Montag, 30. September 2013

Jetzt für Fortbildungen der Landesmusikakademie anmelden

Mit Beginn des neuen Schuljahres haben an der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen auch die Fortbildungen wieder begonnen.
In einigen Fortbildungen gibt es noch Restplätze. Deshalb besteht nun noch bis 4. Oktober die Möglichkeit, sich für folgende Kurse anzumelden:

1.   Streicherklassen (Dozenten: Ute und Olaf Adler)
Freitag, 11.10.13 – Sonntag, 13.10.13

Streicherklassen sind in Thüringen die am weitesten verbreitete Methode, mit der an allgemein bildenden Schulen ein Streichinstrument erlernt werden kann. Die Fortbildung richtet sich an Musiklehrer von allgemein bildenden Schulen und an Musikschullehrer. Ziel ist es, instrumentenheterogenen Großgruppenunterricht mit Streichinstrumenten musikalisch ansprechend, motivierend und in hoher instrumentaltechnischer Qualität erteilen zu können. Die Fortbildung ist darüber hinaus hilfreich, sich für andere Formen von Gruppenunterricht mit Streichinstrumenten weiterzubilden, beispielsweise für das Instrumentenkarussell an Grundschulen.

2.   Welche Farbe hat das hohe C? (Dozentin: Gabriele Fecher)
Samstag, 19.10.13 | 10:00 – 17:00 Uhr

Die Verbindung von Klang und Farbe war im beginnenden 20. Jahrhundert ein großes Experimentierfeld für Künstler aller Sparten auf der Suche nach Ganzheitlichkeit. Schwerpunkt im Seminar ist die praxisbezogene Begegnung mit der Farbe als bildnerische »Sprache« für den Ausdruck von (Klang-) Empfindungen und Emotionen. Kandinskys Beschreibung eigener Klang-Farbverbindungen ist ein Einstieg für die malerische Umsetzung von musikalischen Erlebnissen ins Bild. Im Seminar werden verschiedene Wege praktisch erprobt, wie Klang, Farbe und Bewegung sich gegenseitig anregen und bereichern können.

3.   Pianogrooves – Pattern für stilgerechtes Begleiten von Songs aus Jazz/Rock/Pop (Dozent: Prof. Stefan Bauer)
Samstag, 19.10.13 | 10:00-18:00 Uhr

Im schulmusikalischen Schwerpunktfach Schulpraktisches Klavierspiel stehen Inhalte aus dem Bereich der Populären Musik zunehmend im Vordergrund. Immerhin kann die »U-Musik« mittlerweile auf eine mehr als hundertjährige Geschichte verweisen und spielt in der Tagesmusik der Schüler eine tragende Rolle. Künftige Musiklehrer sollten zumindest grundlegende Begleittechniken und Grooves kennen und anwenden können. Der hier angebotene Kurs wird Basisfertigkeiten ausbauen und für Abwechslung im Kanon der Grooves sorgen. Vorkenntnisse sollten also vorhanden sein. Jeder Teilnehmer kann im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten zu einem überzeugenden Ergebnis kommen, das sich nicht an technischen Schwierigkeiten, sondern an der Verwendbarkeit für den schulischen Alltag misst. Der Fortbildungstag wird aus einem Wechsel zwischen der Form eines Seminars und einem »simultanen« Einzelunterricht bestehen, um in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit ein effizientes Arbeiten und Üben zu ermöglichen. Diese Arbeitsweise hat sich bereits bewährt, verlagert sie doch Wiederkehrendes aus Theorie und Historie in das Seminar; wo individuelles Arbeiten ansteht, wird ein »betreutes Üben« stattfinden.


Die Kurse richten sich an LehrerInnen, ErzieherInnen, Studierende sowie musikinteressierte Laien.
Die Fortbildungen der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen werden vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) offiziell anerkannt.
Weitere Informationen sowie Anmeldung auf der Homepage der Akademie: www.landesmusikakademie-sondershausen.de

Wenn Tourismus an den Rand des Kollapses gerät

Das ist sicher nicht das, was sich Tourismusverbände wünschen, wenn sie auf die Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt oder Region aufmerksam machen. Und darauf ihre Toruismuswerbung aufbauen. In erträglichen,
überschaubaren Rahmen sollte es im Ergebnis schon bleiben. Manche Torurismusverbände aber können auch davon trotz jahrelangen Bemühens nur träumen. Überlegungen dieser Art beschäftigen mich nach diesem Wochenende.

Auslöser ist ein Besuch der Weltkulturerbestadt Bamberg am vergangenen Wochenende, den ich mit der Stadt- und Gästeführergilde auf deren Einladung mit zahlreichen anderen Teilnehmern unternahm. In einem Erlebnisführer des „Bamberg Tourismus & Kongress Service“ heißt es in der Einführung: „Kommen Sie mit auf eine Zeitreise. In eine Stadt, aus der Geschichte atmet. In eine Stadt, in der Geschichten lebendig werden. In eine Stadt, die auf Schritt und Tritt neue Entdeckungen bietet...“

Es gibt auch für Nordhausen etwas ähnliches (herausgegeben vom Verein Städtetourismus Thüringen) in der es einführend heißt: „Besuchen Sie Nordhausen am Harz – in Thüringen ganz oben. ...Entdecken Sie Geschichte auf Schritt und Tritt... Nicht nur in der historischen Stadt begegnet man auf Schritt und Tritt Geschichte...Lassen Sie sich von den Menschen und der Umgebung begeistern...“

Die Ausgangspositionen ähneln sich also zumindest in der Tourismuswerbung. In Bamberg allerdings als Weltkulturerbestadt erlebte ich eine Art (Stadt-)Tourismus, der im „Fränkischen Sonntag“ (28./29. Sept.2013) ganz allgemein wie folgt beschrieben wird (Auszug): „Die Busparkplätze an der Peripherie quellen über (zu denen am Samstag u.a. auch ein Bus von Brauer-Weihrauch aus Nordhausen gehörte) , die Trampelpfade ins Herz der Domstadt ebenso (zu denen auch die Teilnehmer der Reisegesellschaft aus Nordhausen zählte). Von allen Seiten tropft Sächsisch ins Ohr oder meinetwegen auch Ruhrpott-Slang...Von Grünem Markt bis Domplatz eine einzige Masse Mensch, „Touristen machen zwecks Anpassung an die örtlichen Sitten und Gebräuche ganze Straßenzüge unbewohnbar, indem sie sie als Freiluft Ausschank okkuppieren“(Ende des Auszugs) Dabei lehnt sich der
Autor bei seiner Einschätzung an das an, was der Buchautor Peter Laudenbach über Berlin schreibt („Die elfte Plage. Wie Berlin-Touristen die Stadt zum Erlebnispark machen“) Dort heißt es sinngemäß: Touristen nerven. Sie fahren mit Bierbikes und Segways durch Berlin, stürmen unsere Lieblingskneipen, feiern bis in die Puppen, sprechen Schwäbisch, Spanisch und Japanisch, stehen auf dem Radweg rum und gucken dabei in die Luft, um den Fernsehturm gaaanz genau zu betrachten. Extrem lästig. Und der Autor im „Fränkischen Sonntag“ (Rudolf Görtler) meint: „Klar: Bamberg ist nicht Berlin... Dennoch: Es nervt allmählich. In kleinem Maßstab droht Bamberg ein Schicksal wie Touristen-Metropolen à la Prag oder Venedig. Nichts Eigenständiges mehr. Und vor und in den Gaststätten ist die Hälfte der Tische reserviert für irgendwelche Reisegruppen, den „Scheiß-Holländern, die uns unsere Plätze wegfaxen“ zitiert er Gerhard Polt, der dieses Phänomen einmal mit dem Blick aufs gerade stattfindende Münchner Oktoberfest charakterisierte.

Das wirkliche Phänomen aber scheint mir ein anderes: an allen den genannten Orten klagen die Einwohner über die Touristenplage, um aber bei etwas Selbstkritik zu reflektieren: Ist es fair, eine Plage in den vielen Touristen in der eigenen Stadt zu sehen, wenn man doch selbst tunlichst oft auf Reisen geht in attraktive Gegenden und Städte, deren dortige Bewohner dann eben Gleiches empfinden? Abgesehen davon aber weiß man letztlich in der eigenen Stadt, dass die Touristenfrequenz ganz wesentlich das Image einer Stadt (mit-)bestimmt. Und mehr noch Einfluss auf die Wirtschaft einer Stadt und einer Region hat. Oder haben könnte.

Um auf den Ausgangspunkt meiner Überlegungen zurück zu kommen: in Nordhausen ist man von solchen
Überlegungen doch recht weit entfernt, denn trotz aller Werbung hält sich der Tourismus in Grenzen und die Stadtführer bewältigen ihre Aufgabe, die sie sich übrigens selbst stellten, ohne erkennbare personelle Probleme. Hier könnte ich ebenso feststellen: „Klar. Nordhausen ist nicht Bamberg“, wenn sich auch die Werbung ähnelt. Und schon danach dürften es doch eigentlich etwas mehr Touristen sein? Wenn allerdings im Nordhäuser Werbeheft dazu angeregt wir (Auszug): „Lassen Sie sich von den Menschen und der Umgebung begeistern“, dann kann und muss ich hier schon nach eigenen Erfahrungen bemerken, dass man von der Umgebung tatsächlich begeistert sein kann, von den Menschen aber kaum. Weil bei ihnen offensichtlich in ihrer Gesamtheit der Tourismus in der eigenen Stadt oder Region noch gar nicht angekommen ist. Und man schon einen einzelnen Wanderer – ich kann als Beispiel dienen - oft genug ansieht wie einen Menschen, den sie als Touristen nicht einzuschätzen
vermögen. Tourismus aber – so meine ich – beginnt bei den Einheimischen und ihrer Einstellung zum Tourismus. In Städten wie dem gerade erlebten Bamberg klagt man zwar über die Massen, die sich an manchen Tagen durch die Straßen wälzen. Im Grunde weiß man aber um die Bedeutung des Tourismus, lebt damit, arrangiert sich tagtäglich als Auto- oder Radfahrer mit den Massen und findet sich zurecht. Letztlich doch in dem Bewusstsein, dass man in einer Stadt oder Region beheimatet ist, in die Besucher von weither kommen, um sie mit allen ihren Eigen- und Besonderheiten wenigstens einmal zu erleben.


Es war an diesem Wochenende eine Excursion, mit vielen Eindrücken und Erlebnissen, für die die Organisatoren, die Stadt- und Gästeführer (persona Dorothee Schwarz) und dem Reiseunternehmen Brauer – Weihrauch mit Angelika Lautenbach (selbst Gilde-Mitglied), die das Programm erstellte und für dessen reibungslosen Ablauf sorgte, aller Dank gebührt. Nicht zu vergessen auch den Busfahrer Michael Simon, der absolut zuverlässig uns Teilnehmer nach Bamberg und zurück brachte Ich komme auf die inhaltliche Excursion noch besonders zurück.
(Das Dombild (1) ist dem Katalog entnommen)

Freitag, 27. September 2013

Verleihung Deutscher Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung

Am Montag, den 30.September 2013 verleiht die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) den Deutschen Lokaljournalistenpreis im Festsaal der Wartburg ob Eisenach zum 33. Mal. Der 1980 ins Leben gerufene Preis ist Anerkennung und Ansporn für Leistung und Qualität in der Lokal-berichterstattung zugleich.

Die Jury hat sich unter den insgesamt 711 Einsendungen des Preisjahrgangs 2012 für zwei erste Preisträger entschieden.

Die Thüringer Allgemeine erhält den Preis für die Serie „Treuhand in Thüringen“, die vorbildlich zeigt, wie ein brisantes politisches Thema lokal und regional umgesetzt und damit eine lebendige Debatte entfacht wird.

Das Hamburger Abendblatt demonstriert mit seinem crossmedialen Stadt-Konzept modernen Lokaljournalismus in all seinen Facetten. Die Reporter katalogisieren, testen und bewerten nach zehn Kriterien alle 8.100 Straßen der Stadt. Ergebnis ist ein digitaler Straßenratgeber, der von Lesern und Redakteuren kontinuierlich und ressortübergreifend weitergeschrieben wird.

Den Festvortrag zur Preisverleihung hält Prof. Dr. Richard Schröder, Fraktionsvorsitzender der SPD in der letzten Volkskammer der DDR. Grußworte sprechen der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP, Präsident des Europäischen Parlaments a.D. und Inga Scholz, Geschäftsführerin der Zeitungsgruppe Thüringen.



Ich habe, der Einladung der KAS folgend, die Akkreditierung beantragt und werde daran teilnehmen, falls ich rechtzeitig von einer Excursion der Gästeführergilde nach Bamberg, an der ich teilnehme, zurück bin. 


Begeistertes Publikum bei der „Hochzeit des Figaro“

Kürzlich hatte ich darüber geklagt, dass ich mich durch die heiße Phase der Bundestagswahl und deren Berichterstattung davon ablenken ließ, meine Eindrücke zur Operngala und danach zu „Figaros Hochzeit“
jeweils gleich nach deren Besuch im Theater Nordhausen hier festzuhalten. Beide Aufführungen standen ja insofern in enger Verbindung, als in der Operngala am 7. Sept. einige Arien aus der „Hochzeit des Figaro“ geboten wurden, die bei mir optisch und akustisch zumindest teilweise noch nachklangen zum Zeitpunkt der Premiere dieser Oper zwei Wochen später. Inzwischen sind weitere zwei Wochen vergangen und ließ die Erinnerung doch teilweise jedenfalls verblassen, soweit es zumindest den Gesang und die Präsentation der Solisten in den genannten Aufführungen betrifft. Während ja die Handlung jederzeit „abrufbar“ ist.

Bei dem Versuch, nun beides in einen Kontext zu bringen, kommt mir die Einsicht, dass das nur bedingt möglich ist. Und ich mir dabei noch nicht einmal sicher bin, ob das von Vor- oder Nachteil ist. Und das deshalb, weil in der Operngala die jeweilige Solistin und Solist im Blickpunkt stand, während sich in der Oper selbst ihr Auftreten mit der Handlung verbindet, die jeweils dargestellt und besungen wird. So war ich zum Beispiel – und natürlich – von dem Gesang der „jungen Nachtigall“ (O-Ton
Tietje) Elena Puszta in der Operngala ebenso begeistert, wie mich ihre Darstellung in Gestik und Mimik beeindruckte. Als Susanna in der Oper kam letzteres bei weitem nicht ebenso zum Ausdruck. Während Thomas Kohl, der sich in der Operngala als Figaro mit nur einer Arie empfahl, in der Oper über die gesamte Dauer der Handlung überzeugte, ja begeisterte. Sei mir auch erlaubt, den ersten Auftritt von Bianca Koch in der Operngala ob ihres Outfits als „mäßig“ zu bezeichnen (Bild) während ich sie im weiteren Verlauf umso attraktiver fand. Und in der Oper (Inszenierung: Kay Link) die in die Jetztzeit verlegt wurde (Ausstattung: Frank Albert) trat sie ausgesprochen elegant in Erscheinung. Dass auch ihre Stimme zu jenen gehört, die ich schon in meinen vorhergegangenen Eintrag als ausgezeichnet im Rahmen der Gesamtheit
des Ensembles empfand, will ich hier ausdrücklich betonen. Und kann eigentlich nur in übertragenem Sinne wiederholen, was ich schon zur Operngala bemerkte: Es bleibt mir festzustellen, dass in dieser „Hochzeit des Figaro“ ein Geschehen geboten wurde mit vielen hervorragenden Stimmen als Interpreten, einem Theaterchor und einem Orchester, das diese Interpreten in einer Weise begleitete, die ebenso ansprach, wie sie nachhaltig beeindruckte. Und das in einem räumlichen Umfeld, sprich Ausstattung, das recht nüchtern wirkte und im ersten Hinsehen durch die vielen Kartons eher den Eindruck weckte, die gräfliche Familie sei im Umzug begriffen. Dass Graf Almaviva (Yoontaeck Rhim) demgegenüber lüsterne Absichten gegenüber Susanna (Elena Puszta) der Braut Figaros verfolgte – zu denen er sich übrigens nach damaligen Unsancen berechtigt fühlte – die er teilweise auch recht dreist zum Ausdruck brachte - wirkte in diesem räumlichen Umfeld weniger romantisch und eher plump . Und erhielt mehr durch Figaro, der Hausdame Marcellina (Brigitte Roth) und mehr noch durch die Hosenrolle des Pagen Cherubino (Yunfei Lu) gesellschaftliches Flair und amourösen Anspruch. Auch die Gräfin (Bianca Koch) ist einer harten emotionalen Anfechtung ausgesetzt, denn sie ist wie Susanna und Figaro ein emotional-empfindsamer Charakter. Und
stellt ihre Liebe über das aristokratische Herrschaftssystem. Die gesamte Handlung ist gekennzeichnet von Leidenschaft, Intrigen und Eifersucht, die schließlich zu Turbulenzen im Garten des gräflichen Anwesens führen, die den Grafen durch die listenreiche oder kluge Verhaltensweise der „vereinigten“
Weiblichkeit letztlich sogar nötigt, seine Gattin vor der gesamten höfischen Gesellschaft (Theaterchor) und Dienerschaft um Verzeihung zu bitten. Die Überwindung dazu war ihm bei seinem bis dahin gezeigten herrschsüchtigen Wesen anzumerken. Ich fand jedenfalls die gesamte Aufführung bei aller Turbulenz und besonders durch die Stimmen der Akteure begeisternd Das Publikum in der Premiere mag es ähnlich empfunden haben, wie der Beifall schon während und sehr viel mehr noch nach dem Ende der Aufführung erkennen ließ.
Fotos: Theater NDH und eigenes

Donnerstag, 26. September 2013

Pro Radweg in der Goldenen Aue

Gemeinsam mit dem ADFC Nordhausen, dem ADFC Mansfeld Südharz, den Auebikern sowie dem Museum Neuer Rüxleber Hof plant die Stadt Heringen für den Tag der Deutschen Einheit eine Fahrrad-Demo.
Gemeinsam wollen die Akteure an diesem Tag die Notwendigkeit des Radweges zwischen den Ortsteilen Heringen und Auleben dokumentieren.
Heringens Bürgermeister Maik Schröter hatte bereits in der Kreistagssitzung vom 24.09.2013 darauf aufmerksam gemacht und die Mitglieder des Kreistages und die Landrätin zu einer Teilnahme eingeladen.
Aus Sicht der Betroffenen gibt es neben dem Radwegekonzept des Landkreises viele gute Gründe um das Projekt umzusetzen. Die touristische Bedeutung der Anbindung an den Rundwanderweg um den Stausee ist nur einer davon. "Es geht hier um die Sicherheit unserer Kinder, um die Anbindung des langfristig gesicherten Schulstandortes Heringen und um das erfolgreiche Zusammenwachsen unserer neu gegründeten Landgemeinde! Aspekte, die man nicht vom Tisch wischen kann.", so Schröter in der offiziellen Pressemitteilung.
Bis 10:00 Uhr treffen sich die Teilnehmer und Unterstützer am 03. Oktober auf dem Heringer Schlossplatz um von dort aus mit dem Fahrrad gemeinsam nach Auleben zu radeln. In Auleben sammelt sich dann der Tross auf dem Neuen Rüxleber Hof. Hier wird für das leibliche Wohl gesorgt und eine kleine Kundgebung abgehalten.
Anschließend besteht die Möglichkeit noch mit dem Fahrrad das Fischerfest zu besuchen um den Tag dann ausklingen zu lassen.
"Wir laden herzlich zur Teilnahme ein. Jeder sollte ein Interesse am Thema haben und uns unterstützen.", so Schröter abschließend.

Maik Schröter

Bürgermeister

Unser Kulturerbe - Reichtum und Auftrag

Unter diesem Motto beging der Bund der Heimatvertriebenen e.V. Landesverband Thüringen am 21. September 2013 seinen zentralen „Tag der Heimat“ in Thüringen in der Stadthalle Bad Blankenburg.

Eingeläutet wurde diese Festveranstaltung mit einem Konzert des Bundeswehrmusikkorps III Erfurt.
Der BdV-Landesvorsitzende Egon Primas, MdL zeigte sich über die volle Stadthalle mit 700 Gästen überaus zufrieden. Ist die große Anzahl der Teilnehmer doch immer wieder ein Beweis dafür, wie die Mitglieder zu ihrem Verband und dessen Anliegen stehen.
Egon Primas konnte zahlreiche Gäste aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik begrüßen, unter anderen die Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit Heike Taubert, die Bundestagsabgeordnete Carola Stauche, die Landtagsabgeordnete Birgit Pelke, den Bürgermeister von Bad Blankenburg Frank Persike und den Direktor des ThILLM Dr. Andreas Jantowski.
Ebenso herzlich wurden der Vizepräsident des BdV Bundesverbandes Dr. Bernd Fabritius und das Vorstandsmitglied des BdV Brandenburg Dieter Bartusch begrüßt.
Zum ersten Mal Gast beim BdV Thüringen war der Präsident der deutschen sozialkulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida.

Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hat Ministerpräsidentin Lieberknecht übernommen, die nach dem Konzert dann auch mit großem Applaus von den 700 Teilnehmern begrüßt wurde.

In ihrer Festansprache führte sie u.a. aus:
„Mit ihrer Kultur haben die Vertriebenen einen Teil ihrer Heimat zu uns gebracht. Das war und ist ein Gewinn für uns alle. Ihre Geschichte, ihre Kultur sind Teil unserer gemeinsamen Identität.
Wenn das kulturelle Erbe der Heimatvertriebenen in unserem Geschichtsbewusstsein stirbt, dann werden nicht nur Sie etwas Unwiederbringliches verloren haben, sondern alle Deutschen.
Sie dankte dem Landesvorsitzenden Egon Primas für die geleistete Arbeit des Verbandes.
Der Bund der Heimatvertriebenen leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Stimmen der Opfer gehört werden. Damit die Menschen und Völker friedlich miteinander leben.

Ein ganz besonders emotionaler Moment war die Ehrung von Christa Schulz, langjährige Landesvorsitzende des BdV in Thüringen.  Ihrem Durchhaltevermögen und ausdauerndem Kampf ist es zu verdanken, dass der Erhalt der demokratischen Vertretung der Heimatvertriebenen in Thüringen möglich war. Christa Schulz wurde zur Ehrenvorsitzenden des BdV Thüringen ernannt und freute sich sichtlich über diesen Dankesbeweis.

Informativ nun auch im Internet

Neulich, als die lokalen Zeitungen über die Verleihung des Grafikpreises 2013 berichteten, bemängelte ich den dürftigen Bericht der „Nordhäuser Allgemeine“ (NA) in ihrer Internet-Ausgabe (der dann in der Printausgabe umso ausführlicher ausgeführt war). Und nachdem ich also kürzlich Kritik übte, muss ich demgegenüber heute die Ausführlichkeit und gleichermaßen die Sachlichkeit des Berichtes in der Internet-NA über den Beginn der Unterschriftenaktion gegen den Namen „Bürgerhaus“ auf dem Gelände der pro-vita-Akademie loben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in der Printausgabe ausführlicher berichtet wird. Und anerkenne einmal mehr, dass da mit Thomas Müller ein echter Profi am Werk ist. Übrigens auch von anderen Format als sein Vorgänger. Die Zukunft wird zeigen, ob sich diese Form im Internet fortsetzen wird.


Zum Thema selbst meine ich, dass mit dem Antrag zweier Stadträte auf Aufhebung des entsprechenden Namen-Beschlusses und mehr noch durch diese Unterschriftenaktion – falls sich viele Bürger daran beteiligen – die Stadträte in eine Situation geraten, die für sie nicht nur ein Imageproblem darstellt, sondern auch grundsätzlich deren Glaubwürdigkeit in Frage stellen könnte. Nimmt nämlich der Stadtrat seinen Beschluss zurück, ist das "nur" eine Blamage, die größer nicht sein könnte. Beharrt er auf den getroffenen Beschluss, kann er kaum noch auf das Vertrauen der Bürger rechnen, die er damit brüskiert. Es bleibt also zunächst abzuwarten, wie viele Bürger sich an der Aktion beteiligen.

Ein Vortrag im Kapitelhaus in ökumenischer Atmosphäre

Die Nordhäuser Domgemeinde hatte für gestern ins Kapitelhaus des Domes zum heiligen Kreuz eingeladen. Alois Prinz, bekannter und anerkannter Buchautor zahlreicher Biografien würde aus seiner „Jesus-Biografie“ lesen. Man konnte also neugierig sein auf das Echo einer solchen Einladung, die von der Domgemeinde und dem Buchhaus Rose initiiert wurde.
Bevor ich nun hier zum eigentlichen Thema komme,will ich etwas weiter ausholen um allgemein verständlich zu machen, um wen es bei Alois Prinz geht. Und ebenso über meine Vorstellungen und gestern gewonnenen Eindrücke.
Für mich und möglicherweise auch für mehr oder weniger viele Interessenten kann von Bedeutung sein, dass der 1958 geborene Prinz nach seinem Studium der Germanistik, Politologie, Philosophie und Kommunikationswissenschaften auch noch parallel dazu als freier Journalist arbeitete. Anschließend konzentrierte er sich auf das Publizieren von Büchern und verfasste zahlreiche Biographien für Jugendliche und Erwachsene. Und wenn man auch nur einige seiner Bücher und Publikationen kennt, muss einen bewusst werden, mit welcher Koryphäe man es bei Prinz zu tun hat, der auf investigativen Gebiet und bei der Recherche geradezu beispielloses leistet. In der Ankündigung der Domgemeinde zu dem gestrigen Vortrag heißt es, dass er u.a. Verfasser der Biografien über Hermann Hesse, Hannah Arendt und Ulrike Meinhof ist. Dazu bleibt einerseits anzumerken, dass er für seine „Hannah Arendt“-Biografie 1998 den Evangelischen Buchpreis erhielt, woraus sich schon ergibt, dass er ohne konfessionell ausgerichtet zu sein, um Objektivität bemüht ist. Dass er auch eine ganze Reihe weiterer Preise vor allem für seine Jugendbücher erhielt, sei dabei nicht vergessen.
Meine Bekanntschaft mit Alois Prinz als Autor von Biografien geht ins Jahr 2011 zurück, nachdem ich im „Perlentaucher“ auf den „Brandstifter“ von Prinz aufmerksam gemacht wurde, der Biografie des Joseph Goebbels. Ich besorgte sie mir, weil ich mich immer noch als junger Mensch (und damaliger Hitlerjunge) an einige seiner Reden erinnere und gelegentlich zu Überlegungen angeregt werde, wie es diesen Demagogen dialektisch und
rhetorisch gelingen konnte, die Massen für Hitler zu begeistern und zu mobilisieren. Und soweit das meiner Meinung möglich ist, gelang es Prinz bisher am besten, dieses Phänomen zu erklären.
Ich war jedenfalls neugierig, diesen Mann zu erleben und folgte der Einladung der Domgemeinde. Wie viele Andere auch, denn der Kapitelsaal konnte den Andrang kaum aufnehmen. Auch Pfarrer Hentrich zeigte sich bei der Begrüßung der Teilnehmer erstaunt und zugleich erfreut über das große Interesse. Dass er u.a. auch Superintendent Michael Bornschein begrüßen konnte, und auch Pastor Johannes von Biela unter den Gästen auszumachen war, zeugt von der ökumenischen Atmosphäre, in dem diese Veranstaltung stattfand. Und natürlich dem breiten sachlichen Interesse am Thema des Vortrags. Der demnach ebenso in St. Blasii oder einer der anderen Gotteshäuser in Nordhausen hätte stattfinden können.
Und noch eine persönliche Bemerkung vor der thematischen Einschätzung: ich versuchte, in der Anfangsphase des Vortrags Alois Prinz das Auditorium im Bild festzuhalten und bemühte mich, das so dezent wie möglich zu tun. Trotzdem gab es offenbar von Alois Prinz eine wie auch immer geartete Bemerkung (ich konnte sie nicht verstehen) nach der sich die Blicke auf mich richteten. Und das wunderte mich schon deshalb, als ich von einem „g'standenen“ Journalisten erwartet hätte, dass er mit den üblichen journalistischen Usancen bei derartigen Vorgängen vertraut ist und stillschweigend in Kauf nimmt.




Was sich dann nach einer recht ausführlichen Einführung seitens eines Gemeindemitglieds (?) entwickelte, war ein computergestützter Vortrag des Autors sowohl über die landschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zu jener Zeit, vervollständigt und illustriert durch archäologische Ergebnisse, die das Geschehen zu
damaliger Zeit, und das Leben des „Nazareners“ Jesu transparent werden ließ. Prinz gelang es in seinem Vortrag, den er mit gelesenen Auszügen seines Buches zusätzlich veranschaulichte, ein allgemein verständliches, und aufschlussreiches Geschichts- und Lebensbild Jesu auf der Grundlage des Neuen Testamentes darzustellen. Wobei Prinz auch unter Hinweis auf Geschichte und Gleichnisse der Evangelien die Rolle der Frauen, seiner Mutter Maria, oder auch der Magdalenas würdigte. Neben historischen Erkenntnissen erhielten die Zuhörer gleichzeitig auch Einblicke aus Theologie, Philosophie, Literatur und Kunst. Ich halte mich hier etwas enger an den Einführungstext der Biografie, weil ich dem Vortragenden, der ohne Mikrofon sprach, oder auch aufgrund mangelnden Hörvermögens nicht lückenlos zu folgen vermochte. Und danach war Jesus für die einen ein politischer Rebell, für die anderen der Messias und Gottes Sohn. Die Erwartungen an ihn waren jedenfalls riesengroß. Doch nicht nur seine Eltern und engsten Freunde verzweifelten manchmal geradezu an ihm, weil er ihre Vorstellungen nicht erfüllte. Dennoch oder gerade deswegen haben er und seine Lehre Sprengkraft bis
heute. Wie das möglich war und auch heute noch ist, umriss Prinz in seinem anderthalb stündigen Vortrag mit gelesenen Auszügen aus dem Buch. Das sich – so schrieb mal ein Rezensent - für philosophisch, geschichtlich und religiös interessierte Jugendliche gleichermaßen eignet, aber auch eine gute Quelle für Erwachsene ist, die "schamhaft verschwiegene Bildungslücken" ausmerzen wollen. Der Vortrag könnte mit seiner grundsätzlichen Bedeutung ja auch dazu beigetragen haben, solche Lücken zu schließen

Mittwoch, 25. September 2013

Um Durchblick bemüht

Drei Tage sind seit der Bundestagswahl vergangen und meine Presseschau hat meinen Archivordner „Wahl und danach“ in einer Weise anschwellen lassen wie ein jäh hereingebrochenes Hochwasser. Wonach ich überlege, ob ich meine Presseschau abbreche, um den Überblick zu behalten. Oder aber weiter Berichte und Kommentare sammle, in dem Bestreben, klare Vorstellungen über dieses „danach“ zu bekommen. Wenn ich da nicht gerade auf einen Artikel gestoßen wäre mit dem Titel „Warum wir Journalisten zurücktreten sollten“. In dem Sebastian Heiser von der taz argumentiert (Auszug): „ Wir Politikjournalisten müssten jetzt eigentlich geschlossen zurücktreten. Zumindest dann, wenn wir – ausnahmsweise – die Maßstäbe an uns anlegen, nach denen wir die Politiker bewerten. Dann müssten wir zum Ergebnis kommen: Wir haben versagt. Wir können es einfach nicht. Und wir haben unsere Leser, Hörer und Zuschauer getäuscht. . .“ (Ende des Auszugs).

Ein recht aufschlussreicher Artikel, in dem dieses „eigentlich“ und „ausnahmsweise“ ein Dilemma oder die ganze Unzulänglichkeit (heutiger) journalistischer Berichterstattung erkennen lässt: Man schreibt und kommentiert mit dem Anschein der Kompetenz über Themen und Probleme – wie hier über Politik in einer sehr entscheidenden Phase – ist sich wohl auch „ausnahmsweise“ und „eigentlich“ seiner Verantwortung bewusst, nur führt eine solche Einsicht seiner Fehlbarkeit – die hier sehr deutlich wurde – weder zu redaktionellen noch zu persönlichen Konsequenzen. Und das, was etablierte Politikjournalisten bei Politikern gerade jetzt in der Konsequenz der Bundestagswahl nicht gelten lassen, nämlich ein „weiter so“ (unter Berücksichtigung gewonnener Einsichten) nimmt man ohne erkennbare Konsequenzen für sich in Anspruch.

Und wenn ich auch nicht unterstelle, dass man im Ergebnis seiner Arbeit aus übersteigerter Selbsteinschätzung oder Überheblichkeit das Risiko einer Täuschung von Lesern, Hörer und Zuschauer in Kauf nimmt, meine ich, dass mehr selbstkritisches Hinterfragen nötig sein könnte. Was im übrigen nicht nur für Fachjournalisten gilt. Und der Trend geht seit dem Zeitalter des Internet ganz sicher nicht zu mehr Sorgfalt, Recherche und damit Verantwortung. Einen „klaren“ und zuverlässigen Durchblick kann ich also bei einer solchen Sachlage weder in Bezug auf das aktuelle politische Geschehen, noch sonst kaum bekommen. Und das Ansehen der Journalisten wird sich damit auch nicht bessern. Eine Entwicklung, die man nur bedauern kann.  

Dienstag, 24. September 2013

„20 Minuten pure Freude“

Lev Vinocour spielt mit dem Loh-Orchester die „Wandererfantasie“

Er zählt zu den großen Pianisten unserer Zeit und tritt auf den wichtigsten Bühnen der Welt auf: Lev Vinocour. Beim Loh-Orchester Sondershausen war er bereits zwei Mal zu Gast und begeisterte das Publikum mit seinem fulminanten Spiel. Nun kommt er wieder und eröffnet im 1. Sinfoniekonzert unter dem Motto „Romantischer Auftakt“ die Konzertsaison des Loh-Orchesters.

Am 28. September im Haus der Kunst Sondershausen und am 29. September im Theater Nordhausen spielt er unter der musikalischen Leitung von Markus L. Frank ein Werk von Franz Liszt, das eine „absolute Rarität sondergleichen ist“, so Vinocour: Liszts Bearbeitung für Klavier und Orchester von Franz Schuberts Klavierstück „Wandererfantasie“. „Liszts Fassung ist 20 Minuten pure Freude, ein richtig optimistisches Werk.“

Die Musik Liszts begleitet Vinocour schon seit seiner Kindheit: „Zum ersten Mal spielte ich Liszt öffentlich in der 5. Klasse, also mit 11 Jahren. Es war damals die Paganini-Liszt Etüde Nr. 5. Im nächsten Jahr spielte ich dann die 11. Ungarische Rhapsodie und dann jährlich immer mehr und mehr, so dass ich 2005 in Weimar an 14 aufeinander folgenden Dienstagen 14 Solo-Programme aus Liszts Werken aufführte.“

Lev Vinocour begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierunterricht an der Musikschule von St. Petersburg. Seine Mutter war selbst eine prominente Pianistin. Mit dreizehn Jahren gab er sein professionelles Konzertdebüt mit den Leningrader Philharmonikern unter Jewgenij Mrawinsky mit dem 2. Klavierkonzert von Schostakowitsch. Nach dem Studium am Moskauer Konservatorium begann seine imposante internationale Karriere. Er gewann zahlreiche internationale Wettbewerbspreise.

Der 1970 geborene Vinocour hat zahlreiche CDs eingespielt und tritt seit einiger Zeit auch in Musikdokumentationen über Komponisten auf. Im vergangenen Herbst etwa strahlten 3sat und Arte Dokumentationen mit ihm über Haydn, Beethoven, Chopin, Liszt und Wagner aus.

Neben Franz Liszt erklingt im 1. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters die opulente 6. Sinfonie von Anton Bruckner sowie die Märchenminiatur „Aschenputtel“ von Eugen d’Albert.

Karten für das 1. Sinfoniekonzert am 28. September um 19.30 im Haus der Kunst Sondershausen und am 29. September um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Jeweils um 18.45 Uhr laden Markus L. Frank und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann zu einer Einführung in das Foyer ein.
 Foto: Agentur


Intrigen und Eifersucht bestimmt „Die Hochzeit des Figaro“

In einem meiner voraufgegangenen Einträge hatte ich meinen Besuch der „Operngala“ als Beginn der neuen Spielzeit des Theaters Nordhausen erwähnt und beklagt, dass ich mich durch die Berichte zur Bundestagswahl von meiner Absicht ablenken ließ, meine Eindrücke von dieser Auftaktveranstaltung der neuen Spielzeit wiederzugeben. Aber immerhin den Einstieg schaffte. Den ich hier festhalte, um durch die aktuellen Abläufe der Bundestagswahl und deren Konsequenzen nicht ganz den Zusammenhang zu dem Geschehen im Theater zu verlieren. Wo doch inzwischen auch „Die Hochzeit des Figaro“ stattfand, aus der in der „Operngala“ einige Arien als Einstimmung zu hören waren, die höchst verheißungsvoll wirkten. Hier aber zunächst der erwähnte Einstieg

Hohe Erwartungen geweckt

Am Samstag (7. Sept.) fand im großen Saal des Theaters Nordhausen zum Auftakt der neuen Spielzeit die Operngala statt, die ja mit ihrem Programm den interessierten Theaterfans verheißt, was sie in der Folge dieser Spielzeit erwartet. Ähnliches wurde ja auch am folgenden Sonntag beim Theaterfest auf dem Platz vor dem Theater geboten, über das ja viel berichtet wurde. Während von der Operngala die Verleihung des diesjährigen Theaterpreises an Chefdramaturgin Dr. Anja Eisner im Vordergrund der Berichterstattung stand.

So bleibt mir festzustellen, dass in dieser Operngala ein ausgezeichnetes, ausgewogenes Programm geboten wurde, viele hervorragende Stimmen und Interpreten und ein Orchester, das dieses Programm musikalisch gestaltete, die Solisten begleitete und die gesamte Operngala zu einem Hörgenuss werden ließ: das jedenfalls ist mein Eindruck von dem, was dem Publikum am Samstag Abend im großen Haus des Theaters Nordhausen geboten wurde.

Ich halte mich weder für einen Musik- oder Gesangsexperten, noch für einen qualifizierten Rezensenten, wohl aber für einen Liebhaber guter Orchestermusik und schöner Stimmen. Und was ich und die vielen Besucher der Operngala am Samstag (7.Sept.)zu hören bekam, entsprach vollauf diesen Erwartungen. Die zuvor in den Ankündigungen des Theaters Nordhausen geweckt wurden.

Soweit also war ich gekommen, bevor mich die nüchternen aktuellen Vorgänge des Bundestagswahlkampfes ablenkten (oder in ihren Bann zogen?!)

Es drängt mich aber schon hier, erneut und gerade angesichts dieser an jenem Samstag erlebten Operngala ein Bekenntnis zu Nordhausen mit seinen kulturellen Angeboten und ganz besonders zum Theater Nordhausen abzulegen. Weil es der Intendanz gelang, dem inzwischen längst bewährten Loh-Orchester Sondershausen ein Ensemble an Solisten beizufügen, das in Kontinuität und Niveau einfach hervorragend ist. Und inzwischen mit der Aufführung der „Hochzeit des Figaro“ schon in der ersten Oper dieser Spielzeit, Mozarts schönster übrigens, sowohl Niveau als auch Kontinuität vollauf bestätigte. Und von der von Intrigen und Eifersucht durchsetzten Handlung sogar abzulenken vermochten. Vor allem dann, wenn man mit der Handlung nicht wirklich vertraut war. Ich komme noch darauf zurück.
(Foto: Laude/Theuß)

Montag, 23. September 2013

Ein Vorbericht zum Hauptbericht?

Irgendwie scheint mir die Sache ja grotesk: da guckte ich doch gestern ins Internet und stieß sowohl in der „Nordhäuser Allgemeine“(NA) als auch in der Internetzeitung auf Berichte zur Verleihung des „Nordhäuser Grafikpreises“. Und fand – ich schrieb darüber – den NA-Bericht denkbar dürftig, während ich den Bericht in der Internetzeitung immerhin in der Sache sehr viel informativer fand. Und hatte den Eindruck, beiden Zeitungen wäre es vornehmlich um die Schnelligkeit der Veröffentlichung gegangen. Bei der die NA zwar die Nase vorn hatte, aber in der Information durch ihren verantwortlichen Redakteur Thomas Müller (also einem Profi) vergleichsweise dürftig abschnitt, gegenüber Hans-Georg Backhaus, einem Bürgerreporter aus der Abfallwirtschaft des Landratsamtes.


Nun wurde ich darauf hingewiesen, dass in der heutigen Printausgabe der NA ein weiterer Bericht über die sonntägliche Veranstaltung im Kunsthaus Meyenburg erschien. Die ich mir natürlich – um Objektivität bemüht – umgehend besorgte. Und da bleibt mir festzustellen, dass dieser Bericht ausgezeichnet ist und das Geschehen dem Ablauf entsprechend wiedergibt. Damit ist zwar das Problemkind vom Kopf wieder auf die Beine gestellt, mir aber drängt sich schon die Frage auf, was ich als Internetnutzer von der ganzen Angelegenheit zu halten habe? Verallgemeinere ich das Ganze, ergibt sich meines Erachtens, dass die Informationen der NA im Netz unbefriedigend sind und als „Lust auf mehr“ in der Printausgabe wirken sollen. Würde dazu ein Hinweis erfolgt sein, könnte ich mir überlegen, ob das ein Grund sein könnte, die „Thüringer Allgemeine“ zu abonnieren. Immerhin sind dort Profis am Werk. Wenn ich dann aber in der Leserpost der Printausgabe auf Beiträge in „Nordhisser Platt“ (z.B. von Dr.Hermann Quosigk am 19. Sept.) stoße, resigniere ich von vornherein. Falls mir nicht noch einfällt, im November an einem Kurs an der VHS zur Nordhäuser Mundart teilzunehmen. Vorerst aber werde ich mich doch bescheiden und weiter darauf beschränken, meine Informationen „aus zweiter oder dritter Hand“ Tage nach der Erscheinung der NA zu entnehmen. Und ihre rasanten Netz-Informationen als verheißungsvolle Vorberichte werten.

Wer informiert noch sachlich und angemessen?

Unter diesem Titel hatte ich am 14. dieses Monats über eine Gesprächsrunde geschrieben, in der man sich darüber unterhielt, wieviel an Mitteilungen und Berichten wohl nötig sind, um das Informationsbedürfnis einer dafür aufgeschlossenen Öffentlichkeit zu stillen. Ich meinte an jenem Samstag vor einer Woche, die Berichterstattung nach der Podiumsdiskussion mit den Bundestagskandidaten dieses Wahlkreises im Audimax der Fachhochschule könne eine Antwort darauf sein. Die „Nordhäuser Allgemeine“ hatte diese Veranstaltung zusammen mit der Fachhochschule organisiert, Thomas Müller, verantwortlicher Redakteur der NA hatte sie moderiert. Und die Berichterstattung dieser Zeitung bestand, teils in Print, teils online, in drei außerordentlich ausführlichen Berichten, mit denen die Leser auch wirklich über Alles informiert wurden, was sich dort getan hatte. Platz steht ja vor allem im Internet genug zur Verfügung.

Platz also gibt es im Netz genügend und trotzdem, oder gerade deshalb, komme ich erneut ins Grübeln angesichts der Berichterstattung zur Verleihung des „Nordhäuser Grafikpreises 2013“, der heute Mittag in Kunsthaus Meyenburg stattfand. Die NA war mit ihren verantwortlichen Redakteur (Thomas Müller), die Internetzeitung mit dem Bürgerreporter Hans-Georg Backhaus vertreten, während seitens der Stadt Nordhausen deren Pressesprecher Patrick Grabe präsent war.

Ins Grübeln bin ich nun deshalb gekommen, weil sich der Bericht in der „Nordhäuser Allgemeine“ über diese Preisverleihung wirklich auf das Knappste beschränkt – ganz im Gegensatz zur Podiumsdiskussion vor zwei Wochen – dafür war sie aber mit ihrem Bericht'chen online sehr, sehr schnell. Die Onlinezeitung war auch schnell und auch sehr viel ausführlicher. Wenn ich dort allerdings lese, dass der Bürgerreporter Hans-Georg Backhaus weiß, „was es noch alles zu hören und zu sehen gab“ (Zitat) hat er doch einiges für sich behalten. Zum Beispiel die musikalische Gestaltung der Veranstaltung durch den
Flötisten Johannes Neubert und den Cellisten Matthias Weiker, die sich in keiner Zeitung findet. Und doch wirklich gute Musik boten. Im Ergebnis ergibt sich für mich erneut die Vorstellung, es geht den beiden Zeitungen um Schnelligkeit in der Berichterstattung und weniger um Inhalte. Und da hat die NA (TA) „die Nase vorn“. Ich bin nun neugierig, was die Stadt Nordhausen über die Veranstaltung zu berichten hat. Dabei wundert mich, dass dieser „Wettlauf um den Schnellsten“ auch gerade an diesen Sonntag stattfindet. An dem sich das Interesse doch auf ein ganz anderes Thema richtet. Ich kann mir jedenfalls Zeit lassen, hier meine Eindrücke festzuhalten, zumal die mit der Preisverleihung verbundene Eröffnung einer hervorragenden Ausstellung der Künstler, die sich bewarben, bis 5. November läuft.

(Fotos aus dem Katalog zum 8. Nordhäuser Grafikpreis der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung)

Sonntag, 22. September 2013

Klarstellung 19:20 der Initiatoren der Plattform Zukunft der Piratenpartei

Um Missverständnissen vorzubeugen:
Die Rücktrittsforderung bzgl. Bernd Schlömer und Sebastian Nerz wird von Robert Stein-Holzheim und Angelika Brandner persönlich erhoben.
Sie sind die Initiatoren der Plattform www.piratenzukunft.de.

Diese Rücktrittsforderung stellt nicht die verabschiedete Meinung der Initiative 'Piratenzukunft' da.

Die Unterstützer der Initiative stehen für das Manifest auf der Startseite www.piratenzukunft.de.

Ansonsten hat jeder Pirat hat seine eigene persönliche Meinung zur Situation. Piratenzukunft.de ist keine Gruppe, sondern eine offene Plattform, die Mut und Zuversicht in einer schweren Zeit für die Piratenpartei kommuniziert.

V.i.s.d.P. Robert Stein-Holzheim Telefon: 0162 237 55 48.SteinHolzheim@piratenzukunft.de Twitter: @SteinHolzheim

Pressekontakt: Angelika Brandner Telefon: 0152 265 34 910presse@piratenzukunft.de Twitter: @Aenderungfunkt

Namhafte Piraten fordern Rücktritt des Partei-Vorstandes und konstruktiven Neustart

Nach der klaren Wahlniederlage der Piratenpartei bei den Bundestagswahlen 2013 fordert der Initiator der Plattform ‚Zukunftspiraten‘ Robert Stein-Holzheim den sofortigen Rücktritt des Bundesvorsitzenden der Piratenpartei, Bernd Schlömer, sowie seines für Strategie verantwortlichen Stellvertreters Sebastian Nerz.
Auf www.piratenzukunft.de sprechen sich die Unterstützer der Initiative ‚Zukunftspiraten‘ für einen professionelleren und piratig organisierten Ansatz sowie einen Struktur- und Kulturwandel der Piratenpartei aus. Gleichzeitig fordern die Initiatoren der Kampagne den Schulterschluss aller Piraten, um als Partei ihrer gesellschaftlichen Aufgabe in Zukunft gerecht werden zu können.
„Wenn jemand den Erfolg der Piraten hätte sabotieren wollen, er hätte es nicht besser anstellen können als Nerz und Schlömer im vergangenen Jahr. Sie haben auf ganzer Linie versagt und müssen sofort gehen. Zu lange als irrelevant wahrgenommen, nutzte uns selbst die Horrornachricht einer flächendeckenden Überwachung aller Bürger wenig  Die Piraten aber sind notwendiger denn je, um die übermächtige Kontrolle der ‚Digital Mächtigen‘ zu benennen, zu erklären und zu brechen.“, so Robert Stein-Holzheim, Initiator der ‚Kampagne Zukunftspiraten‘.
Professionellerer Ansatz angestrebt
Die Erstunterstützer der Aktionsplattform ‚Zukunftspiraten‘ verteten eine konstruktive, integrative und sehr ernsthafte Haltung zur Zukunft der Piratenpartei . Gewollt sind bessere Strukturen, klare Strategien sowie eine einigende Vision einer vernetzten demokratischen Gesellschaft, die sich nicht ausspionieren, beherrschen und manipulieren lässt. Sie bekennen sich zur Übernahme verantwortungsvoller Führungsaufgaben – vom sogennanten Piratigen Mandat bis zu Vorstandsaufgaben. Die Zukunftspiraten setzen sich ein für eine Kultur der Vielfalt und des offenen Diskurses. Was sie eint, ist der Glaube an die Relevanz ihrer gesellschaftlichen Aufgabe und den langfristigen Erfolg der Piratenpartei.
Initiator Stein-Holzheim:  „Die Piratenpartei hatte im Bundestagswahlkampf weder Strategie noch konstruktive Führung. Die Bundestagskandidaten und Landesverbände sind von der Parteispitze im Stich gelassen worden. Piraten, die in Strategiesitzungen produktiv arbeiteten, wurden pseudeo-beschäftigt, hingehalten und ausgesessen. Nach den Wahlerfolgen in 2011 und 2012 in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und im Saarland hat es die Parteispitze sträflich versäumt, auf der Bundesebene funktionierende und wirkungsvolle Partei- und Kommunkationsstrukturen aufzubauen. Dies ist nun dringend nachzuholen.“
Zu den Erstunterstützern der Initiative ‘Zukunftspiraten‘ gehören u.a.:
Dr. Joachim Paul,
Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei im Landtag NRW
Jens Seipenbusch,
Mitbegründer der Piratenpartei und erster Bundesvorsitzender der Piratenpartei
Bruno Kramm,
Bundestagsspitzenkandidat der Partei in Bayern und Beauftragter für Urheberrecht
Wolfgang Dudda,
Mitbegründer der Piratenpartei und Listenplatz 2 der Piratenpartei in Schleswig Holstein
Volker Berkhout,
Listenplatz 1 der Piratenpartei Hessen
Thomas Küppers,
Themenbeauftragter für Sozialpolitik der Piratenpartei
Matthias Garscha,
Koordinator der AG Geldordnung der Piratenpartei, Mit-Organisator der Euwikon
Robert Stein-Holzheim,
Basispirat, Initiator der Kampagne Zukunftspiraten, Trainer & Coach der Kandidaten
Angelika Brandner,
Basispirat, Co- Initiator der Kampagne Zukunftspiraten, Trainer & Coach der Kandidaten

Robert Stein-Holzheim steht Montag und Dienstag für die Presse zu den Themen dieser Mitteilung zur Verfügung

Die Kampagne ‚Zukunftspiraten‘ ist eine Initiative unter dem Piratigen Mandat* von Robert Stein-Holzheim und Angelika Brandner
Über Robert Stein-Holzheim, Initiator von www.piratenzukunft.de: Mitglied der Piratenpartei in Wiesbaden seit 2012. Robert Stein-Holzheim coacht, trainiert und berät Führungskräfte. Im Bundestagswahlkampf war Robert Stein-Holzheim mit diesen Leistungen an der Seite vieler Bundestagskandidaten, wie auch zu Jahresbeginn als Strategieberater des Bundesvorstandes der Piratenpartei, tätig.
Persönlicher Blog: www.steinholzheim.wordpress.com

Über Angelika Brandner, Co-Initiatorin von www.piratenzukunft.de Mitglied der Piratenpartei in Wiesbaden seit 01/2013. Angelika Brandner bietet Coaching und Mediation für Change-Prozesse.  Im Wahlkampf leitete sie gemeinsam mit Robert Stein-Holzheim Trainings für politische Rethorik.
Persönlicher Blog: www.Aenderungfunkt.wordpress.com

Samstag, 21. September 2013

Fehlt es mir an Gelassenheit?

Die Vorstellung überkommt mich, wenn ich mich derzeit morgens auf den Weg durch die schöne Natur um Nordhausen herum mache – und ich betone immer wieder gern, dass ich diese Umgebung wunderschön finde – und gewöhnlich in meinem Kopf einige Themen aus dem öffentlichen Geschehen mitnehme. Um unterwegs zu überlegen, was ich von ihnen halte, wie ich mich dazu positionieren soll und wie ich die Ergebnisse formuliere. Nämlich für den Fall, dass ich sie nach meiner Rückkehr in Texte fassen will. Gleich ob ich die dann hier einstelle, oder lediglich in meinem Archiv unterbringe. Weil es mir ja vornehmlich – und ich betone das immer wieder – um meine geistige Regsamkeit und Beweglichkeit geht. Die ich mir zusammen mit meiner physischen durch's Wandern erhalten möchte. Und wenn ich derzeit auch nur an zwei Themen als Beispiel denke, nämlich die Endphase des Wahlkampfes um die Bundestagswahl, und demgegenüber etwa an den Auftakt des neuen Spielplanes des Theaters Nordhausen, die zwar und natürlich thematisch rein gar nichts miteinander zu tun haben, bleibt mir doch der Eindruck, mir fehle es an Gelassenheit: am 7. September besuchte ich nämlich die Operngala, die mich am Tag danach auf meinem Weg durch die Natur beschäftigte. Das Ergebnis wollte ich in einen Beitrag fassen, mit dem ich dann auch begann. Dann aber kamen mir im Internet die vielen Berichte zur Bundestagswahl in die Quere, die mich ablenkten. Oder eben auf ein anderes Themengleis führten. Und mich seitdem weiter beschäftigen..

Jetzt kommt „Die Hochzeit des Figaro“ dazu, deren Premiere ich gestern besuchte. Über die ich hier meine Eindrücke schildern wollte. Und demgegenüber ist es die Endphase dieses Wahlkampfes, die in den Medien derart dramatisiert worden ist, dass ich mich erneut abgelenkt fühle und mich zumindest unterschwellig damit beschäftige. Obwohl ich mich ja in meiner Absicht schon entschieden hatte. Ist es also Mangel an Gelassenheit, lasse ich mich thematisch zu leicht ablenken oder bin ich im Kopf unflexibler (geworden)?

Aber das vom ZDF vor zwei Tagen veröffentlichte Politbarometer (erstmals in der Woche vor der Wahl und damit kurz vor dem Wahlsonntag) zeigt Schwarz-Gelb mit zusammen 45,5 Prozent zwar weiterhin knapp vor der Opposition von SPD, Grüne und Linken (44,5 Prozent). Und dazu weist die Forschungsgruppe Wahlen darauf hin, dass ein so knapper Vorsprung wegen der statistischen Fehlerbereiche von Umfragen (immerhin bis zu drei Prozent) nicht überbewertet werden dürfe. Union und FDP können aber jedenfalls nicht sicher sein, weiterhin regieren zu können. Die FDP muss sogar um den Einzug in den Bundestag bangen. Wahlforscher sind allerdings der Auffassung, dass ein Politbarometer so kurz vor der Wahl keinen Einfluss auf das Wahlverhalten der Wähler hat, wie vielfach kritisch angemerkt wurde.
Nun bin ich ja zwar in meiner politischen Grundeinstellung durchaus sicher. Trotzdem brachte mich schon das Ergebnis der Wahl in Bayern zum Überlegen (ich schrieb darüber) und diese Prognose des ZDF erst recht. Trotz der Auffassung der Wahlforscher. Es wird im Ergebnis der morgigen Wahl Koalitionen geben. Und ich habe mir (erneut) zu überlegen, welche ich mit meiner Stimme unterstütze. Und ohne meine Überlegungen hier weiter zu erläutern, möchte ich mir nach den morgigen Sonntag sagen können, dass, oder ob ich mit meinen beiden Kreuzchen zu einer dieser zu erwartenden Koalitionen beigetragen oder mitgewirkt habe, sie zu verhindern. Und wer noch nicht wählte – etwa per Briefwahl – könnte ja auch nochmal ins Grübeln kommen.

Und noch eine letzte Bemerkung: im Briefkasten fand ich heute eine „Bild“-Sonderausgabe, wie wohl alle Haushalte in Deutschland auch. Klarheiten bringt sie meines Erachtens nicht (ich hab' ihren Inhalt nicht gelesen). Auf der Titelseite aber wird geradezu verzweifelt an das Wahlvolk appelliert „Ab ins Wahllokal“. Ich denke, derart massive Appelle, die ja auch mehr oder weniger massiv von den Parteien kommen, könnten gerade das Gegenteil bewirken. Etwa als Trotz-Reaktion. Oder aus Sturheit. Es wurde jedenfalls, nach meiner Erinnerung, noch nie seitens der Medien ein derartiges Spektakel um eine Bundestagswahl gemacht wie diesmal. Das sich in seiner Art allerdings nicht sehr unterscheidet etwa von dem Rummel, den die Medien auch sonst inszenieren, wenn es um Vorgänge geht, die möglichst „volkstümlich“ wirken sollen, ob das nun ein Open air ist, ein Terrorakt, oder wie heute das Münchner Oktoberfest. Spektakel scheint mehr und mehr an die Stelle seriöser Medienarbeit und Berichterstattung zu treten. Dann sind mir Erlebnisse und meine Überlegungen, etwa zur „Hochzeit des Figaro“ doch sehr viel lieber.

Freitag, 20. September 2013

Stadträte gegen Namensgebung „Bürgerhaus“

In der Stadtratssitzung am 11.09.2013 stimmten aus der SPD Fraktion Hans-Georg Müller und Manfred Breitrück gegen die Namensgebung „Bürgerhaus“ für den Neubau der „Kulturbibliothek mit Stadtsälen und Tiefgarage“. Die Ablehnung erfolgte aus zwei Gründen:
 Zum einen sind wir der Meinung, dass der gewählte Name der Bedeutung dieser überregionalen Kulturstätte nicht gerecht wird. Der Kompromissvorschlag Teile dieses Gebäudes mit projektbezogenen Namen wie Ratssaal, Stadtbibliothek „Rudof Hagelstange“ oder Literaturcafe zu ergänzen, erscheint uns nicht geeignet den für die Wahrnehmung entscheidenden profanen Namen als „Bürgerhaus“ in seiner Deutung zu verbessern.
 Zum anderen entstammt  dieser Namensvorschlag nicht aus der Umfrage innerhalb der Nordhäuser Bevölkerung  sondern wurde im Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus kreiert und vor allen anderen Namen und durch die Zustimmung auch als einzigen Vorschlag in den Stadtrat behandelt. Wir wollen eine Kommunalpolitik mit starker Bürgerbeteiligung und halten dieses Verfahren für ungeeignet diesem Anspruch gerecht zu werden.
 Die anhaltenden Kritiken aus der Nordhäuser Bürgerschaft, sowie viele Gespräche mit Bekannte und Freunden aber auch mit Stadtratskolleginnen und Kollegen haben uns in unserer Auffassung bestätigt.
 Aus diesem Grund haben wir gemeinsam einen Antrag an den Stadtrat gestellt die Beschlüsse zur Namensfindung und Namensgebung aufzuheben. Des weitern soll der Stadtrat den Oberbürgermeister mit der Neuorganisation der Namensfindung auf Basis einer Bürgerbefragung beauftragen.
 Es ist eine Stärke der Demokratie, Entscheidungen die nicht durch die Bürger akzeptiert werden zu erkennen und zu korrigieren.
 Hans-Georg Müller
Stadtrat SPD Fraktion

Der an den Oberbürgermeister gerichtete Antrag hat folgenden Wortlaut:




Hans-Georg Müller          Manfred Breitrück
Jahnstraße 46                    Ronneburg 7
99734 Nordhausen           99734  Nordhausen

Herr
Oberbürgermeister
Dr. Klaus Zeh
Markt 1
99734 Nordhausen                                                                     Nordhausen, den 19.09.2013


Namensgebung der „KulturBibliothek“ in Nordhausen


Der Stadtrat der Stadt Nordhausen beschließt:

  1. Die Beschlusse 0909/2013 zur Namensfindung und  0947/2013 zur Namensgebung der KulturBibliothek werden aufgehoben.

  1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Namensfindung auf  Basis einer  Bürgerbefragung zu organisieren.


Begründung:

Die durch den Stadtrat beschlossene Namensgebung des Neubaus KulturBibliothek , Stadtsäle und Tiefgarage als „Bürgerhaus“ entspricht nicht der  Bedeutung dieser Kulturstätte, die ihre Wirkung über die Region hinaus entfalten soll. Die Vielzahl der Meinungsäußerungen von Bürgern, die mit Unverständnis auf diese Entscheidung reagierten, sollte den Stadtrat  überzeugen, das Verfahren neu zu beginnen und die getroffenen Beschlüsse zu kassieren.

Die im Vorfeld durchgeführte, öffentliche Namensfindung stellte nicht die Grundlage für die Vorauswahl durch den Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus dar, da eigene Namensvorschläge des Ausschusses präferiert wurden. 

Die breite Reaktion in der Bevölkerung zeigt, wie sehr sich die Menschen mit der Entwicklung ihrer Stadt identifizieren. Aus diesem Bestreben sollte die deutsche Sprache hinreichende Möglichkeiten bieten, einen Namen zu finden, der aus den Bürgervorschlägen stammt und dem Anspruch des Gebäudes gerecht wird.

Es ist ein Zeichen der Stärke, Fehler zu erkennen und zu korrigieren.  


Hans-Georg Müller                           Manfred Breitrück

Neuer Posten im HSB-Aufsichtsrat

Nordhausen (pln 233/13). Birgit Keller ist die neue stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Harzer Schmalspurbahnen. Die Mitglieder haben die Nordhäuser  Landrätin gestern einstimmig gewählt. Damit ist die neue Führungsspitze im HSB-Aufsichtsrat komplett,
nachdem der Wernigeröder Oberbürgermeister Peter Gaffert seit Juni Aufsichtsvorsitzender ist. „Es ist wichtig, in der Spitze des Aufsichtsrats Nordhausen zu vertreten, um für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen  zu wirken“, sagt Birgit Keller. „Unsere Aufgabe ist es, die HSB für die Region Nordhausen attraktiver aufzustellen, damit mehr Leute in die Züge steigen. Und dafür will ich mich in dieser wichtigen Position im Aufsichtsrat der HSB engagieren. Wir wollen mehr Dampf von und nach Nordhausen. Für unsere Naherholungsgebiete im Harz spielt die HSB für Einheimische und Touristen eine große Rolle und das wollen wir weiterentwickeln.“ Erste Ideen dafür werden auch bei der „Aktuellen Stunde des Landkreises“ am kommenden Mittwoch, 25. September, vorgestellt.  Die Einwohner-Diskussionsrunde startet um 18 im Harzquerbahnhof in Nordhausen.

Alois Prinz liest aus seiner Jesus-Biografie

Die Domgemeinde und das Buchhaus Rose laden zu einem Abend mit dem Buchautor Alois Prinz für Dienstag, den 24. September, um 19.30 Uhr in das Kapitelhaus am Dom ein. Der Verfasser der Biografien über Hermann Hesse. Hannah Arendt und Ulrike Meinhof liest an diesem Abend aus seiner „Jesus-Biografie“.

Richard Hentrich, Pfarrer

Vermisster wieder aufgetaucht

Die Fahndung nach dem gestern als vermisst gemeldeten Thomas Büchel ist eingestellt worden.
Der Vermisste ist am Abend von einem Bekannten aufgegriffen und wohlbehalten zurück in die Klinik gebracht worden.

Bundeswahlleiter informiert und droht Doppelwählern

Es drohen bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe

Wiesbaden – Vor der Bundestagswahl am 22. September hat der Bundeswahlleiter möglichen Doppelwählern gedroht. Es könne sein, dass eine Person beispielsweise nach einem Umzug mehrere Wahlbenachrichtigungen erhalte. Trotzdem dürfe jeder Wahlberechtigte nur einmal abstimmen.
“Wer mehrfach wählt oder wer wählt, ohne wahlberechtigt zu sein, begeht Wahlfälschung und macht sich strafbar”, so der Bundeswahlleiter. Es drohten dann eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Schon der Versuch einer solchen Tat sei strafbar.

Rund 62 Millionen Menschen sind am Sonntag wahlberechtigt.

Wegweisungen um Arnstein vervollständigt

Wanderer finden sich auf den Wegen rund um die Stadt Arnstein im Landkreis Mansfeld-Südharz nun noch besser zurecht: 19 neue Wanderwegschilder des Regionalverbandes Harz helfen bei der Orientierung im östlichsten Teil des Natur- und Geoparks Harz. Interessante Wanderziele wie die Burgruine Arnstein oder die Naturparkerlebnisrouten Stangerode sind mit der neuen Ausschilderung leicht zu finden. Maßgeblichen Anteil an der Erstellung der Schilder hatte Sandra Bösel, Praktikantin für die Umwelt beim Regionalverband Harz.