Mittwoch, 18. September 2013

Gewalt an Schulen – GEW Thüringen plädiert für weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit

Gewalt an Schulen hat mehrere Ursachen. Dies erfordert damit präventive Maßnahmen sowie Soforthilfe in Krisensituationen.

„Schule ist ein Gesamtsystem und als solches ein Abbild der gesellschaftlichen Wirklichkeit“, bewertet Torsten Wolf, Landesvorsitzender der GEW Thüringen, die Antworten auf die Kleine Anfrage der Landtagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, die heute veröffentlicht wurden. „Wir müssen Pädagog/innen stärken, die ersten Anzeichen von Konflikten ernst zu nehmen und im Kollegium mit Unterstützung von Schulsozialarbeiter/innen und Schulpsycholog/innen präventive Maßnahmen zu entwickeln.“

Gewalt an Schulen hat nach Angabe des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur viele Gesichter: es reicht von der Androhung von Amokläufen und Körperverletzung über Sexualdelikte, Einbruch und Sachbeschädigung hin zur Verwendung von Kennzeichen von verfassungswidrigen Organisationen. „Je früher Pädagog/innen Gefahrenpotenziale erkennen, desto nachhaltiger können gewaltfreie Konfliktlösungen eingeübt werden“, schätzt Wolf ein. „Voraussetzung dafür ist die permanente Sensibilisierung des pädagogischen Personals, genügend Zeit für die Schüler/innen im Unterricht sowie ausreichend personelle Ressourcen für die Arbeit mit Schüler/innen und Eltern.“


Wichtig ist auch der Ausbau der Stellen für Schulsozialarbeit. „Das Förderprogramm ‚Schulbezogene Jugendsozialarbeit’ ist ein erster Schritt“, so Wolf weiter. „Aber die kurze Laufzeit widerspricht einer nachhaltigen Gewaltprävention. Sinnvoller wäre ein kontinuierlicher Einsatz von Schulsozialarbeiter/innen unter Berücksichtigung der tatsächlichen Bedingungen vor Ort. Eine halbe Vollzeitstelle Schulsozialarbeit pro Schule und der schulnahe Einsatz von Psycholog/innen sind das Mindeste und entspräche auch dem, was die Lehrkräfte in der GEW-Onlinebefragung von 2012 angaben“, erklärt Wolf abschließend.

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