Die Thüringer Ministerin für Arbeit,
Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner (DIE LINKE),
hat heute über den im derzeitigen Seuchengeschehen ersten Fall von
Geflügelgrippe in Thüringen informiert. In unmittelbarer Nähe zur
Talsperre Zeulenroda (Landkreis Greiz) wurde eine Reiherente tot
aufgefunden, die mit dem hochpathogenen Aviären Influenza Virus H5N8
(AIV H5N8) infiziert war. Das haben Laboruntersuchungen des Thüringer
Landesamts für Verbraucherschutz (TLV) und des
Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, dem
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), ergeben.
Ministerin Heike Werner sagte: "Der
erste Fall von Geflügelgrippe bei einem Wildvogel in Thüringen
zeigt, dass das Geschehen noch nicht zum Stillstand gekommen ist.
Oberstes Ziel muss es nun sein, die Einschleppung in einen
Hausgeflügelbestand zu verhindern. Geflügelhalterinnen und
Geflügelhalter sind nach wie vor aufgerufen, die Stallpflicht und
weitere Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt einzuhalten."
Das zuständige Veterinäramt hat
sofort die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Das Gebiet um die
Talsperre Zeulenroda liegt in einem sogenannten Risikogebiet, in dem
Hausgeflügel bereits der Stallpflicht unterliegt. Weiterhin werden
ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet um den Fundort der Ente
eingerichtet, in denen Tiere, falls nicht schon bereits geschehen,
aufgestallt werden. Zudem wird dort die Jagd auf Federwild bis auf
weiteres untersagt.
Hintergrund:
Neben Thüringen sind weitere 13
Bundesländer von dem aktuellen Geflügelpestgeschehen betroffen.
Dies gilt insbesondere für Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern im Norden sowie Bayern und Baden-Württemberg
im Süden. Nahezu 500 Fälle bei Wildvögeln (vor allem Reiherenten,
Möwen, aber auch Greifvögel) wurden bisher amtlich bestätigt.
Weiterhin wurden 16 Fälle von HPAI
H5N8 in Hausgeflügelbeständen festgestellt. In den meisten Fällen
waren dies kleinere Haltungen sowie vier Tierparks. Auch
international treten zurzeit vermehrt Fälle von Geflügelpest bei
Wildvögeln und Hausgeflügel auf. Beispielhaft seien hier die
Niederlande, Polen, Frankreich, Russland und Ungarn genannt.
Eine Übertragung des Virus auf den
Menschen hat nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen noch
nicht stattgefunden, auch ist der Verzehr von Geflügelprodukten
unbedenklich.
Thüringer
Sozialministerium am 12.12.2016
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