu nehmen und im Kollegium
mit Unterstützung von Schulsozialarbeiter/innen und Schulpsycholog/innen
präventive Maßnahmen zu entwickeln.“
Gewalt
an Schulen hat nach Angabe des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft
und Kultur viele Gesichter: es reicht von der Androhung von Amokläufen und
Körperverletzung über Sexualdelikte, Einbruch und Sachbeschädigung hin zur
Verwendung von Kennzeichen von verfassungswidrigen Organisationen. „Je
früher Pädagog/innen Gefahrenpotenziale erkennen, desto nachhaltiger können
gewaltfreie Konfliktlösungen eingeübt werden“, schätzt Wolf ein.
„Voraussetzung dafür ist die permanente Sensibilisierung des
pädagogischen Personals, genügend Zeit für die Schüler/innen im Unterricht
sowie ausreichend personelle Ressourcen für die Arbeit mit Schüler/innen und
Eltern.“
Wichtig
ist auch der Ausbau der Stellen für Schulsozialarbeit. „Das
Förderprogramm ‚Schulbezogene Jugendsozialarbeit’ ist ein erster Schritt“,
so Wolf weiter. „Aber die kurze Laufzeit widerspricht einer nachhaltigen
Gewaltprävention. Sinnvoller wäre ein kontinuierlicher Einsatz von
Schulsozialarbeiter/innen unter Berücksichtigung der tatsächlichen Bedingungen
vor Ort. Eine halbe Vollzeitstelle Schulsozialarbeit pro Schule und der
schulnahe Einsatz von Psycholog/innen sind das Mindeste und entspräche auch
dem, was die Lehrkräfte in der GEW-Onlinebefragung von 2012 angaben“,
erklärt Wolf abschließend.
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