Montag, 12. Dezember 2016

Geflügelgrippe bei Wildvögeln: Erster Fall nun auch in Thüringen

Die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner (DIE LINKE), hat heute über den im derzeitigen Seuchengeschehen ersten Fall von Geflügelgrippe in Thüringen informiert. In unmittelbarer Nähe zur Talsperre Zeulenroda (Landkreis Greiz) wurde eine Reiherente tot aufgefunden, die mit dem hochpathogenen Aviären Influenza Virus H5N8 (AIV H5N8) infiziert war. Das haben Laboruntersuchungen des Thüringer Landesamts für Verbraucherschutz (TLV) und des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), ergeben.

Ministerin Heike Werner sagte: "Der erste Fall von Geflügelgrippe bei einem Wildvogel in Thüringen zeigt, dass das Geschehen noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Oberstes Ziel muss es nun sein, die Einschleppung in einen Hausgeflügelbestand zu verhindern. Geflügelhalterinnen und Geflügelhalter sind nach wie vor aufgerufen, die Stallpflicht und weitere Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt einzuhalten."

Das zuständige Veterinäramt hat sofort die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Das Gebiet um die Talsperre Zeulenroda liegt in einem sogenannten Risikogebiet, in dem Hausgeflügel bereits der Stallpflicht unterliegt. Weiterhin werden ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet um den Fundort der Ente eingerichtet, in denen Tiere, falls nicht schon bereits geschehen, aufgestallt werden. Zudem wird dort die Jagd auf Federwild bis auf weiteres untersagt.

Hintergrund:
Neben Thüringen sind weitere 13 Bundesländer von dem aktuellen Geflügelpestgeschehen betroffen. Dies gilt insbesondere für Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Norden sowie Bayern und Baden-Württemberg im Süden. Nahezu 500 Fälle bei Wildvögeln (vor allem Reiherenten, Möwen, aber auch Greifvögel) wurden bisher amtlich bestätigt.
Weiterhin wurden 16 Fälle von HPAI H5N8 in Hausgeflügelbeständen festgestellt. In den meisten Fällen waren dies kleinere Haltungen sowie vier Tierparks. Auch international treten zurzeit vermehrt Fälle von Geflügelpest bei Wildvögeln und Hausgeflügel auf. Beispielhaft seien hier die Niederlande, Polen, Frankreich, Russland und Ungarn genannt.
Eine Übertragung des Virus auf den Menschen hat nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen noch nicht stattgefunden, auch ist der Verzehr von Geflügelprodukten unbedenklich.

Thüringer Sozialministerium am 12.12.2016

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