NGG fordert Lohn-Plus für Beschäftigte bei McDonald’s & Co. im Kreis Nordhausen
M
wie McDonald’s – M wie Mindestlohn? Im Landkreis Nordhausen können
Beschäftigte der Restaurant-Kette noch nicht darauf hoffen, ab Januar
deutlich mehr als den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde
zu bekommen. Der Grund: Der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS),
zu dem auch Marken wie Burger King oder Nordsee gehören, sperrt sich in
der laufenden Tarifrunde weiterhin gegen ein kräftigeres Lohn-Plus. Das
teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.
Die
NGG Thüringen spricht bei den bisherigen Lohn-Angeboten von einer
„Rolle rückwärts“. Die Beschäftigten hätten mehr verdient als den
Mindestlohn. Sollten die Arbeitgeber nicht spürbar nach- und ein
verhandelbares Angebot vorlegen, werde es einen „heißen Advent“ geben,
so die Gewerkschaft. Geplant seien Protest-Aktionen in verschiedenen
Städten. Trotzdem signalisiert die NGG ihre weitere
Gesprächsbereitschaft.
Bundesweit
zählen die im BdS zusammengeschlossenen Franchise-Unternehmen mehr als
100.000 Beschäftigte in 2.700 Restaurants und Cafés. Von einem neuen
Tarifvertrag würden neben den Mitarbeitern der beiden großen
Fastfood-Ketten McDonald’s und Burger King auch Beschäftigte bei
Starbucks, KFC, Vapiano und Tank & Rast profitieren. Für sie hatten
die Arbeitgeber zuletzt einen Stundenlohn von 8,84 Euro in der ersten
und 8,89 Euro in der zweiten Lohngruppe geboten, berichtet Christl
Semmisch von der NGG Thüringen. „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller
heimischen Beschäftigten. Denn schon per Gesetz würden sie letztlich
dasselbe verdienen.“
Die
NGG fordert ein Lohn-Plus von mindestens sechs Prozent. Die unterste
Lohngruppe soll überproportional angehoben werden – „damit eine Neun vor
dem Komma steht“, so Semmisch. Außerdem sollen die
Ausbildungsvergütungen auf 800 Euro im ersten, 900 Euro im zweiten und
1.000 Euro im dritten Lehrjahr steigen. Semmisch: „Ob beim
Burger-Braten, an der Verkaufstheke oder im Kaffee-Ausschank – die
Mitarbeiter der Franchise-Ketten versorgen im Kreis Nordhausen jede
Woche Tausende Kunden. Und das oft unter enormem Zeitdruck.“ Statt auf
Niedriglöhne zu setzen, sollten McDonald’s und Co. ihren Mitarbeitern
bei der Bezahlung mehr Anerkennung zeigen. Denn ohne sie sei der Erfolg
der „Global Player“ undenkbar.
„Manche
Firmen klagen zwar über mehr Konkurrenz und Rückgänge bei den
Gastzahlen. Im gleichen Atemzug geben sie aber auch zu, dass sie das
durch höhere Preise wieder ausgeglichen haben“, sagt Semmisch. Für die
NGG steht fest: „Die Beschäftigten müssen sich von ihrer Arbeit auch die
Produkte leisten können, die sie Tag für Tag verkaufen“. Dafür müsse
die Systemgastronomie endlich aus dem Niedriglohnbereich herauskommen.
Christl SemmischGeschäftsführerin
der NGG-Thüringen
der NGG-Thüringen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen