Mittwoch, 21. Dezember 2016

Strahlender Lichterglanz und Weihnachtslieder in Ellricher Kirche

Advent wie in alten Zeiten ….
Eigentlich ist es schade, dass man in der heutigen Zeit betonen muss, dass auch alte Bräuche und Traditionen gepflegt werden, denn wenn man über die Weihnachtsmärkte bummelt, dann
sind die traditionellen deutschen Weihnachtslieder kaum zu hören. Glühwein in allen Variationen begleitet von „Jingle Bells“ oder von ‚Rudi, dem rotnasigen Rentier‘. Irgendwie ist fast alles ‚englisch lastig‘, was die Lieder und Musik angeht, bzw. geprägt von Sitten, die ‚über den großen Teich gekommen‘ sind. Es geht sogar so weit, dass der rotbekleidete Weihnachtsmann ein Produkt von Coca-Cola sein soll. Auch das ‚Weihnachtskonzert‘ im Nordhäuser Theater war durchweht von diesem amerikanisierten Hauch. Dass dies aber nicht so sein muss, bewiesen diverse Veranstaltungen in den Kirchen der Stadt Ellrich. Am Freitag in der
Frauenbergkirche ein Konzert der Chores der Ellricher Regelschule und am Samstag in der St. Johanniskirche auf dem Markt sangen der ‚Gemischte Chor Ellrich‘ und der Chor der Grundschule Lieder um das Weihnachtsfest. Während draußen – an diesem Wochenende war in Ellrich Weihnachtsmarkt – wie gewohnt Glühwein und Bratwurst die Szene beherrschten, hörten die Besucher in der Kirche traditionelle Chorlieder. Wenn man anmerken würde, dass die Kirche gut besucht gewesen sei, so wäre dies eine starke Untertreibung. Die Kirche war voll bestuhlt, aber die Plätze reichten bei weitem nicht. Ein
Beweis, dass eben das ‚gute, alte Liedgut‘ zum Fest eine Anziehung ausübt – und dies nicht nur für die Senioren, sondern für die ganze Familie. Sicher – die meisten der Zuhörer kannten die Texte selbst der bekanntesten Lieder kaum noch, aber hören und sich ergreifen lassen von dieser Stimmung, dies gelang den Chören am Freitag und Samstag. Sonntagnachmittag ebenfalls Weihnachtliches in dem großen Gotteshaus am Markt. Schon am Vormittag wurden Tische und Stühle aufgebaut für den Kuchenbasar, der nach der kurzen Weihnachtsmesse um 13:30 Uhr für große und kleine Naschkatzen freigegeben wurde, inzwischen auch eine Tradition an diesem ‚Weihnachtsmarkt-Wochenende‘. Und wenn schon von Traditionen gesprochen werden soll, dann darf die Vorleseecke in der Kirche – überwiegend von den Kleinen geliebt – nicht fehlen. Um den gemütlichen alten Sessel standen, saßen und hockten die ‚Kleinen‘ und lauschten der ‚Vorlesetante‘. Am gesamten Wochenende war es schön zu sehen, wie ‚Alt und Jung‘ gemeinsam die Traditionen des Weihnachtsfestes pflegten. Wieder ein Beleg mehr der Aktion “Ellrich wird bunter“ – und auch ein Zeichen der Hoffnung, dass dieses Fest eben nicht nur vom Kommerz vereinnahmt wird.

Dr. Hannelore Pientka Mitglied des Gemeindekirchenrates

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