In der Anne Will-Talkshow am 25.09. - also unmittelbar vor der
US-Präsidentenwahl – wollte die Moderatorin von Thomas Gottschalk,
einem der Teilnehmer der Show, (und angeblich Experte der
US-Mentalität)wissen, wie „bekloppt“ wohl die Amerikaner sein
müssten, um Donald Trump zum Präsidenten zu wählen. Im FAZ-Bericht
zu diesen Vorgang hieß es nicht „bekloppt“, sondern
„bescheuert“, was meines Erachtens auch noch jovial oder
überheblich genug wirkt. Gottschalk konnte die Frage nicht
beantworten und das Wahlvolk in USA war tatsächlich so „bekloppt“
und wählte Trump zum Präsidenten.
Nun ist ein ganzes Volk unter volkskundlichen Gesichtspunkten
schwieriger in seiner Mentalität zu erfassen und einzuschätzen als
das Wahlleutekollegium, das Donald Trump gerade als künftigen
Staatschef bestätigte. Ist dieses Kollegium nun ebenso „bekloppt“
oder „bescheuert“,weil es Trump als künftigen Präsidenten
bestätigte? Obwohl es auch hätte anders entscheiden können? Umso
mehr, als seit seiner Wahl - auch und gerade in deutschen Medien –
versucht wurde, seine Unfähigkeit als mögliches Oberhaupt des
mächtigsten Staates der Welt nachzuweisen?
Fest steht mit der Entscheidung der US-Wahlleute, dass Donald
Trump im Januar 2017 Präsident der Vereinigten Staaten wird. Und
sich dann zeigen wird, ob es sich bei den Amerikanern wirklich um ein
Volk von „Bekloppten“ handelt, oder aber sich die Mediengestalter
durch ihre tendenziöse Berichterstattung dieses Prädikat erwarben.
Im übrigen hat man in jüngerer Zeit zumindest jeden neu
gewählten Staatsmann eine Schonfrist von 100 Tagen eingeräumt,
bevor man seine Amtsführung unter die Lupe nahm. Donald Trump hält
man schon für unfähig,bevor er überhaupt sein Amt antritt. Zwei
Beispiele: „Zeit“ am 09.11.16: Ein
totalitärer Blender und betrügerischer Dilettant hat es geschafft
..".Deutsche
Wirtschaftsnachrichten am 09.11.16 (Presseschau): „Blender,
Rassist, Lügner, Betrüger!“. Schlimmer geht’s ja schon nicht
mehr.
Und
eine letzte Bemerkung: Begriffe wie „bekloppt“ und „bescheuert“
im korrekten journalistischen Umgang waren mir bisher nicht geläufig. Ich
überlege, ob ich für die Bundestagswahl 2017 dazulernen muss.
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